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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Das ander Buch.

Vnd ließ jhnen jhr milte hand
Vil ehr vnd güter widerfahren:
Vnd haben die Helden allzeit
Die Poesy billich geliebet/
Ja jhrer vil auch nach dem streit
Sich selbs darinnen gern geübet.
Vnd warlich dise schöne Kunst/
Findet noch vnfehlbarlich gunst
Bey denen die sieh zu vermehren
Durch jhre tugent fleiß ankehren.

Dan ein lob kan ja nicht mißfallen/
Sondern ist süß/ gut/ vnd recht kund/
Welches ein lob-würdiger mund
Thut mit getrewer Zier erschallen.
Vnd ohn ein solches lob-gesang
Kan kein grosser nam lang bestehen/
Sondern des Tods vnd der Zeit zwang
Machen jhn kürtzlich zu grund gehen.
Darumb ich keinen zweifel hab/
Es werd auch meiner Musen gaab
(O Fürst so löblich als vollkommen!)

Von Euch gnädiglich aufgenommen.
Die

Das ander Buch.

Vnd ließ jhnen jhr milte hand
Vil ehr vnd guͤter widerfahren:
Vnd haben die Helden allzeit
Die Poeſy billich geliebet/
Ja jhrer vil auch nach dem ſtreit
Sich ſelbs darinnen gern geuͤbet.
Vnd warlich diſe ſchoͤne Kunſt/
Findet noch vnfehlbarlich gunſt
Bey denen die ſieh zu vermehren
Durch jhre tugent fleiß ankehren.

Dan ein lob kan ja nicht mißfallen/
Sondern iſt ſuͤß/ gut/ vnd recht kund/
Welches ein lob-wuͤrdiger mund
Thut mit getrewer Zier erſchallen.
Vnd ohn ein ſolches lob-geſang
Kan kein groſſer nam lang beſtehen/
Sondern des Tods vnd der Zeit zwang
Machen jhn kuͤrtzlich zu grund gehen.
Darumb ich keinen zweifel hab/
Es werd auch meiner Muſen gaab
(O Fuͤrſt ſo loͤblich als vollkommen!)

Von Euch gnaͤdiglich aufgenommen.
Die
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[24/0028] Das ander Buch. Vnd ließ jhnen jhr milte hand Vil ehr vnd guͤter widerfahren: Vnd haben die Helden allzeit Die Poeſy billich geliebet/ Ja jhrer vil auch nach dem ſtreit Sich ſelbs darinnen gern geuͤbet. Vnd warlich diſe ſchoͤne Kunſt/ Findet noch vnfehlbarlich gunſt Bey denen die ſieh zu vermehren Durch jhre tugent fleiß ankehren. Dan ein lob kan ja nicht mißfallen/ Sondern iſt ſuͤß/ gut/ vnd recht kund/ Welches ein lob-wuͤrdiger mund Thut mit getrewer Zier erſchallen. Vnd ohn ein ſolches lob-geſang Kan kein groſſer nam lang beſtehen/ Sondern des Tods vnd der Zeit zwang Machen jhn kuͤrtzlich zu grund gehen. Darumb ich keinen zweifel hab/ Es werd auch meiner Muſen gaab (O Fuͤrſt ſo loͤblich als vollkommen!) Von Euch gnaͤdiglich aufgenommen. Die

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/28>, abgerufen am 28.03.2024.