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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.
trocknen Sandes. Wenn auf dem Gebälk ein Ziegelpflaster ruhen
soll (wie dies in Oesterreich stets geschieht), so tritt das Füll-
material etwa 5zm über die Balken, andernfalls ebnet man dasselbe
mit der Oberfläche der Balken a b und legt hierüber den Bretter-
boden e; f ist die Deckenschalung.

In einigen Gegenden werden die Balken mit dreieckigen Nuthen
versehen, in welche die angespitzten Einschubbretter passen (Fig. 134
A--B), doch ist diese Methode umständlicher und nicht so gut wie

[Abbildung] Fig. 134

A--B.

die vorige; in dieser Figur giebt a die Lehmschicht, c die Decken-
schalung an.

Der Windelboden wird selten ausgeführt; er besteht aus Stak-
hölzern (deren Länge gleich der Balkenöffnung beträgt), welche mit
Strohlehmbündeln dicht umwickelt werden, woher der Name Windel-
oder Wickelböden stammt. Befinden sich die Windelhölzer in halber
Höhe der Balken, so heißt die Zwischendecke: halber Windel-
boden
, bringt man die Hölzer hingegen dicht am unteren Rande
an, so nennt man ihn: ganzer Windelboden.

Den ersteren zeigt die Fig. 135 A B, den letzteren die Fig. 136 A B
im Quer- und Längenschnitt.

[Abbildung] Fig. 135

A--B.

[Abbildung] Fig. 136

A--B.

Es bedeuten die Buchstaben in Fig. 135 A B : b Balken, c Stroh-
lehmbündel, a Ausfüllung, d Verschmierung mit Lehm; in Fig. 136 A B:

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Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.
trocknen Sandes. Wenn auf dem Gebälk ein Ziegelpflaſter ruhen
ſoll (wie dies in Oeſterreich ſtets geſchieht), ſo tritt das Füll-
material etwa 5zm über die Balken, andernfalls ebnet man daſſelbe
mit der Oberfläche der Balken a b und legt hierüber den Bretter-
boden e; f iſt die Deckenſchalung.

In einigen Gegenden werden die Balken mit dreieckigen Nuthen
verſehen, in welche die angeſpitzten Einſchubbretter paſſen (Fig. 134
A—B), doch iſt dieſe Methode umſtändlicher und nicht ſo gut wie

[Abbildung] Fig. 134

A—B.

die vorige; in dieſer Figur giebt a die Lehmſchicht, c die Decken-
ſchalung an.

Der Windelboden wird ſelten ausgeführt; er beſteht aus Stak-
hölzern (deren Länge gleich der Balkenöffnung beträgt), welche mit
Strohlehmbündeln dicht umwickelt werden, woher der Name Windel-
oder Wickelböden ſtammt. Befinden ſich die Windelhölzer in halber
Höhe der Balken, ſo heißt die Zwiſchendecke: halber Windel-
boden
, bringt man die Hölzer hingegen dicht am unteren Rande
an, ſo nennt man ihn: ganzer Windelboden.

Den erſteren zeigt die Fig. 135 A B, den letzteren die Fig. 136 A B
im Quer- und Längenſchnitt.

[Abbildung] Fig. 135

A—B.

[Abbildung] Fig. 136

A—B.

Es bedeuten die Buchſtaben in Fig. 135 A B : b Balken, c Stroh-
lehmbündel, a Ausfüllung, d Verſchmierung mit Lehm; in Fig. 136 A B:

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[67/0079] Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau. trocknen Sandes. Wenn auf dem Gebälk ein Ziegelpflaſter ruhen ſoll (wie dies in Oeſterreich ſtets geſchieht), ſo tritt das Füll- material etwa 5zm über die Balken, andernfalls ebnet man daſſelbe mit der Oberfläche der Balken a b und legt hierüber den Bretter- boden e; f iſt die Deckenſchalung. In einigen Gegenden werden die Balken mit dreieckigen Nuthen verſehen, in welche die angeſpitzten Einſchubbretter paſſen (Fig. 134 A—B), doch iſt dieſe Methode umſtändlicher und nicht ſo gut wie [Abbildung Fig. 134 A—B.] die vorige; in dieſer Figur giebt a die Lehmſchicht, c die Decken- ſchalung an. Der Windelboden wird ſelten ausgeführt; er beſteht aus Stak- hölzern (deren Länge gleich der Balkenöffnung beträgt), welche mit Strohlehmbündeln dicht umwickelt werden, woher der Name Windel- oder Wickelböden ſtammt. Befinden ſich die Windelhölzer in halber Höhe der Balken, ſo heißt die Zwiſchendecke: halber Windel- boden, bringt man die Hölzer hingegen dicht am unteren Rande an, ſo nennt man ihn: ganzer Windelboden. Den erſteren zeigt die Fig. 135 A B, den letzteren die Fig. 136 A B im Quer- und Längenſchnitt. [Abbildung Fig. 135 A—B.] [Abbildung Fig. 136 A—B.] Es bedeuten die Buchſtaben in Fig. 135 A B : b Balken, c Stroh- lehmbündel, a Ausfüllung, d Verſchmierung mit Lehm; in Fig. 136 A B: 5*

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/79>, abgerufen am 25.04.2024.