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Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.

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der zugleich auch von solchen Schulen fast mit aus-
geschlossen gewesenen Mathematic anzuwenden/
Gelegenheit bekommen.

Wann nun in diesem geringfügigen Tractat
die Rechen Kunst/ nicht zwar in abgesonderter Ge-
stalt/ sondern mit dem Zucker derer Moralischen
Merckwürdigkeiten gleichsam überzogen; oder
vielmehr die Moralischen Dinge selbst mit der
Schärffe des von den Zahlen ausgepresseten Lehr-
Saffts verwahrlich gleichsam eingemacht/ sich
unmaßgeblich haben vorstellen sollen: so hat sol-
che Moralische Zahlen Frucht der löblichen Kauff-
manschafft/ zu schuldiger Dancksagung vor die bey
ihnen so lang erhaltene und wohl accommodirte
Mutter/ gebührend offerirt zu werden die Billig-
keit erfodert: Und insonderheit Euren Edlen Groß-
Achtbarkeiten/ als wohl meritirten Vorgehern
in des H. Röm. Reichs an Kunst und Handlung
Welt-berühmten Stadt Nürnberg/ in welcher
mir zu fernerer Ubung der Mechanischen Wercke/
wie auch derer neuern Philosophischen mit der
alten Mathematic näher zu vereinbarenden Wis-
senschafften/ durch unverdiente so wohl Ehrenbe-
zeugung als Munificentz/ noch unlängst besondere
Veranlassung geschehen.

Lebe

Zuſchrifft.
der zugleich auch von ſolchen Schulen faſt mit aus-
geſchloſſen geweſenen Mathematic anzuwenden/
Gelegenheit bekommen.

Wann nun in dieſem geringfuͤgigen Tractat
die Rechen Kunſt/ nicht zwar in abgeſonderter Ge-
ſtalt/ ſondern mit dem Zucker derer Moraliſchen
Merckwuͤrdigkeiten gleichſam uͤberzogen; oder
vielmehr die Moraliſchen Dinge ſelbſt mit der
Schaͤrffe des von den Zahlen ausgepreſſeten Lehr-
Saffts verwahrlich gleichſam eingemacht/ ſich
unmaßgeblich haben vorſtellen ſollen: ſo hat ſol-
che Moraliſche Zahlen Frucht der loͤblichen Kauff-
manſchafft/ zu ſchuldiger Danckſagung vor die bey
ihnen ſo lang erhaltene und wohl accommodirte
Mutter/ gebuͤhrend offerirt zu werden die Billig-
keit erfodert: Und inſonderheit Euren Edlen Groß-
Achtbarkeiten/ als wohl meritirten Vorgehern
in des H. Roͤm. Reichs an Kunſt und Handlung
Welt-beruͤhmten Stadt Nuͤrnberg/ in welcher
mir zu fernerer Ubung der Mechaniſchen Wercke/
wie auch derer neuern Philoſophiſchen mit der
alten Mathematic naͤher zu vereinbarenden Wiſ-
ſenſchafften/ durch unverdiente ſo wohl Ehrenbe-
zeugung als Munificentz/ noch unlaͤngſt beſondere
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Lebe
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[0009] Zuſchrifft. der zugleich auch von ſolchen Schulen faſt mit aus- geſchloſſen geweſenen Mathematic anzuwenden/ Gelegenheit bekommen. Wann nun in dieſem geringfuͤgigen Tractat die Rechen Kunſt/ nicht zwar in abgeſonderter Ge- ſtalt/ ſondern mit dem Zucker derer Moraliſchen Merckwuͤrdigkeiten gleichſam uͤberzogen; oder vielmehr die Moraliſchen Dinge ſelbſt mit der Schaͤrffe des von den Zahlen ausgepreſſeten Lehr- Saffts verwahrlich gleichſam eingemacht/ ſich unmaßgeblich haben vorſtellen ſollen: ſo hat ſol- che Moraliſche Zahlen Frucht der loͤblichen Kauff- manſchafft/ zu ſchuldiger Danckſagung vor die bey ihnen ſo lang erhaltene und wohl accommodirte Mutter/ gebuͤhrend offerirt zu werden die Billig- keit erfodert: Und inſonderheit Euren Edlen Groß- Achtbarkeiten/ als wohl meritirten Vorgehern in des H. Roͤm. Reichs an Kunſt und Handlung Welt-beruͤhmten Stadt Nuͤrnberg/ in welcher mir zu fernerer Ubung der Mechaniſchen Wercke/ wie auch derer neuern Philoſophiſchen mit der alten Mathematic naͤher zu vereinbarenden Wiſ- ſenſchafften/ durch unverdiente ſo wohl Ehrenbe- zeugung als Munificentz/ noch unlaͤngſt beſondere Veranlaſſung geſchehen. Lebe

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/9>, abgerufen am 19.04.2024.