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Weigel, Erhard: concentrirte Wasserkunst und Unmaszgeblicher Vorschlag zur Rettung in Feuers-Gefahr. Jena, 1672.

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Wie nun dergleichen Wasser-Werck und Feuer-
Wehren gesamten Städten/ ja vielmehr auch ein-
zelen und mit wenig Volck bewohnten Häusern/
Schlössern und Güthern/ sehr nützlich und ersprieß-
lich seyn können/ in Betrachtung/ daß dadurch nicht
allein in Feuers-Gefahr/ von der untern Wasser-
samlung an/ mit 2. Mannen so viel Rettung ge-
schehen kan/ als sonst kaum mit 20. sondern auch
ausser der Gefahr/ was man zum täglichen Gebrauch
von frischem Wasser von nöthen/ ohne Gesindes
Hand/ so bißweilen verschicket wird/ in der Höhe
nur durch auf zudrehende Hanen vorhanden ist;
so hab ich meine wenige Gedancken davon dem
gemeinen Wesen zum Behuff/ dazu ein ieder ohne
das verpflichtet/ aus treuer Meynung besonders
an Tag zu geben nicht Umbgang nehmen sollen/
wie denn mit meinem wenigen Talent iederman
nach Mögligkeit zu dienen ich mich nicht weniger/
als andere/ schuldig zu seyn erkenne.

DEr allmächtige Gott verhelffe/ daß es derglei-
chen Kunstwercke zur Noth an keinem Orth
bedörffe; sondern die dem publico so wohl anstän-
dige als nöthige Vorsorge hierinnen nur zum häuß-
lichen Nutzen und steter Belustigung überall
und allezeit fruchtbarlich ausschlagen
möge.

Zugabe.

Wie nun dergleichen Waſſer-Werck und Feuer-
Wehren geſamten Staͤdten/ ja vielmehr auch ein-
zelen und mit wenig Volck bewohnten Haͤuſern/
Schloͤſſern und Guͤthern/ ſehr nuͤtzlich und erſprieß-
lich ſeyn koͤnnen/ in Betrachtung/ daß dadurch nicht
allein in Feuers-Gefahr/ von der untern Waſſer-
ſamlung an/ mit 2. Mannen ſo viel Rettung ge-
ſchehen kan/ als ſonſt kaum mit 20. ſondern auch
auſſer der Gefahr/ was man zum taͤglichen Gebrauch
von friſchem Waſſer von noͤthen/ ohne Geſindes
Hand/ ſo bißweilen verſchicket wird/ in der Hoͤhe
nur durch auf zudrehende Hanen vorhanden iſt;
ſo hab ich meine wenige Gedancken davon dem
gemeinen Weſen zum Behuff/ dazu ein ieder ohne
das verpflichtet/ aus treuer Meynung beſonders
an Tag zu geben nicht Umbgang nehmen ſollen/
wie denn mit meinem wenigen Talent iederman
nach Moͤgligkeit zu dienen ich mich nicht weniger/
als andere/ ſchuldig zu ſeyn erkenne.

DEr allmaͤchtige Gott verhelffe/ daß es derglei-
chen Kunſtwercke zur Noth an keinem Orth
bedoͤrffe; ſondern die dem publico ſo wohl anſtaͤn-
dige als noͤthige Vorſorge hierinnen nur zum haͤuß-
lichen Nutzen und ſteter Beluſtigung uͤberall
und allezeit fruchtbarlich ausſchlagen
moͤge.

Zugabe.
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[16./0024] Wie nun dergleichen Waſſer-Werck und Feuer- Wehren geſamten Staͤdten/ ja vielmehr auch ein- zelen und mit wenig Volck bewohnten Haͤuſern/ Schloͤſſern und Guͤthern/ ſehr nuͤtzlich und erſprieß- lich ſeyn koͤnnen/ in Betrachtung/ daß dadurch nicht allein in Feuers-Gefahr/ von der untern Waſſer- ſamlung an/ mit 2. Mannen ſo viel Rettung ge- ſchehen kan/ als ſonſt kaum mit 20. ſondern auch auſſer der Gefahr/ was man zum taͤglichen Gebrauch von friſchem Waſſer von noͤthen/ ohne Geſindes Hand/ ſo bißweilen verſchicket wird/ in der Hoͤhe nur durch auf zudrehende Hanen vorhanden iſt; ſo hab ich meine wenige Gedancken davon dem gemeinen Weſen zum Behuff/ dazu ein ieder ohne das verpflichtet/ aus treuer Meynung beſonders an Tag zu geben nicht Umbgang nehmen ſollen/ wie denn mit meinem wenigen Talent iederman nach Moͤgligkeit zu dienen ich mich nicht weniger/ als andere/ ſchuldig zu ſeyn erkenne. DEr allmaͤchtige Gott verhelffe/ daß es derglei- chen Kunſtwercke zur Noth an keinem Orth bedoͤrffe; ſondern die dem publico ſo wohl anſtaͤn- dige als noͤthige Vorſorge hierinnen nur zum haͤuß- lichen Nutzen und ſteter Beluſtigung uͤberall und allezeit fruchtbarlich ausſchlagen moͤge. Zugabe.

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: concentrirte Wasserkunst und Unmaszgeblicher Vorschlag zur Rettung in Feuers-Gefahr. Jena, 1672, S. 16.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_wasserkunst_1672/24>, abgerufen am 28.03.2024.