Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Heyrath.
Lab. Ich muß euer lachen.
Mer. Und ich möchte weinen. Doch vielleicht
wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge-
leite geben. Hier ist mein Wort/ ich wiedersetze
mich dieser Heyrath.
Fünffter Handlung
Zwey und zwantzigster Aufftritt.
Die vorigen Kemuel, Barak,
Ahiman.
Bar. Was sol dieser Auffstand bedeuten? Ist je
mand/ der unserer Hülffe bedarff/ oder ist ein Räu-
ber so kühne/ daß er unsere Freunde beleidigen wil?

Ahim. Ach es ist eine fröliche Gesellschafft: wir
werden uns näher hinzu machen.

Mer. Printz Kemuel, kommet näher herzu/ es wird
um eure Braut gefochten.

Kem. Es ist gefährlich/ wenn man um die Braut
fechten sol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnü-
gung betrifft/ so wird dieselbe wol ohne Streit zu
erlangen seyn.

Mer. Hier steht der Herr Vater/ dessen schleu-
nige Resolution hat uns in einen verwirrten Zu-
stand gesetzet.

Kem. Liebster Freund/ ich erkenne euer ehrliches
Gemüthe. Doch mein Herr Laban ich habe die E[hre]
[neu-]
P 3
Heyrath.
Lab. Ich muß euer lachen.
Mer. Und ich moͤchte weinen. Doch vielleicht
wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge-
leite geben. Hier iſt mein Wort/ ich wiederſetze
mich dieſer Heyrath.
Fuͤnffter Handlung
Zwey und zwantzigſter Aufftritt.
Die vorigen Kemuel, Barak,
Ahiman.
Bar. Was ſol dieſer Auffſtand bedeuten? Iſt je
mand/ der unſerer Huͤlffe bedarff/ oder iſt ein Raͤu-
ber ſo kuͤhne/ daß er unſere Freunde beleidigen wil?

Ahim. Ach es iſt eine froͤliche Geſellſchafft: wir
werden uns naͤher hinzu machen.

Mer. Printz Kemuel, kommet naͤher heꝛzu/ es wird
um eure Braut gefochten.

Kem. Es iſt gefaͤhrlich/ wenn man um die Braut
fechten ſol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnuͤ-
gung betrifft/ ſo wird dieſelbe wol ohne Streit zu
erlangen ſeyn.

Mer. Hier ſteht der Herr Vater/ deſſen ſchleu-
nige Reſolution hat uns in einen verwirꝛten Zu-
ſtand geſetzet.

Kem. Liebſter Freund/ ich erkenne euer ehrliches
Gemuͤthe. Doch mein Heꝛr Laban ich habe die E[hre]
[neu-]
P 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0250" n="229"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker>
              <p>Ich muß euer lachen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Und ich mo&#x0364;chte weinen. Doch vielleicht<lb/>
wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge-<lb/>
leite geben. Hier i&#x017F;t mein Wort/ ich wieder&#x017F;etze<lb/>
mich die&#x017F;er Heyrath.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">F</hi>u&#x0364;nffter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zwey und zwantzig&#x017F;ter Aufftritt.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die vorigen</hi> <hi rendition="#aq">Kemuel, Barak,<lb/>
Ahiman.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bar.</hi> </speaker>
              <p>Was &#x017F;ol die&#x017F;er Auff&#x017F;tand bedeuten? I&#x017F;t je<lb/>
mand/ der un&#x017F;erer Hu&#x0364;lffe bedarff/ oder i&#x017F;t ein Ra&#x0364;u-<lb/>
ber &#x017F;o ku&#x0364;hne/ daß er un&#x017F;ere Freunde beleidigen wil?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ahim.</hi> </speaker>
              <p>Ach es i&#x017F;t eine fro&#x0364;liche Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft: wir<lb/>
werden uns na&#x0364;her hinzu machen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Printz <hi rendition="#aq">Kemuel,</hi> kommet na&#x0364;her he&#xA75B;zu/ es wird<lb/>
um eure Braut gefochten.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Es i&#x017F;t gefa&#x0364;hrlich/ wenn man um die Braut<lb/>
fechten &#x017F;ol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnu&#x0364;-<lb/>
gung betrifft/ &#x017F;o wird die&#x017F;elbe wol ohne Streit zu<lb/>
erlangen &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Hier &#x017F;teht der Herr Vater/ de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chleu-<lb/>
nige <hi rendition="#aq">Re&#x017F;olution</hi> hat uns in einen verwir&#xA75B;ten Zu-<lb/>
&#x017F;tand ge&#x017F;etzet.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Lieb&#x017F;ter Freund/ ich erkenne euer ehrliches<lb/>
Gemu&#x0364;the. Doch mein He&#xA75B;r Laban ich habe die E<supplied>hre</supplied><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><supplied>neu-</supplied></fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[229/0250] Heyrath. Lab. Ich muß euer lachen. Mer. Und ich moͤchte weinen. Doch vielleicht wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge- leite geben. Hier iſt mein Wort/ ich wiederſetze mich dieſer Heyrath. Fuͤnffter Handlung Zwey und zwantzigſter Aufftritt. Die vorigen Kemuel, Barak, Ahiman. Bar. Was ſol dieſer Auffſtand bedeuten? Iſt je mand/ der unſerer Huͤlffe bedarff/ oder iſt ein Raͤu- ber ſo kuͤhne/ daß er unſere Freunde beleidigen wil? Ahim. Ach es iſt eine froͤliche Geſellſchafft: wir werden uns naͤher hinzu machen. Mer. Printz Kemuel, kommet naͤher heꝛzu/ es wird um eure Braut gefochten. Kem. Es iſt gefaͤhrlich/ wenn man um die Braut fechten ſol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnuͤ- gung betrifft/ ſo wird dieſelbe wol ohne Streit zu erlangen ſeyn. Mer. Hier ſteht der Herr Vater/ deſſen ſchleu- nige Reſolution hat uns in einen verwirꝛten Zu- ſtand geſetzet. Kem. Liebſter Freund/ ich erkenne euer ehrliches Gemuͤthe. Doch mein Heꝛr Laban ich habe die Ehre neu- P 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/250
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/250>, abgerufen am 19.04.2024.