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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spieler sehr schädliche Straffen
Krackel/ Zancken und Balgen/ oder
Mord angefrischet.
Denn

Der Spieler offt verspielt das selbst-er-
borgte Geld/
Sein Rind-und Pferde-Vieh/ Hauß/
Acker/ Dörffer/ Feld/
Kein Herrschafft reichet nicht/ das König-
reich und Leben/
Jn einer Spielens-Sucht/ man eh hätt'
hingegeben.


V. Cap.
Von der Spieler schröcklichen
Straffen.
Da das Polysigma oder siebenfächtige
böse S. heisset: wie die
Spieler sehr schreckliche Strafen
Spielende selbsten sich schaffen.

DEnn es bleibet bey dem AusspruchSpielen
giebt An-
laß zu
vielen
Sünden.

des Heydnischen Poeten:

Ludi qvoqve semina praebent neqvitiae.
Das Spiel giebt Anlaß/ gläub es frey/
Zu vieler Sünd und Büberey.

Wie auch Ovidius lib. 3. de arte a-
mandi
ferner schreibet:
Tunc sumus incauti, studioqve aperi-
mur ab ipso,
Nudaqve per lusos pectora nostra pa-
tent.

Ira
H

Spieler ſehr ſchaͤdliche Straffen
Krackel/ Zancken und Balgen/ oder
Mord angefriſchet.
Denn

Der Spieler offt verſpielt das ſelbſt-er-
borgte Geld/
Sein Rind-und Pferde-Vieh/ Hauß/
Acker/ Doͤrffer/ Feld/
Kein Herrſchafft reichet nicht/ das Koͤnig-
reich und Leben/
Jn einer Spielens-Sucht/ man eh haͤtt’
hingegeben.


V. Cap.
Von der Spieler ſchroͤcklichen
Straffen.
Da das Polyſigma oder ſiebenfaͤchtige
boͤſe S. heiſſet: wie die
Spieler ſehr ſchreckliche Strafen
Spielende ſelbſten ſich ſchaffen.

DEnn es bleibet bey dem AusſpruchSpielen
giebt An-
laß zu
vielen
Suͤnden.

des Heydniſchen Poeten:

Ludi qvoqve ſemina præbent neqvitiæ.
Das Spiel giebt Anlaß/ glaͤub es frey/
Zu vieler Suͤnd und Buͤberey.

Wie auch Ovidius lib. 3. de arte a-
mandi
ferner ſchreibet:
Tunc ſumus incauti, ſtudioq́ve aperi-
mur ab ipſo,
Nudaq́ve per luſos pectora noſtra pa-
tent.

Ira
H
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[113/0117] Spieler ſehr ſchaͤdliche Straffen Krackel/ Zancken und Balgen/ oder Mord angefriſchet. Denn Der Spieler offt verſpielt das ſelbſt-er- borgte Geld/ Sein Rind-und Pferde-Vieh/ Hauß/ Acker/ Doͤrffer/ Feld/ Kein Herrſchafft reichet nicht/ das Koͤnig- reich und Leben/ Jn einer Spielens-Sucht/ man eh haͤtt’ hingegeben. V. Cap. Von der Spieler ſchroͤcklichen Straffen. Da das Polyſigma oder ſiebenfaͤchtige boͤſe S. heiſſet: wie die Spieler ſehr ſchreckliche Strafen Spielende ſelbſten ſich ſchaffen. DEnn es bleibet bey dem Ausſpruch des Heydniſchen Poeten: Spielen giebt An- laß zu vielen Suͤnden. Ludi qvoqve ſemina præbent neqvitiæ. Das Spiel giebt Anlaß/ glaͤub es frey/ Zu vieler Suͤnd und Buͤberey. Wie auch Ovidius lib. 3. de arte a- mandi ferner ſchreibet: Tunc ſumus incauti, ſtudioq́ve aperi- mur ab ipſo, Nudaq́ve per luſos pectora noſtra pa- tent. Ira H

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/117>, abgerufen am 29.03.2024.