Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Holzwände.
fen. Zu diesem Behufe wurde zunächst das Rahmholz r für das
tieferliegende Gebälk erforderlich, und legte man auf dieses die zwei
[Abbildung] Fig. 209

A u. B.

Schwellen s, um die obere Balkenlage genügend unterstützen zu könne.n
Der Querschnitt 209 B macht dies Verfahren noch mehr ersichtlich.
Die Construction dieser freischwebenden Wand beruht auf dem Princip
des Gitterwerks -- der Hängebalken h (gleichzeitig Unterzug) wird
in der Mitte von einer schmiedeeisernen Zugstange z aufgefangen
und vom Rahmholz r gehalten, dieses ruht in der Mitte auf den
Streben t, welche den Druck nach ihren Fußpunkten wiederum auf
den Hängebalken fortpflanzen; sodann bringen die Hängestangen z'
die Last und Drucke abermals nach dem Rahmholz r, gegen welches
die Streben t' sich stemmen. Die Fortpflanzung der Last ist in der
Figur durch Pfeile bezeichnet.

Um noch einmal die Aufstellung und Construktion der Riegel-
wände dem Leser vorzuführen, geben wir die Zusammensetzung der
Wände in isometrischer Projektion (Fig. 210 S. 132). Die äußeren
Riegelwände stehen übereinander bündig. Die einzelnen Räume ha-
ben verschiedene Breiten, und die Balkenlagen liegen theils auf den
Rahmhölzern der Riegelwände, theils auf Trägern oder Unterzügen,
die entweder sich frei tragen oder mittelst Stielen oder Hängewerken
unterstützt resp. aufgefangen werden.

9*

Die Holzwände.
fen. Zu dieſem Behufe wurde zunächſt das Rahmholz r für das
tieferliegende Gebälk erforderlich, und legte man auf dieſes die zwei
[Abbildung] Fig. 209

A u. B.

Schwellen s, um die obere Balkenlage genügend unterſtützen zu könne.n
Der Querſchnitt 209 B macht dies Verfahren noch mehr erſichtlich.
Die Conſtruction dieſer freiſchwebenden Wand beruht auf dem Princip
des Gitterwerks — der Hängebalken h (gleichzeitig Unterzug) wird
in der Mitte von einer ſchmiedeeiſernen Zugſtange z aufgefangen
und vom Rahmholz r gehalten, dieſes ruht in der Mitte auf den
Streben t, welche den Druck nach ihren Fußpunkten wiederum auf
den Hängebalken fortpflanzen; ſodann bringen die Hängeſtangen z'
die Laſt und Drucke abermals nach dem Rahmholz r, gegen welches
die Streben t' ſich ſtemmen. Die Fortpflanzung der Laſt iſt in der
Figur durch Pfeile bezeichnet.

Um noch einmal die Aufſtellung und Conſtruktion der Riegel-
wände dem Leſer vorzuführen, geben wir die Zuſammenſetzung der
Wände in iſometriſcher Projektion (Fig. 210 S. 132). Die äußeren
Riegelwände ſtehen übereinander bündig. Die einzelnen Räume ha-
ben verſchiedene Breiten, und die Balkenlagen liegen theils auf den
Rahmhölzern der Riegelwände, theils auf Trägern oder Unterzügen,
die entweder ſich frei tragen oder mittelſt Stielen oder Hängewerken
unterſtützt reſp. aufgefangen werden.

9*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0143" n="131"/><fw place="top" type="header">Die Holzwände.</fw><lb/>
fen. Zu die&#x017F;em Behufe wurde zunäch&#x017F;t das Rahmholz <hi rendition="#aq">r</hi> für das<lb/>
tieferliegende Gebälk erforderlich, und legte man auf die&#x017F;es die zwei<lb/><figure><head>Fig. 209 </head><p><hi rendition="#aq">A</hi> u. <hi rendition="#aq">B.</hi></p></figure><lb/>
Schwellen <hi rendition="#aq">s</hi>, um die obere Balkenlage genügend unter&#x017F;tützen zu könne.n<lb/>
Der Quer&#x017F;chnitt 209 <hi rendition="#aq">B</hi> macht dies Verfahren noch mehr er&#x017F;ichtlich.<lb/>
Die Con&#x017F;truction die&#x017F;er frei&#x017F;chwebenden Wand beruht auf dem Princip<lb/>
des Gitterwerks &#x2014; der Hängebalken <hi rendition="#aq">h</hi> (gleichzeitig Unterzug) wird<lb/>
in der Mitte von einer &#x017F;chmiedeei&#x017F;ernen Zug&#x017F;tange <hi rendition="#aq">z</hi> aufgefangen<lb/>
und vom Rahmholz <hi rendition="#aq">r</hi> gehalten, die&#x017F;es ruht in der Mitte auf den<lb/>
Streben <hi rendition="#aq">t</hi>, welche den Druck nach ihren Fußpunkten wiederum auf<lb/>
den Hängebalken fortpflanzen; &#x017F;odann bringen die Hänge&#x017F;tangen <hi rendition="#aq">z'</hi><lb/>
die La&#x017F;t und Drucke abermals nach dem Rahmholz <hi rendition="#aq">r</hi>, gegen welches<lb/>
die Streben <hi rendition="#aq">t'</hi> &#x017F;ich &#x017F;temmen. Die Fortpflanzung der La&#x017F;t i&#x017F;t in der<lb/>
Figur durch Pfeile bezeichnet.</p><lb/>
            <p>Um noch einmal die Auf&#x017F;tellung und Con&#x017F;truktion der Riegel-<lb/>
wände dem Le&#x017F;er vorzuführen, geben wir die Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung der<lb/>
Wände in i&#x017F;ometri&#x017F;cher Projektion (Fig. 210 S. 132). Die äußeren<lb/>
Riegelwände &#x017F;tehen übereinander bündig. Die einzelnen Räume ha-<lb/>
ben ver&#x017F;chiedene Breiten, und die Balkenlagen liegen theils auf den<lb/>
Rahmhölzern der Riegelwände, theils auf Trägern oder Unterzügen,<lb/>
die entweder &#x017F;ich frei tragen oder mittel&#x017F;t Stielen oder Hängewerken<lb/>
unter&#x017F;tützt re&#x017F;p. aufgefangen werden.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">9*</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0143] Die Holzwände. fen. Zu dieſem Behufe wurde zunächſt das Rahmholz r für das tieferliegende Gebälk erforderlich, und legte man auf dieſes die zwei [Abbildung Fig. 209 A u. B.] Schwellen s, um die obere Balkenlage genügend unterſtützen zu könne.n Der Querſchnitt 209 B macht dies Verfahren noch mehr erſichtlich. Die Conſtruction dieſer freiſchwebenden Wand beruht auf dem Princip des Gitterwerks — der Hängebalken h (gleichzeitig Unterzug) wird in der Mitte von einer ſchmiedeeiſernen Zugſtange z aufgefangen und vom Rahmholz r gehalten, dieſes ruht in der Mitte auf den Streben t, welche den Druck nach ihren Fußpunkten wiederum auf den Hängebalken fortpflanzen; ſodann bringen die Hängeſtangen z' die Laſt und Drucke abermals nach dem Rahmholz r, gegen welches die Streben t' ſich ſtemmen. Die Fortpflanzung der Laſt iſt in der Figur durch Pfeile bezeichnet. Um noch einmal die Aufſtellung und Conſtruktion der Riegel- wände dem Leſer vorzuführen, geben wir die Zuſammenſetzung der Wände in iſometriſcher Projektion (Fig. 210 S. 132). Die äußeren Riegelwände ſtehen übereinander bündig. Die einzelnen Räume ha- ben verſchiedene Breiten, und die Balkenlagen liegen theils auf den Rahmhölzern der Riegelwände, theils auf Trägern oder Unterzügen, die entweder ſich frei tragen oder mittelſt Stielen oder Hängewerken unterſtützt reſp. aufgefangen werden. 9*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/143
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/143>, abgerufen am 28.03.2024.