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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Comica.
Sigh. So höre ich wol/ ihr wolt auch uns nicht
gute Worte geben.

Kil. Ey grosse Herren weiß ich wol zu respectiren.
Ach er sey gebeten und helffe mir zur Comoedie/ ich
wil ihm und seinen Kindern das Grab umsonst ma-
chen.

Sigh. Noch zur Zeit habe ich kein Verlangen/ daß
ich wolte auf der Eselswiese begraben werden. Setzt
euch nur hin.
Erster Handlung
Eilffter Aufftrit.
Die vorigen und Alex.
Curs. Alexander Wunderlich/ vornehmer Ot-
terfanger und Theriacks-Händler zu Purlewitz.

Alex. Herr/ das bin ich.
Rob. Ich höre/ ihr seyd ein vornehmer Mann:
solche Leute habe ich nicht gerne bey mir/ die etwas
eher nehmen wollen/ als ich.

Alex. Mein Herr/ ich habe mich so unterschrie-
ben/ wie ich auff den Hochzeiten bey uns verlesen
werde.

Rob. Doch habt ihr mit euren Ungeziefer und mit
dem garstigen Theriacke nicht genung zu thun/ daß
ihr der Comoedien darbey vergesset?

Alex. Ach mein Patron, ich ziehe auff den Märck-
ten herum/ und weil die Wahren heutiges Tages
nicht viel gelten/ so muß ich bißweilen so ein Possen-
Spiel
Comica.
Sigh. So hoͤre ich wol/ ihr wolt auch uns nicht
gute Worte geben.

Kil. Ey groſſe Herren weiß ich wol zu reſpectiren.
Ach er ſey gebeten und helffe mir zur Comœdie/ ich
wil ihm und ſeinen Kindern das Grab umſonſt ma-
chen.

Sigh. Noch zur Zeit habe ich kein Verlangen/ daß
ich wolte auf der Eſelswieſe begraben werden. Setzt
euch nur hin.
Erſter Handlung
Eilffter Aufftrit.
Die vorigen und Alex.
Curſ. Alexander Wunderlich/ vornehmer Ot-
terfanger und Theriacks-Haͤndler zu Purlewitz.

Alex. Herr/ das bin ich.
Rob. Ich hoͤre/ ihr ſeyd ein vornehmer Mann:
ſolche Leute habe ich nicht gerne bey mir/ die etwas
eher nehmen wollen/ als ich.

Alex. Mein Herr/ ich habe mich ſo unterſchrie-
ben/ wie ich auff den Hochzeiten bey uns verleſen
werde.

Rob. Doch habt ihr mit euren Ungeziefer und mit
dem garſtigen Theriacke nicht genung zu thun/ daß
ihr der Comœdien darbey vergeſſet?

Alex. Ach mein Patron, ich ziehe auff den Maͤrck-
ten herum/ und weil die Wahren heutiges Tages
nicht viel gelten/ ſo muß ich bißweilen ſo ein Poſſen-
Spiel
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[267[265]/0606] Comica. Sigh. So hoͤre ich wol/ ihr wolt auch uns nicht gute Worte geben. Kil. Ey groſſe Herren weiß ich wol zu reſpectiren. Ach er ſey gebeten und helffe mir zur Comœdie/ ich wil ihm und ſeinen Kindern das Grab umſonſt ma- chen. Sigh. Noch zur Zeit habe ich kein Verlangen/ daß ich wolte auf der Eſelswieſe begraben werden. Setzt euch nur hin. Erſter Handlung Eilffter Aufftrit. Die vorigen und Alex. Curſ. Alexander Wunderlich/ vornehmer Ot- terfanger und Theriacks-Haͤndler zu Purlewitz. Alex. Herr/ das bin ich. Rob. Ich hoͤre/ ihr ſeyd ein vornehmer Mann: ſolche Leute habe ich nicht gerne bey mir/ die etwas eher nehmen wollen/ als ich. Alex. Mein Herr/ ich habe mich ſo unterſchrie- ben/ wie ich auff den Hochzeiten bey uns verleſen werde. Rob. Doch habt ihr mit euren Ungeziefer und mit dem garſtigen Theriacke nicht genung zu thun/ daß ihr der Comœdien darbey vergeſſet? Alex. Ach mein Patron, ich ziehe auff den Maͤrck- ten herum/ und weil die Wahren heutiges Tages nicht viel gelten/ ſo muß ich bißweilen ſo ein Poſſen- Spiel

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 267[265]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/606>, abgerufen am 28.03.2024.