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Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.

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Kurze Klassifikation und Beschreibung
§. 25.
6.) Gips-Flötzarten.

Sie bestehen aus Flötzen von verschiedenerley Gipsarten, als dichten,
blättrigen und faserigen Gips, und Fraueneiß, die hier die karakterisirende
Gebirgsart ausmachen, und zuweilen mit Kalk, auch Sandstein, Mergel,
und schwachen Thonflötzen abwechseln. Sie sind fast ganz frey von Ver-
steinerungen, k) und auch von Metallen.

§. 26.
7.) Eisenthon-Flötzarten.

Die Thonartige-Eisenstein-Flötze wechseln insgemein mit Thon- und
Brandschiefer-Flötzen ab. Diese Art Flötzgebirge kömmt zu Wehrau in
der Oberlausiz, bey Tarnowitz in Oberschlesien, bey Konskie, Samsonow
und andern Orten in Pohlen, in verschiedenen Gegenden der Kaiserlichen
Niederlande
und angränzenden Länder, und zu Colbroockdale und mehrern
Orten in England vor.

§. 27.

Es scheint fast, daß auch die Galmei-Flötze, in welchen der Galmei mit
Bleyglanz bricht, eine eigene Gattung Flötzgebirge ausmachen, wo sie nicht
etwa zu einer der vorhergehenden Gattungen gehören. Dergleichen Flötz-
gebirge kommen in dem Crakauer Gebirge in Pohlen bey Olkuß, Boles-
law
, Ligota, u. a. Orten, desgleichen in dem Gebirge des Ardennerwaldes

bey
k) Die Abwesenheit der Versteinerungen im Gipssteine rührt daher: daß
sich in dem Wasser, woraus er sich niederschlug, keine Thiere und Pflan-
zen, wegen der ihnen ganz zuwiderseyenden darinnen enthaltenen Vi-
triolsäure, aufhalten konnten. Man sehe hierüber meine Uebersetzung
der Kronstedtischen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach.
Kurze Klaſſifikation und Beſchreibung
§. 25.
6.) Gips-Floͤtzarten.

Sie beſtehen aus Floͤtzen von verſchiedenerley Gipsarten, als dichten,
blaͤttrigen und faſerigen Gips, und Fraueneiß, die hier die karakteriſirende
Gebirgsart ausmachen, und zuweilen mit Kalk, auch Sandſtein, Mergel,
und ſchwachen Thonfloͤtzen abwechſeln. Sie ſind faſt ganz frey von Ver-
ſteinerungen, k) und auch von Metallen.

§. 26.
7.) Eiſenthon-Floͤtzarten.

Die Thonartige-Eiſenſtein-Floͤtze wechſeln insgemein mit Thon- und
Brandſchiefer-Floͤtzen ab. Dieſe Art Floͤtzgebirge koͤmmt zu Wehrau in
der Oberlauſiz, bey Tarnowitz in Oberſchleſien, bey Konskie, Samſonow
und andern Orten in Pohlen, in verſchiedenen Gegenden der Kaiſerlichen
Niederlande
und angraͤnzenden Laͤnder, und zu Colbroockdale und mehrern
Orten in England vor.

§. 27.

Es ſcheint faſt, daß auch die Galmei-Floͤtze, in welchen der Galmei mit
Bleyglanz bricht, eine eigene Gattung Floͤtzgebirge ausmachen, wo ſie nicht
etwa zu einer der vorhergehenden Gattungen gehoͤren. Dergleichen Floͤtz-
gebirge kommen in dem Crakauer Gebirge in Pohlen bey Olkuſz, Boles-
law
, Ligota, u. a. Orten, desgleichen in dem Gebirge des Ardennerwaldes

bey
k) Die Abweſenheit der Verſteinerungen im Gipsſteine ruͤhrt daher: daß
ſich in dem Waſſer, woraus er ſich niederſchlug, keine Thiere und Pflan-
zen, wegen der ihnen ganz zuwiderſeyenden darinnen enthaltenen Vi-
triolſaͤure, aufhalten konnten. Man ſehe hieruͤber meine Ueberſetzung
der Kronſtedtiſchen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach.
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[20/0026] Kurze Klaſſifikation und Beſchreibung §. 25. 6.) Gips-Floͤtzarten. Sie beſtehen aus Floͤtzen von verſchiedenerley Gipsarten, als dichten, blaͤttrigen und faſerigen Gips, und Fraueneiß, die hier die karakteriſirende Gebirgsart ausmachen, und zuweilen mit Kalk, auch Sandſtein, Mergel, und ſchwachen Thonfloͤtzen abwechſeln. Sie ſind faſt ganz frey von Ver- ſteinerungen, k) und auch von Metallen. §. 26. 7.) Eiſenthon-Floͤtzarten. Die Thonartige-Eiſenſtein-Floͤtze wechſeln insgemein mit Thon- und Brandſchiefer-Floͤtzen ab. Dieſe Art Floͤtzgebirge koͤmmt zu Wehrau in der Oberlauſiz, bey Tarnowitz in Oberſchleſien, bey Konskie, Samſonow und andern Orten in Pohlen, in verſchiedenen Gegenden der Kaiſerlichen Niederlande und angraͤnzenden Laͤnder, und zu Colbroockdale und mehrern Orten in England vor. §. 27. Es ſcheint faſt, daß auch die Galmei-Floͤtze, in welchen der Galmei mit Bleyglanz bricht, eine eigene Gattung Floͤtzgebirge ausmachen, wo ſie nicht etwa zu einer der vorhergehenden Gattungen gehoͤren. Dergleichen Floͤtz- gebirge kommen in dem Crakauer Gebirge in Pohlen bey Olkuſz, Boles- law, Ligota, u. a. Orten, desgleichen in dem Gebirge des Ardennerwaldes bey k) Die Abweſenheit der Verſteinerungen im Gipsſteine ruͤhrt daher: daß ſich in dem Waſſer, woraus er ſich niederſchlug, keine Thiere und Pflan- zen, wegen der ihnen ganz zuwiderſeyenden darinnen enthaltenen Vi- triolſaͤure, aufhalten konnten. Man ſehe hieruͤber meine Ueberſetzung der Kronſtedtiſchen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach.

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Zitationshilfe: Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_gebirgsarten_1787/26>, abgerufen am 19.03.2024.