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Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.

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der verschiedenen Gebirgsarten.
§. 22.
3. Steinkohlen-Flötzarten.

Die Steinkohlen sind hier die karakterisirende Flötzart, und wech-
seln insgemein mit Flötzen von Mergel, Schieferthon mit Kräuterabdrü-
cken, und zuweilen auch Kalkstein und Sandstein ab. Die Pechkohlen,
(eine besondere Kohlenart,) brechen auch nicht selten mit basaltartigen
Steinarten. Von leztern geben uns der Meißner in Hessen und die Fä-
roer Inseln
Beyspiele. Außer Thonartigen Eisenstein, der in England
an einigen Orten, und auf den Färoer-Inseln in Steinkohlengebirgen ge-
funden wird, ist mir nichts von Metallen bekannt, die diese Gebirge führ-
ten; denn geringe unbedeutende Spuren von Kupferkies, Bleyglanz,
u. d. gl. verdienen hier keiner Erwähnung.

§. 23.
4.) Kreide-Flötzarten.

Diese bestehen aus mächtigen Kreide- und schwächern damit abwech-
selnden Feuerstein-Flötzen. Die Kreideflötze sind mit mehr oder weniger
darinnen zerstreueten Feuersteine angefüllt. Dergleichen Gebirge kommen
insgemein an der Seeküste vor; sie sind ganz ohne Metalle.

§. 24.
5.) Steinsalz-Flötzarten.

Das Steinsalz, welches insgemein ganze mehr und minder große Stü-
cke ausmacht, wird gemeiniglich von verschiedenerley Thonflötzen, die mehr
und weniger mit Salz durchdrungen, auch wohl mit Erdpech geschwän-
gert, oder auch mit Gipstheilen gemengt sind, desgleichen allerley Gips-
und zuweilen selbst Sandstein- und Kieselflötzen begleitet. Selten wech-
selt es flötzweise mit ihnen ab. Diese Gebirgsart ist ganz metallleer.

§. 25.
C 2
der verſchiedenen Gebirgsarten.
§. 22.
3. Steinkohlen-Floͤtzarten.

Die Steinkohlen ſind hier die karakteriſirende Floͤtzart, und wech-
ſeln insgemein mit Floͤtzen von Mergel, Schieferthon mit Kraͤuterabdruͤ-
cken, und zuweilen auch Kalkſtein und Sandſtein ab. Die Pechkohlen,
(eine beſondere Kohlenart,) brechen auch nicht ſelten mit baſaltartigen
Steinarten. Von leztern geben uns der Meißner in Heſſen und die Faͤ-
roer Inſeln
Beyſpiele. Außer Thonartigen Eiſenſtein, der in England
an einigen Orten, und auf den Faͤroer-Inſeln in Steinkohlengebirgen ge-
funden wird, iſt mir nichts von Metallen bekannt, die dieſe Gebirge fuͤhr-
ten; denn geringe unbedeutende Spuren von Kupferkies, Bleyglanz,
u. d. gl. verdienen hier keiner Erwaͤhnung.

§. 23.
4.) Kreide-Floͤtzarten.

Dieſe beſtehen aus maͤchtigen Kreide- und ſchwaͤchern damit abwech-
ſelnden Feuerſtein-Floͤtzen. Die Kreidefloͤtze ſind mit mehr oder weniger
darinnen zerſtreueten Feuerſteine angefuͤllt. Dergleichen Gebirge kommen
insgemein an der Seekuͤſte vor; ſie ſind ganz ohne Metalle.

§. 24.
5.) Steinſalz-Floͤtzarten.

Das Steinſalz, welches insgemein ganze mehr und minder große Stuͤ-
cke ausmacht, wird gemeiniglich von verſchiedenerley Thonfloͤtzen, die mehr
und weniger mit Salz durchdrungen, auch wohl mit Erdpech geſchwaͤn-
gert, oder auch mit Gipstheilen gemengt ſind, desgleichen allerley Gips-
und zuweilen ſelbſt Sandſtein- und Kieſelfloͤtzen begleitet. Selten wech-
ſelt es floͤtzweiſe mit ihnen ab. Dieſe Gebirgsart iſt ganz metallleer.

§. 25.
C 2
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[19/0025] der verſchiedenen Gebirgsarten. §. 22. 3. Steinkohlen-Floͤtzarten. Die Steinkohlen ſind hier die karakteriſirende Floͤtzart, und wech- ſeln insgemein mit Floͤtzen von Mergel, Schieferthon mit Kraͤuterabdruͤ- cken, und zuweilen auch Kalkſtein und Sandſtein ab. Die Pechkohlen, (eine beſondere Kohlenart,) brechen auch nicht ſelten mit baſaltartigen Steinarten. Von leztern geben uns der Meißner in Heſſen und die Faͤ- roer Inſeln Beyſpiele. Außer Thonartigen Eiſenſtein, der in England an einigen Orten, und auf den Faͤroer-Inſeln in Steinkohlengebirgen ge- funden wird, iſt mir nichts von Metallen bekannt, die dieſe Gebirge fuͤhr- ten; denn geringe unbedeutende Spuren von Kupferkies, Bleyglanz, u. d. gl. verdienen hier keiner Erwaͤhnung. §. 23. 4.) Kreide-Floͤtzarten. Dieſe beſtehen aus maͤchtigen Kreide- und ſchwaͤchern damit abwech- ſelnden Feuerſtein-Floͤtzen. Die Kreidefloͤtze ſind mit mehr oder weniger darinnen zerſtreueten Feuerſteine angefuͤllt. Dergleichen Gebirge kommen insgemein an der Seekuͤſte vor; ſie ſind ganz ohne Metalle. §. 24. 5.) Steinſalz-Floͤtzarten. Das Steinſalz, welches insgemein ganze mehr und minder große Stuͤ- cke ausmacht, wird gemeiniglich von verſchiedenerley Thonfloͤtzen, die mehr und weniger mit Salz durchdrungen, auch wohl mit Erdpech geſchwaͤn- gert, oder auch mit Gipstheilen gemengt ſind, desgleichen allerley Gips- und zuweilen ſelbſt Sandſtein- und Kieſelfloͤtzen begleitet. Selten wech- ſelt es floͤtzweiſe mit ihnen ab. Dieſe Gebirgsart iſt ganz metallleer. §. 25. C 2

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Zitationshilfe: Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_gebirgsarten_1787/25>, abgerufen am 19.03.2024.