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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Dachgerüste.
Stichbalken an. Dieses Ge-
bälk dient nun zur Aufnahme
der ganzen Thurmspitze und
darf durchaus nicht mit dem
Mauerwerk verankert werden,
weil sonst jede Bewegung der
Thurmspitze gleichfalls auf
das Mauewerk übertragen
würde. Die Thurmspitze wird
dann in Etagen von je 3
bis 4,5m Höhe eingetheilt.
Das ganze Dachgerüst zer-
fällt in kreuzartige Stützen,
welche aus zwei Kreuzstreben
und einer Ober- und einer
Unterschwelle bestehen. Diese
Kreuzböcke werden beispiels-
weise bei einem achteckigen
Thurme in jeder Etage ab-
wechselnd an vier Seiten
aufgestellt. Auf den Stre-
ben liegt die Oberschwelle,
welche zum Tragen einer
aus vier Hölzern bestehen-
den Balkenlage (Fig. 404)
besteht. Diese Balken lie-
gen so, daß sie die Eck-
oder Gradsparren a (Fig.
406 A) zangenartig umfas-
sen. Auf diesem zweiten
Gebälk ruhen die Schwel-
len b der oberen Kreuzböcke,
die wiederum eine Balkenlage
unterstützen. Bei hohen Thür-
men würde man mehrere sol-
cher Stockwerke über einander
anordnen, hin-
gegen bei Thurm-
[Abbildung] Fig. 405.

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Die Dachgerüſte.
Stichbalken an. Dieſes Ge-
bälk dient nun zur Aufnahme
der ganzen Thurmſpitze und
darf durchaus nicht mit dem
Mauerwerk verankert werden,
weil ſonſt jede Bewegung der
Thurmſpitze gleichfalls auf
das Mauewerk übertragen
würde. Die Thurmſpitze wird
dann in Etagen von je 3
bis 4,5m Höhe eingetheilt.
Das ganze Dachgerüſt zer-
fällt in kreuzartige Stützen,
welche aus zwei Kreuzſtreben
und einer Ober- und einer
Unterſchwelle beſtehen. Dieſe
Kreuzböcke werden beiſpiels-
weiſe bei einem achteckigen
Thurme in jeder Etage ab-
wechſelnd an vier Seiten
aufgeſtellt. Auf den Stre-
ben liegt die Oberſchwelle,
welche zum Tragen einer
aus vier Hölzern beſtehen-
den Balkenlage (Fig. 404)
beſteht. Dieſe Balken lie-
gen ſo, daß ſie die Eck-
oder Gradſparren a (Fig.
406 A) zangenartig umfaſ-
ſen. Auf dieſem zweiten
Gebälk ruhen die Schwel-
len b der oberen Kreuzböcke,
die wiederum eine Balkenlage
unterſtützen. Bei hohen Thür-
men würde man mehrere ſol-
cher Stockwerke über einander
anordnen, hin-
gegen bei Thurm-
[Abbildung] Fig. 405.

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[275/0287] Die Dachgerüſte. Stichbalken an. Dieſes Ge- bälk dient nun zur Aufnahme der ganzen Thurmſpitze und darf durchaus nicht mit dem Mauerwerk verankert werden, weil ſonſt jede Bewegung der Thurmſpitze gleichfalls auf das Mauewerk übertragen würde. Die Thurmſpitze wird dann in Etagen von je 3 bis 4,5m Höhe eingetheilt. Das ganze Dachgerüſt zer- fällt in kreuzartige Stützen, welche aus zwei Kreuzſtreben und einer Ober- und einer Unterſchwelle beſtehen. Dieſe Kreuzböcke werden beiſpiels- weiſe bei einem achteckigen Thurme in jeder Etage ab- wechſelnd an vier Seiten aufgeſtellt. Auf den Stre- ben liegt die Oberſchwelle, welche zum Tragen einer aus vier Hölzern beſtehen- den Balkenlage (Fig. 404) beſteht. Dieſe Balken lie- gen ſo, daß ſie die Eck- oder Gradſparren a (Fig. 406 A) zangenartig umfaſ- ſen. Auf dieſem zweiten Gebälk ruhen die Schwel- len b der oberen Kreuzböcke, die wiederum eine Balkenlage unterſtützen. Bei hohen Thür- men würde man mehrere ſol- cher Stockwerke über einander anordnen, hin- gegen bei Thurm- [Abbildung Fig. 405.] 18*

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/287>, abgerufen am 24.04.2024.