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Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.

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der verschiedenen Gebirgsarten.
und in diese sind gewöhnlich Hornblende-Krystalle und Krisolithkörner,
selten Zeolith eingemengt. Er zeichnet sich durch die kegelförmige Ge-
stalt, die seine Berge insgemein haben, ferner durch die säulenförmigen
abgesonderten Stücke, in die er gewöhnlich abgetheilet ist, aus. Sonder-
bar ist es, daß er oft magnetisch, und zuweilen so stark ist, daß er die
Nadel im Kompaß irre macht und aufhält. Er führt nie Lagerstätte der
Metalle; er enthält aber selbst etwas Eisen in seiner Mischung. Was
die vorgebliche Vulkanität desselben betrifft, so werde ich mich darüber in
der Folge im 32. §. erklären.

§. 14.
8. Mandelstein.

Dieser ist eine gemengte Gebirgsart, die eine eigene Steinart, welche
ein verhärteter Thon zu seyn scheint, und mit derjenigen Steinart, welche
man in Sachsen insbesondere Wakke nennt, ziemlich übereinkömmt, zur
Hauptmasse hat, in welcher bald Kalzedon, bald Agath, Zeolith, Kalk-
spath, Steinmark und grüne Erde, in mehr oder weniger runden, und grös-
sern oder kleinern Stücken eingemengt, vorkommen. Zuweilen sind auch
noch Hornblende-Krystalle in sie eingesprengt. Die Hauptmasse hat ins-
gemein eine dunkelgraue, auch braune Farbe, und ist mehrentheils weich,
seltener halbhart. Zu dieser Bergart gehört auch der Toadstone (Krö-
tenstein) aus Derbyshire, und die sogenannte Lava, aus der Gegend von
Schlakkewerth in Böhmen. Der Mandelstein scheint selten metallfüh-
rend zu seyn. Er scheint ferner zuweilen den uranfänglichen, zuweilen den
Flötzgebirgen zuzugehören; wo er nicht etwa, wie ich stark muthmaße,
ganz zu leztern gehört. Sollte wohl etwa das Bohnenerz in einer Art
Mandelstein brechen?

§. 15.
rischen Porphyr finden, welche nächstens in einer periodischen Schrift
an das Licht treten wird.

der verſchiedenen Gebirgsarten.
und in dieſe ſind gewoͤhnlich Hornblende-Kryſtalle und Kriſolithkoͤrner,
ſelten Zeolith eingemengt. Er zeichnet ſich durch die kegelfoͤrmige Ge-
ſtalt, die ſeine Berge insgemein haben, ferner durch die ſaͤulenfoͤrmigen
abgeſonderten Stuͤcke, in die er gewoͤhnlich abgetheilet iſt, aus. Sonder-
bar iſt es, daß er oft magnetiſch, und zuweilen ſo ſtark iſt, daß er die
Nadel im Kompaß irre macht und aufhaͤlt. Er fuͤhrt nie Lagerſtaͤtte der
Metalle; er enthaͤlt aber ſelbſt etwas Eiſen in ſeiner Miſchung. Was
die vorgebliche Vulkanitaͤt deſſelben betrifft, ſo werde ich mich daruͤber in
der Folge im 32. §. erklaͤren.

§. 14.
8. Mandelſtein.

Dieſer iſt eine gemengte Gebirgsart, die eine eigene Steinart, welche
ein verhaͤrteter Thon zu ſeyn ſcheint, und mit derjenigen Steinart, welche
man in Sachſen insbeſondere Wakke nennt, ziemlich uͤbereinkoͤmmt, zur
Hauptmaſſe hat, in welcher bald Kalzedon, bald Agath, Zeolith, Kalk-
ſpath, Steinmark und gruͤne Erde, in mehr oder weniger runden, und groͤſ-
ſern oder kleinern Stuͤcken eingemengt, vorkommen. Zuweilen ſind auch
noch Hornblende-Kryſtalle in ſie eingeſprengt. Die Hauptmaſſe hat ins-
gemein eine dunkelgraue, auch braune Farbe, und iſt mehrentheils weich,
ſeltener halbhart. Zu dieſer Bergart gehoͤrt auch der Toadſtone (Kroͤ-
tenſtein) aus Derbyſhire, und die ſogenannte Lava, aus der Gegend von
Schlakkewerth in Boͤhmen. Der Mandelſtein ſcheint ſelten metallfuͤh-
rend zu ſeyn. Er ſcheint ferner zuweilen den uranfaͤnglichen, zuweilen den
Floͤtzgebirgen zuzugehoͤren; wo er nicht etwa, wie ich ſtark muthmaße,
ganz zu leztern gehoͤrt. Sollte wohl etwa das Bohnenerz in einer Art
Mandelſtein brechen?

§. 15.
riſchen Porphyr finden, welche naͤchſtens in einer periodiſchen Schrift
an das Licht treten wird.
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[13/0019] der verſchiedenen Gebirgsarten. und in dieſe ſind gewoͤhnlich Hornblende-Kryſtalle und Kriſolithkoͤrner, ſelten Zeolith eingemengt. Er zeichnet ſich durch die kegelfoͤrmige Ge- ſtalt, die ſeine Berge insgemein haben, ferner durch die ſaͤulenfoͤrmigen abgeſonderten Stuͤcke, in die er gewoͤhnlich abgetheilet iſt, aus. Sonder- bar iſt es, daß er oft magnetiſch, und zuweilen ſo ſtark iſt, daß er die Nadel im Kompaß irre macht und aufhaͤlt. Er fuͤhrt nie Lagerſtaͤtte der Metalle; er enthaͤlt aber ſelbſt etwas Eiſen in ſeiner Miſchung. Was die vorgebliche Vulkanitaͤt deſſelben betrifft, ſo werde ich mich daruͤber in der Folge im 32. §. erklaͤren. §. 14. 8. Mandelſtein. Dieſer iſt eine gemengte Gebirgsart, die eine eigene Steinart, welche ein verhaͤrteter Thon zu ſeyn ſcheint, und mit derjenigen Steinart, welche man in Sachſen insbeſondere Wakke nennt, ziemlich uͤbereinkoͤmmt, zur Hauptmaſſe hat, in welcher bald Kalzedon, bald Agath, Zeolith, Kalk- ſpath, Steinmark und gruͤne Erde, in mehr oder weniger runden, und groͤſ- ſern oder kleinern Stuͤcken eingemengt, vorkommen. Zuweilen ſind auch noch Hornblende-Kryſtalle in ſie eingeſprengt. Die Hauptmaſſe hat ins- gemein eine dunkelgraue, auch braune Farbe, und iſt mehrentheils weich, ſeltener halbhart. Zu dieſer Bergart gehoͤrt auch der Toadſtone (Kroͤ- tenſtein) aus Derbyſhire, und die ſogenannte Lava, aus der Gegend von Schlakkewerth in Boͤhmen. Der Mandelſtein ſcheint ſelten metallfuͤh- rend zu ſeyn. Er ſcheint ferner zuweilen den uranfaͤnglichen, zuweilen den Floͤtzgebirgen zuzugehoͤren; wo er nicht etwa, wie ich ſtark muthmaße, ganz zu leztern gehoͤrt. Sollte wohl etwa das Bohnenerz in einer Art Mandelſtein brechen? §. 15. f) f) riſchen Porphyr finden, welche naͤchſtens in einer periodiſchen Schrift an das Licht treten wird.

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Zitationshilfe: Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_gebirgsarten_1787/19>, abgerufen am 19.03.2024.