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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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von euch ist der Kläger. - Ich bin's, sprach Herr von Leckebock. - Nun, mein Freund, so erzählet uns also Punkt für Punkt euren Handel rein nach der Wahrheit: denn bei dem hohen Sakrament! wo ihr auch nur ein Wort dran lügt, hol' ich den Kopf euch von den Schultern, und will euch weisen, daß man in Rechten und vor Gericht nur die lautere Wahrheit sagen soll. Darum hütet euch also wohl, eurer Sache etwas zuzusetzen oder davonzuthun! Saget an.

Da begann denn Leckebock wie folgt: Gnädigster Herr, es ist wohl wahr, daß eine brave Frau meines Hofes Eier zu Markte trug - bedeckt euch, Leckebock, sprach Pantagruel. - Großen Dank, Herr, sagt' der Junker: doch weiter im Text: zwischen den beiden Wendezirkeln kam sie sechs Kreuzer zenithwärts und einen Stüber, in Betracht daß die Riphäischen Berg dies Jahr sehr unfruchtbar an Gimpelschwänzen gewesen waren, mittels eines Aufruhrs, der sich zwischen den Kauderwelschen und den Accusirnern erhoben, wegen der Rebellion der Schweizer, die sich auf Fünfzig an der Zahl zum Heereszug gen Neuennadel versammelt hatten, im ersten Loch des Jahres, da man die Supp den Ochsen, und den Jungfrauen den Kohlenschlüssel zum Haberschmaus für die Hund verabreicht. Die ganze Nacht ward (Hand am Pot) nichts weiter geschafft, als daß man Bullen expedirt

von euch ist der Kläger. – Ich bin’s, sprach Herr von Leckebock. – Nun, mein Freund, so erzählet uns also Punkt für Punkt euren Handel rein nach der Wahrheit: denn bei dem hohen Sakrament! wo ihr auch nur ein Wort dran lügt, hol’ ich den Kopf euch von den Schultern, und will euch weisen, daß man in Rechten und vor Gericht nur die lautere Wahrheit sagen soll. Darum hütet euch also wohl, eurer Sache etwas zuzusetzen oder davonzuthun! Saget an.

Da begann denn Leckebock wie folgt: Gnädigster Herr, es ist wohl wahr, daß eine brave Frau meines Hofes Eier zu Markte trug – bedeckt euch, Leckebock, sprach Pantagruel. – Großen Dank, Herr, sagt’ der Junker: doch weiter im Text: zwischen den beiden Wendezirkeln kam sie sechs Kreuzer zenithwärts und einen Stüber, in Betracht daß die Riphäischen Berg dies Jahr sehr unfruchtbar an Gimpelschwänzen gewesen waren, mittels eines Aufruhrs, der sich zwischen den Kauderwelschen und den Accusirnern erhoben, wegen der Rebellion der Schweizer, die sich auf Fünfzig an der Zahl zum Heereszug gen Neuennadel versammelt hatten, im ersten Loch des Jahres, da man die Supp den Ochsen, und den Jungfrauen den Kohlenschlüssel zum Haberschmaus für die Hund verabreicht. Die ganze Nacht ward (Hand am Pot) nichts weiter geschafft, als daß man Bullen expedirt

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[7/0013] von euch ist der Kläger. – Ich bin’s, sprach Herr von Leckebock. – Nun, mein Freund, so erzählet uns also Punkt für Punkt euren Handel rein nach der Wahrheit: denn bei dem hohen Sakrament! wo ihr auch nur ein Wort dran lügt, hol’ ich den Kopf euch von den Schultern, und will euch weisen, daß man in Rechten und vor Gericht nur die lautere Wahrheit sagen soll. Darum hütet euch also wohl, eurer Sache etwas zuzusetzen oder davonzuthun! Saget an. Da begann denn Leckebock wie folgt: Gnädigster Herr, es ist wohl wahr, daß eine brave Frau meines Hofes Eier zu Markte trug – bedeckt euch, Leckebock, sprach Pantagruel. – Großen Dank, Herr, sagt’ der Junker: doch weiter im Text: zwischen den beiden Wendezirkeln kam sie sechs Kreuzer zenithwärts und einen Stüber, in Betracht daß die Riphäischen Berg dies Jahr sehr unfruchtbar an Gimpelschwänzen gewesen waren, mittels eines Aufruhrs, der sich zwischen den Kauderwelschen und den Accusirnern erhoben, wegen der Rebellion der Schweizer, die sich auf Fünfzig an der Zahl zum Heereszug gen Neuennadel versammelt hatten, im ersten Loch des Jahres, da man die Supp den Ochsen, und den Jungfrauen den Kohlenschlüssel zum Haberschmaus für die Hund verabreicht. Die ganze Nacht ward (Hand am Pot) nichts weiter geschafft, als daß man Bullen expedirt

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/13>, abgerufen am 25.04.2024.