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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Das ander Buch.

Welches band allein so wehrhaft/
Das mit solchem eine freundschaft
Kan Glück/ Zeit/ vnd Tod überwünden.

Darumb ich nu khün von dir schreib/
Vnd in guter zuversicht bleib/
Du werdest dich gar nicht beschwehren/
Wan ich durch diseschrift begehr
Meinen namen mit deiner ehr
Vnd deinem namen zu vermehren;
Jn dem ich anderst nicht thun kan/
Weil ehren einen wehrten man
Jst gleich sovil als sich selbs ehren.
Jch waiß wol/ wie der Götter gunst
Dein haupt mit weißheit/ tugent/ kunst/
Lehr vnd erfahrenheit gezieret:
Wie deine red lieblich vnd weiß
(Als der sehlen kräftige speiß)

Vber die hertzen trium fieret:
Vnd wie des besten Nectars kraft/
Vnd der best Castalische saft
Von deiner federn distillieret.
Wan man/ wie Pythagoras wolt/
Die meinung für wahr halten solt/
Das

Das ander Buch.

Welches band allein ſo wehrhaft/
Das mit ſolchem eine freundſchaft
Kan Gluͤck/ Zeit/ vnd Tod uͤberwuͤnden.

Darumb ich nu khuͤn von dir ſchreib/
Vnd in guter zuverſicht bleib/
Du werdeſt dich gar nicht beſchwehren/
Wan ich durch diſeſchrift begehr
Meinen namen mit deiner ehr
Vnd deinem namen zu vermehren;
Jn dem ich anderſt nicht thun kan/
Weil ehren einen wehrten man
Jſt gleich ſovil als ſich ſelbs ehren.
Jch waiß wol/ wie der Goͤtter gunſt
Dein haupt mit weißheit/ tugent/ kunſt/
Lehr vnd erfahrenheit gezieret:
Wie deine red lieblich vnd weiß
(Als der ſehlen kraͤftige ſpeiß)

Vber die hertzen trium fieret:
Vnd wie des beſten Nectars kraft/
Vnd der beſt Caſtaliſche ſaft
Von deiner federn diſtillieret.
Wan man/ wie Pythagoras wolt/
Die meinung fuͤr wahr halten ſolt/
Das
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[66/0070] Das ander Buch. Welches band allein ſo wehrhaft/ Das mit ſolchem eine freundſchaft Kan Gluͤck/ Zeit/ vnd Tod uͤberwuͤnden. Darumb ich nu khuͤn von dir ſchreib/ Vnd in guter zuverſicht bleib/ Du werdeſt dich gar nicht beſchwehren/ Wan ich durch diſeſchrift begehr Meinen namen mit deiner ehr Vnd deinem namen zu vermehren; Jn dem ich anderſt nicht thun kan/ Weil ehren einen wehrten man Jſt gleich ſovil als ſich ſelbs ehren. Jch waiß wol/ wie der Goͤtter gunſt Dein haupt mit weißheit/ tugent/ kunſt/ Lehr vnd erfahrenheit gezieret: Wie deine red lieblich vnd weiß (Als der ſehlen kraͤftige ſpeiß) Vber die hertzen trium fieret: Vnd wie des beſten Nectars kraft/ Vnd der beſt Caſtaliſche ſaft Von deiner federn diſtillieret. Wan man/ wie Pythagoras wolt/ Die meinung fuͤr wahr halten ſolt/ Das

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/70>, abgerufen am 18.04.2024.