Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Dachgerüste.
(Bockstreben) und den Sparren. Fig. 257 zeigt eine Hauptsparre,
Fig. 259 das Leergespärre; beide weichen von einander nur darin
[Abbildung] Fig. 257. [Abbildung] Fig. 258.
[Abbildung] Fig. 259. [Abbildung] Fig. 260.
ab, daß in letzterem die liegenden Stuhlstreben (Hauptsparren) feh-
len, welche in den Hauptbindern sich mit Zapfen auf den Bundtram
setzen und unter der Firstfette überblattet (siehe Details) sind. Die First-
fette kann entweder in der diagonalen Richtung oder gerade auf dem
Bock liegen.

Da in Fig. 258 kein ordentlicher Längenverband vorhanden ist,
es sei denn mittelst Schwertlatten unterhalb der Sparren, wie in
Fig. 240, so darf die Entfernung der Hauptbinder nicht über
4m betragen; alsdann wird die Firstfette 21/21zm, die Fußfette
16/16zm stark.

Das einfache Fettendach nach Fig. 257 gestattet zwar die Anord-
nung eines ganz freien Dachbodenraumes und der überhängenden
Dächer (es erfordert bei seiner Verwendung in Oesterreich auch nur
einen Bundtram, da die sämmtlichen Leersparren auf der Firstfette
ruhen und somit die Wechsel- und Stichbalken unnöthig sind, wenn
die Firstfette 20/20m stark ist), jedoch seine Spannweite darf bei 11/16
bis 13/19zm starken Sparren nicht über 7m betragen. Für größere
Gebäudetiefen muß man daher auf die Bockstreben noch ein bis zwei

Die Dachgerüſte.
(Bockſtreben) und den Sparren. Fig. 257 zeigt eine Hauptſparre,
Fig. 259 das Leergeſpärre; beide weichen von einander nur darin
[Abbildung] Fig. 257. [Abbildung] Fig. 258.
[Abbildung] Fig. 259. [Abbildung] Fig. 260.
ab, daß in letzterem die liegenden Stuhlſtreben (Hauptſparren) feh-
len, welche in den Hauptbindern ſich mit Zapfen auf den Bundtram
ſetzen und unter der Firſtfette überblattet (ſiehe Details) ſind. Die Firſt-
fette kann entweder in der diagonalen Richtung oder gerade auf dem
Bock liegen.

Da in Fig. 258 kein ordentlicher Längenverband vorhanden iſt,
es ſei denn mittelſt Schwertlatten unterhalb der Sparren, wie in
Fig. 240, ſo darf die Entfernung der Hauptbinder nicht über
4m betragen; alsdann wird die Firſtfette 21/21zm, die Fußfette
16/16zm ſtark.

Das einfache Fettendach nach Fig. 257 geſtattet zwar die Anord-
nung eines ganz freien Dachbodenraumes und der überhängenden
Dächer (es erfordert bei ſeiner Verwendung in Oeſterreich auch nur
einen Bundtram, da die ſämmtlichen Leerſparren auf der Firſtfette
ruhen und ſomit die Wechſel- und Stichbalken unnöthig ſind, wenn
die Firſtfette 20/20m ſtark iſt), jedoch ſeine Spannweite darf bei 11/16
bis 13/19zm ſtarken Sparren nicht über 7m betragen. Für größere
Gebäudetiefen muß man daher auf die Bockſtreben noch ein bis zwei

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0193" n="181"/><fw place="top" type="header">Die Dachgerü&#x017F;te.</fw><lb/>
(Bock&#x017F;treben) und den Sparren. Fig. 257 zeigt eine Haupt&#x017F;parre,<lb/>
Fig. 259 das Leerge&#x017F;pärre; beide weichen von einander nur darin<lb/><figure><head>Fig. 257.</head></figure><figure><head>Fig. 258.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 259.</head></figure><figure><head>Fig. 260.</head></figure><lb/>
ab, daß in letzterem die liegenden Stuhl&#x017F;treben (Haupt&#x017F;parren) feh-<lb/>
len, welche in den Hauptbindern &#x017F;ich mit Zapfen auf den Bundtram<lb/>
&#x017F;etzen und unter der Fir&#x017F;tfette überblattet (&#x017F;iehe Details) &#x017F;ind. Die Fir&#x017F;t-<lb/>
fette kann entweder in der diagonalen Richtung oder gerade auf dem<lb/>
Bock liegen.</p><lb/>
                <p>Da in Fig. 258 kein ordentlicher Längenverband vorhanden i&#x017F;t,<lb/>
es &#x017F;ei denn mittel&#x017F;t Schwertlatten unterhalb der Sparren, wie in<lb/>
Fig. 240, &#x017F;o darf die Entfernung der Hauptbinder nicht über<lb/>
4<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> betragen; alsdann wird die Fir&#x017F;tfette 21/21<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi>, die Fußfette<lb/>
16/16<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> &#x017F;tark.</p><lb/>
                <p>Das einfache Fettendach nach Fig. 257 ge&#x017F;tattet zwar die Anord-<lb/>
nung eines ganz freien Dachbodenraumes und der überhängenden<lb/>
Dächer (es erfordert bei &#x017F;einer Verwendung in Oe&#x017F;terreich auch nur<lb/>
einen Bundtram, da die &#x017F;ämmtlichen Leer&#x017F;parren auf der Fir&#x017F;tfette<lb/>
ruhen und &#x017F;omit die Wech&#x017F;el- und Stichbalken unnöthig &#x017F;ind, wenn<lb/>
die Fir&#x017F;tfette 20/20<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> &#x017F;tark i&#x017F;t), jedoch &#x017F;eine Spannweite darf bei 11/16<lb/>
bis 13/19<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> &#x017F;tarken Sparren nicht über 7<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> betragen. Für größere<lb/>
Gebäudetiefen muß man daher auf die Bock&#x017F;treben noch ein bis zwei<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0193] Die Dachgerüſte. (Bockſtreben) und den Sparren. Fig. 257 zeigt eine Hauptſparre, Fig. 259 das Leergeſpärre; beide weichen von einander nur darin [Abbildung Fig. 257.] [Abbildung Fig. 258.] [Abbildung Fig. 259.] [Abbildung Fig. 260.] ab, daß in letzterem die liegenden Stuhlſtreben (Hauptſparren) feh- len, welche in den Hauptbindern ſich mit Zapfen auf den Bundtram ſetzen und unter der Firſtfette überblattet (ſiehe Details) ſind. Die Firſt- fette kann entweder in der diagonalen Richtung oder gerade auf dem Bock liegen. Da in Fig. 258 kein ordentlicher Längenverband vorhanden iſt, es ſei denn mittelſt Schwertlatten unterhalb der Sparren, wie in Fig. 240, ſo darf die Entfernung der Hauptbinder nicht über 4m betragen; alsdann wird die Firſtfette 21/21zm, die Fußfette 16/16zm ſtark. Das einfache Fettendach nach Fig. 257 geſtattet zwar die Anord- nung eines ganz freien Dachbodenraumes und der überhängenden Dächer (es erfordert bei ſeiner Verwendung in Oeſterreich auch nur einen Bundtram, da die ſämmtlichen Leerſparren auf der Firſtfette ruhen und ſomit die Wechſel- und Stichbalken unnöthig ſind, wenn die Firſtfette 20/20m ſtark iſt), jedoch ſeine Spannweite darf bei 11/16 bis 13/19zm ſtarken Sparren nicht über 7m betragen. Für größere Gebäudetiefen muß man daher auf die Bockſtreben noch ein bis zwei

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/193
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/193>, abgerufen am 29.03.2024.