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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Die Werk- und Bruchstein-Tonnengewölbe.
mörtel aus. Bei Quadergewölben werden die Fugen nur mit
Cementbrei vergossen.

Sehr wichtig ist es, daß der Schlußstein gut schließt. Zu diesem
Behufe nimmt man für den Schluß der Bruchsteingewölbe einen etwas
größeren keilförmigen Stein, der tüchtig mit einem Hammer, aber mit
einem hölzernen, weil der eiserne die Steine zerschlägt, einge-
trieben wird.

C. Die einhüftigen Tonnengewölbe

werden ebenso hergestellt wie die gleichschenkligen, nur daß bei ersteren
der kürzere Schenkel schwächer zu sein braucht als der längere, und
an dieser Seite das Widerlager dicker gemacht wird.

D. Die aufsteigenden Tonnen

kommen, ebenso wie die einhüftigen, nur zur Unterstützung der Treppen
vor, sie sehen aber besser aus und eignen sich daher besonders für

[Abbildung] Fig. 300.
reich decorirte Treppenanlagen. Ein vornehmes Beispiel dieser Art
ist die berühmte Doppeltreppe (Fig. 300) der Sala a croce greca im

Die Werk- und Bruchſtein-Tonnengewölbe.
mörtel aus. Bei Quadergewölben werden die Fugen nur mit
Cementbrei vergoſſen.

Sehr wichtig iſt es, daß der Schlußſtein gut ſchließt. Zu dieſem
Behufe nimmt man für den Schluß der Bruchſteingewölbe einen etwas
größeren keilförmigen Stein, der tüchtig mit einem Hammer, aber mit
einem hölzernen, weil der eiſerne die Steine zerſchlägt, einge-
trieben wird.

C. Die einhüftigen Tonnengewölbe

werden ebenſo hergeſtellt wie die gleichſchenkligen, nur daß bei erſteren
der kürzere Schenkel ſchwächer zu ſein braucht als der längere, und
an dieſer Seite das Widerlager dicker gemacht wird.

D. Die aufſteigenden Tonnen

kommen, ebenſo wie die einhüftigen, nur zur Unterſtützung der Treppen
vor, ſie ſehen aber beſſer aus und eignen ſich daher beſonders für

[Abbildung] Fig. 300.
reich decorirte Treppenanlagen. Ein vornehmes Beiſpiel dieſer Art
iſt die berühmte Doppeltreppe (Fig. 300) der Sala a croce greca im

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[287/0303] Die Werk- und Bruchſtein-Tonnengewölbe. mörtel aus. Bei Quadergewölben werden die Fugen nur mit Cementbrei vergoſſen. Sehr wichtig iſt es, daß der Schlußſtein gut ſchließt. Zu dieſem Behufe nimmt man für den Schluß der Bruchſteingewölbe einen etwas größeren keilförmigen Stein, der tüchtig mit einem Hammer, aber mit einem hölzernen, weil der eiſerne die Steine zerſchlägt, einge- trieben wird. C. Die einhüftigen Tonnengewölbe werden ebenſo hergeſtellt wie die gleichſchenkligen, nur daß bei erſteren der kürzere Schenkel ſchwächer zu ſein braucht als der längere, und an dieſer Seite das Widerlager dicker gemacht wird. D. Die aufſteigenden Tonnen kommen, ebenſo wie die einhüftigen, nur zur Unterſtützung der Treppen vor, ſie ſehen aber beſſer aus und eignen ſich daher beſonders für [Abbildung Fig. 300.] reich decorirte Treppenanlagen. Ein vornehmes Beiſpiel dieſer Art iſt die berühmte Doppeltreppe (Fig. 300) der Sala a croce greca im

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/303>, abgerufen am 19.04.2024.