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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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unseres Ritters eher den Vater Abraham hätte antreffen können, als den Herrn von Schnapphahnski.

Ja wahrhaftig, wie der edle Ritter einst dem ehrenwerthen schlesischen Menelaos die Landstraße geräumt und die liebenswürdigste Frau überlassen hatte, so ließ er diesmal dem kriegerischen Grafen G. die Ueberzeugung zurück, daß ein Mann wie Schnapphahnski eine viel zu feine Nase hat, um nicht das Pulver auf wenigstens tausend Schritt zu riechen - mit einem Worte: Mensen Ernst hätte nicht schneller davon laufen können, als der berühmte Ritter Schnapphahnski.

Die böse Welt erzählt von einer großen unerbittlichen Hetzjagd, die jetzt ihren Anfang nahm. Fabelhaft war die Wuth des Grafen G., aber noch unglaublicher war die Eile des Ritters Schnapphahnski. Wie die brennende Sonne den bleichen Mond verfolgt, so folgte der zornglühende Graf dem angstblassen Ritter. Da war kein Hotel, kein Salon zwischen Dresden, Berlin und Wien, da war kein Ort in dem ganzen östlichen Deutschland, der nicht untersucht wurde, in dem man sich nicht aufs Angelegentlichste nach Sr. Hochgeboren dem Ritter Schnapphahnski erkundigte. Doch die Distanz wurde immer kleiner; immer näher rückte der Graf auf des Ritters Pelz - in Troppau in Oestreich stehen unsere

unseres Ritters eher den Vater Abraham hätte antreffen können, als den Herrn von Schnapphahnski.

Ja wahrhaftig, wie der edle Ritter einst dem ehrenwerthen schlesischen Menelaos die Landstraße geräumt und die liebenswürdigste Frau überlassen hatte, so ließ er diesmal dem kriegerischen Grafen G. die Ueberzeugung zurück, daß ein Mann wie Schnapphahnski eine viel zu feine Nase hat, um nicht das Pulver auf wenigstens tausend Schritt zu riechen – mit einem Worte: Mensen Ernst hätte nicht schneller davon laufen können, als der berühmte Ritter Schnapphahnski.

Die böse Welt erzählt von einer großen unerbittlichen Hetzjagd, die jetzt ihren Anfang nahm. Fabelhaft war die Wuth des Grafen G., aber noch unglaublicher war die Eile des Ritters Schnapphahnski. Wie die brennende Sonne den bleichen Mond verfolgt, so folgte der zornglühende Graf dem angstblassen Ritter. Da war kein Hotel, kein Salon zwischen Dresden, Berlin und Wien, da war kein Ort in dem ganzen östlichen Deutschland, der nicht untersucht wurde, in dem man sich nicht aufs Angelegentlichste nach Sr. Hochgeboren dem Ritter Schnapphahnski erkundigte. Doch die Distanz wurde immer kleiner; immer näher rückte der Graf auf des Ritters Pelz – in Troppau in Oestreich stehen unsere

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[32/0038] unseres Ritters eher den Vater Abraham hätte antreffen können, als den Herrn von Schnapphahnski. Ja wahrhaftig, wie der edle Ritter einst dem ehrenwerthen schlesischen Menelaos die Landstraße geräumt und die liebenswürdigste Frau überlassen hatte, so ließ er diesmal dem kriegerischen Grafen G. die Ueberzeugung zurück, daß ein Mann wie Schnapphahnski eine viel zu feine Nase hat, um nicht das Pulver auf wenigstens tausend Schritt zu riechen – mit einem Worte: Mensen Ernst hätte nicht schneller davon laufen können, als der berühmte Ritter Schnapphahnski. Die böse Welt erzählt von einer großen unerbittlichen Hetzjagd, die jetzt ihren Anfang nahm. Fabelhaft war die Wuth des Grafen G., aber noch unglaublicher war die Eile des Ritters Schnapphahnski. Wie die brennende Sonne den bleichen Mond verfolgt, so folgte der zornglühende Graf dem angstblassen Ritter. Da war kein Hotel, kein Salon zwischen Dresden, Berlin und Wien, da war kein Ort in dem ganzen östlichen Deutschland, der nicht untersucht wurde, in dem man sich nicht aufs Angelegentlichste nach Sr. Hochgeboren dem Ritter Schnapphahnski erkundigte. Doch die Distanz wurde immer kleiner; immer näher rückte der Graf auf des Ritters Pelz – in Troppau in Oestreich stehen unsere

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/38>, abgerufen am 19.04.2024.