Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Buch.
Die 4. Antistrophe.
WJe der starcke Thetische sohn
Allerhand Ritterspihl geliebet/
Vnd sich täglich darin geübet/
Trachtend stehts nach der ehren-cron:
Als wolgeschickt zu rechter zeit
Zu dantzen/ ringen/ vnd turnieren/
Als vnver gleichlich in dem streit
Vber den feind zu triumfieren:
Also hat deiner wafen glantz
Jn schimpf den sig oft weggeführet/
Vnd den schwaissigen Lorbör-crantz
Jn ernst mit deinem haupt gezieret.
Epod.
ABer der zeit flucht so schnell
Solt mir ehe dan die red fehlen[;]
So ist auch dein Nam so hell
Das jhn gar nichts kan verhälen:
Vnd der worten überfluß
Jst gemeinglich voll verdruß.
Darumb will ich nu beschliessen/
Damit nicht was ich gern wolt/
Das dir wolgefallen solt/
Dich villeicht möchte verdriessen.
Die
Das erſte Buch.
Die 4. Antiſtrophe.
WJe der ſtarcke Thetiſche ſohn
Allerhand Ritterſpihl geliebet/
Vnd ſich taͤglich darin geuͤbet/
Trachtend ſtehts nach der ehren-cron:
Als wolgeſchickt zu rechter zeit
Zu dantzen/ ringen/ vnd turnieren/
Als vnver gleichlich in dem ſtreit
Vber den feind zu triumfieren:
Alſo hat deiner wafen glantz
Jn ſchimpf den ſig oft weggefuͤhret/
Vnd den ſchwaiſſigen Lorboͤr-crantz
Jn ernſt mit deinem haupt gezieret.
Epod.
ABer der zeit flucht ſo ſchnell
Solt mir ehe dan die red fehlen[;]
So iſt auch dein Nam ſo hell
Das jhn gar nichts kan verhaͤlen:
Vnd der worten uͤberfluß
Jſt gemeinglich voll verdruß.
Darumb will ich nu beſchlieſſen/
Damit nicht was ich gern wolt/
Das dir wolgefallen ſolt/
Dich villeicht moͤchte verdrieſſen.
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0074" n="70"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 4. Anti&#x017F;trophe.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>Je der &#x017F;tarcke Theti&#x017F;che &#x017F;ohn</l><lb/>
              <l>Allerhand Ritter&#x017F;pihl geliebet/</l><lb/>
              <l>Vnd &#x017F;ich ta&#x0364;glich darin geu&#x0364;bet/</l><lb/>
              <l>Trachtend &#x017F;tehts nach der ehren-cron:</l><lb/>
              <l>Als wolge&#x017F;chickt zu rechter zeit</l><lb/>
              <l>Zu dantzen/ ringen/ vnd turnieren/</l><lb/>
              <l>Als vnver gleichlich in dem &#x017F;treit</l><lb/>
              <l>Vber den feind zu triumfieren:</l><lb/>
              <l>Al&#x017F;o hat deiner wafen glantz</l><lb/>
              <l>Jn &#x017F;chimpf den &#x017F;ig oft weggefu&#x0364;hret/</l><lb/>
              <l>Vnd den &#x017F;chwai&#x017F;&#x017F;igen Lorbo&#x0364;r-crantz</l><lb/>
              <l>Jn ern&#x017F;t mit deinem haupt gezieret.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Epod.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">A</hi>Ber der zeit flucht &#x017F;o &#x017F;chnell</l><lb/>
              <l>Solt mir ehe dan die red fehlen<supplied>;</supplied></l><lb/>
              <l>So i&#x017F;t auch dein Nam &#x017F;o hell</l><lb/>
              <l>Das jhn gar nichts kan verha&#x0364;len:</l><lb/>
              <l>Vnd der worten u&#x0364;berfluß</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t gemeinglich voll verdruß.</l><lb/>
              <l>Darumb will ich nu be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
              <l>Damit nicht was ich gern wolt/</l><lb/>
              <l>Das dir wolgefallen &#x017F;olt/</l><lb/>
              <l>Dich villeicht mo&#x0364;chte verdrie&#x017F;&#x017F;en.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0074] Das erſte Buch. Die 4. Antiſtrophe. WJe der ſtarcke Thetiſche ſohn Allerhand Ritterſpihl geliebet/ Vnd ſich taͤglich darin geuͤbet/ Trachtend ſtehts nach der ehren-cron: Als wolgeſchickt zu rechter zeit Zu dantzen/ ringen/ vnd turnieren/ Als vnver gleichlich in dem ſtreit Vber den feind zu triumfieren: Alſo hat deiner wafen glantz Jn ſchimpf den ſig oft weggefuͤhret/ Vnd den ſchwaiſſigen Lorboͤr-crantz Jn ernſt mit deinem haupt gezieret. Epod. ABer der zeit flucht ſo ſchnell Solt mir ehe dan die red fehlen; So iſt auch dein Nam ſo hell Das jhn gar nichts kan verhaͤlen: Vnd der worten uͤberfluß Jſt gemeinglich voll verdruß. Darumb will ich nu beſchlieſſen/ Damit nicht was ich gern wolt/ Das dir wolgefallen ſolt/ Dich villeicht moͤchte verdrieſſen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/74
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/74>, abgerufen am 23.04.2024.