Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
Gedichte.
2.
Jhrer Schönheit wunderliche
Würckung.
WEr sein betrübtes aug ab aller Götter pracht/
Vnd ab der Natur kunst zu erquicken begehret/
Der kom vnd schaw die sonn/ die mit götlicher
macht
Mich/ ja die fünstre welt des lieben liechts gewehret.
Doch kom Er (seelig) bald: Dan mit zu früher nacht
Der tod/ sparend was böß/ dz best allzeit beschweret:
Vnd dise Göttin wirt mit eyfer vnd obacht
Der Götter/ als die zierd des himmels/ schon ge-
ehret.
Ein wunderreiches werck/ da lieblichkeit mit ehr/
Da tugent mit schönheit/ in einem leib vermählet
Soll segnen sein gesicht mit lust/ sein haupt mit
lehr;
Daß Er gestehen muß/ daß mein gesang weit fehlet/
Jn dem (bestutzet) ich jhr lob nicht gnug vermehr/
Weil mich jhr aug zugleich entsehlet vnd besehlet.
3. Jhr
Gedichte.
2.
Jhrer Schoͤnheit wunderliche
Wuͤrckung.
WEr ſein betruͤbtes aug ab aller Goͤtter pracht/
Vnd ab der Natur kunſt zu erquicken begehret/
Der kom vnd ſchaw die ſonn/ die mit goͤtlicher
macht
Mich/ ja die fuͤnſtre welt des liebē liechts gewehret.
Doch kom Er (ſeelig) bald: Dan mit zu fruͤher nacht
Der tod/ ſparend was boͤß/ dz beſt allzeit beſchweret:
Vnd diſe Goͤttin wirt mit eyfer vnd obacht
Der Goͤtter/ als die zierd des himmels/ ſchon ge-
ehret.
Ein wunderꝛeiches werck/ da lieblichkeit mit ehr/
Da tugent mit ſchoͤnheit/ in einem leib vermaͤhlet
Soll ſegnen ſein geſicht mit luſt/ ſein haupt mit
lehr;
Daß Er geſtehen muß/ daß mein geſang weit fehlet/
Jn dem (beſtutzet) ich jhr lob nicht gnug vermehr/
Weil mich jhr aug zugleich entſehlet vnd beſehlet.
3. Jhr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0221" n="203"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gedichte.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <head>2.<lb/><hi rendition="#b">Jhrer Scho&#x0364;nheit wunderliche<lb/>
Wu&#x0364;rckung.</hi></head><lb/>
              <lg n="1">
                <l>WEr &#x017F;ein betru&#x0364;btes aug ab aller Go&#x0364;tter pracht/</l><lb/>
                <l>Vnd ab der Natur kun&#x017F;t zu erquicken begehret/</l><lb/>
                <l>Der kom vnd &#x017F;chaw die &#x017F;onn/ die mit go&#x0364;tlicher</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">macht</hi> </l><lb/>
                <l>Mich/ ja die fu&#x0364;n&#x017F;tre welt des liebe&#x0304; liechts gewehret.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <l>Doch kom Er (&#x017F;eelig) bald: Dan mit zu fru&#x0364;her nacht</l><lb/>
                <l>Der tod/ &#x017F;parend was bo&#x0364;ß/ dz be&#x017F;t allzeit be&#x017F;chweret:</l><lb/>
                <l>Vnd di&#x017F;e Go&#x0364;ttin wirt mit eyfer vnd obacht</l><lb/>
                <l>Der Go&#x0364;tter/ als die zierd des himmels/ &#x017F;chon ge-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ehret.</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <lg n="3">
                <l>Ein wunder&#xA75B;eiches werck/ da lieblichkeit mit ehr/</l><lb/>
                <l>Da tugent mit &#x017F;cho&#x0364;nheit/ in einem leib verma&#x0364;hlet</l><lb/>
                <l>Soll &#x017F;egnen &#x017F;ein ge&#x017F;icht mit lu&#x017F;t/ &#x017F;ein haupt mit</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">lehr;</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <lg n="4">
                <l>Daß Er ge&#x017F;tehen muß/ daß mein ge&#x017F;ang weit fehlet/</l><lb/>
                <l>Jn dem (be&#x017F;tutzet) ich jhr lob nicht gnug vermehr/</l><lb/>
                <l>Weil mich jhr aug zugleich ent&#x017F;ehlet vnd be&#x017F;ehlet.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">3. <hi rendition="#b">Jhr</hi></fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[203/0221] Gedichte. 2. Jhrer Schoͤnheit wunderliche Wuͤrckung. WEr ſein betruͤbtes aug ab aller Goͤtter pracht/ Vnd ab der Natur kunſt zu erquicken begehret/ Der kom vnd ſchaw die ſonn/ die mit goͤtlicher macht Mich/ ja die fuͤnſtre welt des liebē liechts gewehret. Doch kom Er (ſeelig) bald: Dan mit zu fruͤher nacht Der tod/ ſparend was boͤß/ dz beſt allzeit beſchweret: Vnd diſe Goͤttin wirt mit eyfer vnd obacht Der Goͤtter/ als die zierd des himmels/ ſchon ge- ehret. Ein wunderꝛeiches werck/ da lieblichkeit mit ehr/ Da tugent mit ſchoͤnheit/ in einem leib vermaͤhlet Soll ſegnen ſein geſicht mit luſt/ ſein haupt mit lehr; Daß Er geſtehen muß/ daß mein geſang weit fehlet/ Jn dem (beſtutzet) ich jhr lob nicht gnug vermehr/ Weil mich jhr aug zugleich entſehlet vnd beſehlet. 3. Jhr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/221
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/221>, abgerufen am 20.04.2024.