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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Gaistliche
Der Sechs vnd viertzigste Psalm.
Deus noster refugium &c.
1.
DEr einig schlrm/ schantz/ schutz ist Got/
Darauff wir vns verlassen:
Got könden wir in aller noht
Als vnsern schilt erfassen:
Ja/ vnser sterck ist Gottes hand
Vns freyhend von gefahren;
Jn allem laydigen zustand
Wir seine hilf erfahren.
2.
Vnd wan wir vnsre zuversicht
Beständig zu jhm tragen;
So dörfen wir vns förchten nicht/
Wir könden auch nicht klagen:
Wan schon das erdreich vnd das Meer
Vermischend sich erhöben
Vnd gleichsam als zway wilde heer
Die gantze welt erböben.
3.
Fortfahren mag das Meer mit macht
Zu toben/ wüten/ wallen/
Das auch der bergen höchster pracht
Solt vmbgestürtzet fallen:
So bleibet doch des Höchsten stat
Mit bächlein frisch genötzet/
Durch jhn/ der sie gebawen hat/
Trostreich allzeit ergötzet.

4. D[ie]
Gaiſtliche
Der Sechs vnd viertzigſte Pſalm.
Deus noſter refugium &c.
1.
DEr einig ſchlrm/ ſchantz/ ſchutz iſt Got/
Darauff wir vns verlaſſen:
Got koͤnden wir in aller noht
Als vnſern ſchilt erfaſſen:
Ja/ vnſer ſterck iſt Gottes hand
Vns freyhend von gefahren;
Jn allem laydigen zuſtand
Wir ſeine hilf erfahren.
2.
Vnd wan wir vnſre zuverſicht
Beſtaͤndig zu jhm tragen;
So doͤrfen wir vns foͤrchten nicht/
Wir koͤnden auch nicht klagen:
Wan ſchon das erdreich vnd das Meer
Vermiſchend ſich erhoͤben
Vnd gleichſam als zway wilde heer
Die gantze welt erboͤben.
3.
Fortfahren mag das Meer mit macht
Zu toben/ wuͤten/ wallen/
Das auch der bergen hoͤchſter pracht
Solt vmbgeſtuͤrtzet fallen:
So bleibet doch des Hoͤchſten ſtat
Mit baͤchlein friſch genoͤtzet/
Durch jhn/ der ſie gebawen hat/
Troſtreich allzeit ergoͤtzet.

4. D[ie]
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[48/0066] Gaiſtliche Der Sechs vnd viertzigſte Pſalm. Deus noſter refugium &c. 1. DEr einig ſchlrm/ ſchantz/ ſchutz iſt Got/ Darauff wir vns verlaſſen: Got koͤnden wir in aller noht Als vnſern ſchilt erfaſſen: Ja/ vnſer ſterck iſt Gottes hand Vns freyhend von gefahren; Jn allem laydigen zuſtand Wir ſeine hilf erfahren. 2. Vnd wan wir vnſre zuverſicht Beſtaͤndig zu jhm tragen; So doͤrfen wir vns foͤrchten nicht/ Wir koͤnden auch nicht klagen: Wan ſchon das erdreich vnd das Meer Vermiſchend ſich erhoͤben Vnd gleichſam als zway wilde heer Die gantze welt erboͤben. 3. Fortfahren mag das Meer mit macht Zu toben/ wuͤten/ wallen/ Das auch der bergen hoͤchſter pracht Solt vmbgeſtuͤrtzet fallen: So bleibet doch des Hoͤchſten ſtat Mit baͤchlein friſch genoͤtzet/ Durch jhn/ der ſie gebawen hat/ Troſtreich allzeit ergoͤtzet. 4. Die

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/66>, abgerufen am 28.03.2024.