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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Dachgerüste.
Spannbalken unterstützen. Auf den Enden dieses Sprengebocks ruhen
die beiden Fetten zur Unterstützung der Sparrenroste. Der Spann-
balken ist entweder einfach oder doppelt und umgreift in letztem Falle
die Sprengestreben und die Bundsparren. Die freiliegende Länge
l' macht man 1--2m kürzer als l; sonach trägt die Gebäudetiefe s
beim Ziegeldach, wenn l = 4m, l' = 3m, dann s = 10m, bei
Schieferbedachung, wenn l = 5m, l' = 3,5m, dann s = 14
bis 15m.

Die Vortheile dieses Dachgerüstes machen sich besonders geltend
in freien Dachräumen und außerdem noch, wenn die Balkenlage
oder der Bundtram nicht belastet werden darf. Als Nachtheil ist
der mangelhafte Längenverband zu nennen, da die Fettenbügen zu
schräge liegen, weil die Herstellung des liegenden Dachgerüstes
in abgewalmten und zusammengesetzten Dächern umständlich ist,

[Abbildung] Fig. 278

A--B.

Die Dachgerüſte.
Spannbalken unterſtützen. Auf den Enden dieſes Sprengebocks ruhen
die beiden Fetten zur Unterſtützung der Sparrenroſte. Der Spann-
balken iſt entweder einfach oder doppelt und umgreift in letztem Falle
die Sprengeſtreben und die Bundſparren. Die freiliegende Länge
l' macht man 1—2m kürzer als l; ſonach trägt die Gebäudetiefe s
beim Ziegeldach, wenn l = 4m, l' = 3m, dann s = 10m, bei
Schieferbedachung, wenn l = 5m, l' = 3,5m, dann s = 14
bis 15m.

Die Vortheile dieſes Dachgerüſtes machen ſich beſonders geltend
in freien Dachräumen und außerdem noch, wenn die Balkenlage
oder der Bundtram nicht belaſtet werden darf. Als Nachtheil iſt
der mangelhafte Längenverband zu nennen, da die Fettenbügen zu
ſchräge liegen, weil die Herſtellung des liegenden Dachgerüſtes
in abgewalmten und zuſammengeſetzten Dächern umſtändlich iſt,

[Abbildung] Fig. 278

A—B.

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[191/0203] Die Dachgerüſte. Spannbalken unterſtützen. Auf den Enden dieſes Sprengebocks ruhen die beiden Fetten zur Unterſtützung der Sparrenroſte. Der Spann- balken iſt entweder einfach oder doppelt und umgreift in letztem Falle die Sprengeſtreben und die Bundſparren. Die freiliegende Länge l' macht man 1—2m kürzer als l; ſonach trägt die Gebäudetiefe s beim Ziegeldach, wenn l = 4m, l' = 3m, dann s = 10m, bei Schieferbedachung, wenn l = 5m, l' = 3,5m, dann s = 14 bis 15m. Die Vortheile dieſes Dachgerüſtes machen ſich beſonders geltend in freien Dachräumen und außerdem noch, wenn die Balkenlage oder der Bundtram nicht belaſtet werden darf. Als Nachtheil iſt der mangelhafte Längenverband zu nennen, da die Fettenbügen zu ſchräge liegen, weil die Herſtellung des liegenden Dachgerüſtes in abgewalmten und zuſammengeſetzten Dächern umſtändlich iſt, [Abbildung Fig. 278 A—B.]

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/203>, abgerufen am 18.04.2024.