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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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XIV.
Der Graf.

Ich führe meine Leser in das geräumige Gemach eines alten schlesischen Schlosses. Es ist Abend geworden. Der letzte Strahl des Tages bricht durch die schweren seidenen Vorhänge und treibt sein Spiel mit den Flammen des Kamins, der immer lustigere Streiflichter auf den grünen Teppich wirft, auf die kolossalen Spiegel der Wände und auf eine Reihe vornehm adliger Köpfe, die aus goldenen Rahmen ernst und feierlich niedersehen.

Die Luft des Gemaches ist duftig warm. Der Rauch der besten Havana-Cigarren zieht in blauen Wölkchen vorüber und auf dem Marmorgesims des Kamins dampft Punsch und Grog aus krystallenen Gläsern. Zur Rechten und zur Linken des Feuers bemerken wir in zwei großen Sesseln zwei junge Männer, die Beine dem Feuer behaglich entgegen streckend.

Der Eine, den Ellenbogen in die Lehne des Sessels drückend, stützt den schönen schwarzgelockten

XIV.
Der Graf.

Ich führe meine Leser in das geräumige Gemach eines alten schlesischen Schlosses. Es ist Abend geworden. Der letzte Strahl des Tages bricht durch die schweren seidenen Vorhänge und treibt sein Spiel mit den Flammen des Kamins, der immer lustigere Streiflichter auf den grünen Teppich wirft, auf die kolossalen Spiegel der Wände und auf eine Reihe vornehm adliger Köpfe, die aus goldenen Rahmen ernst und feierlich niedersehen.

Die Luft des Gemaches ist duftig warm. Der Rauch der besten Havana-Cigarren zieht in blauen Wölkchen vorüber und auf dem Marmorgesims des Kamins dampft Punsch und Grog aus krystallenen Gläsern. Zur Rechten und zur Linken des Feuers bemerken wir in zwei großen Sesseln zwei junge Männer, die Beine dem Feuer behaglich entgegen streckend.

Der Eine, den Ellenbogen in die Lehne des Sessels drückend, stützt den schönen schwarzgelockten

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[166/0172] XIV. Der Graf. Ich führe meine Leser in das geräumige Gemach eines alten schlesischen Schlosses. Es ist Abend geworden. Der letzte Strahl des Tages bricht durch die schweren seidenen Vorhänge und treibt sein Spiel mit den Flammen des Kamins, der immer lustigere Streiflichter auf den grünen Teppich wirft, auf die kolossalen Spiegel der Wände und auf eine Reihe vornehm adliger Köpfe, die aus goldenen Rahmen ernst und feierlich niedersehen. Die Luft des Gemaches ist duftig warm. Der Rauch der besten Havana-Cigarren zieht in blauen Wölkchen vorüber und auf dem Marmorgesims des Kamins dampft Punsch und Grog aus krystallenen Gläsern. Zur Rechten und zur Linken des Feuers bemerken wir in zwei großen Sesseln zwei junge Männer, die Beine dem Feuer behaglich entgegen streckend. Der Eine, den Ellenbogen in die Lehne des Sessels drückend, stützt den schönen schwarzgelockten

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/172>, abgerufen am 29.03.2024.