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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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der Spiel-Schande.
liches Laster. Wenn Moses von den
Kindern Jsrael/ als sie noch in der Wü-
sten gewesen/ saget: Das Volck setzte
sich nieder zu essen und zu trincken/
und stund auff zu spielen/
Exod. 32,
6. welches ihnen S. Paulus als eine
grosse Sünde und Schande auss-
rücket/
1. Cor. 10, 7. Darum auch
AEgidius Albertinus schreibet: Mit
dem Spielen hat es eine solche Ge-
legenheit/ wie mit einem unkeuschen
Weibe/ welches/ wenn es erst ein Gän-
gel gewaget/ darnach zum öfftern dran
will. Die Spieler wagens anfäng-
lich mit einem schlechten/ und meinen/
daß sie leichtlich werden können auffhö-
Spielen
ist der
Mühlen
gleich.
ren. Sie gedencken aber nicht/ daß
das Spielen die Art und Eigenschafft
einer Mühlen an sich hat/ welche nicht
auffhöret zu mahlen/ als biß sie kein
Wasser oder Wind mehr hat/ (solten
und der
Katzen-
Spiel
gleich.
sich auch letzlich die Mühl-Steine selbst
drüber zumalmen.) Denn mit einem
Spieler spielet der Teuffel/ wie die Ka-
tze mit der Mauß/ und noch viel ärger.
Denn die Mauß ist traurig voller Furcht
und Schreckens/ und gelüstet ihr kei-

nes

der Spiel-Schande.
liches Laſter. Wenn Moſes von den
Kindern Jſrael/ als ſie noch in der Wuͤ-
ſten geweſen/ ſaget: Das Volck ſetzte
ſich nieder zu eſſen und zu trincken/
und ſtund auff zu ſpielen/
Exod. 32,
6. welches ihnen S. Paulus als eine
groſſe Suͤnde und Schande auſſ-
ruͤcket/
1. Cor. 10, 7. Darum auch
Ægidius Albertinus ſchreibet: Mit
dem Spielen hat es eine ſolche Ge-
legenheit/ wie mit einem unkeuſchen
Weibe/ welches/ wenn es erſt ein Gaͤn-
gel gewaget/ darnach zum oͤfftern dran
will. Die Spieler wagens anfaͤng-
lich mit einem ſchlechten/ und meinen/
daß ſie leichtlich werden koͤnnen auffhoͤ-
Spielen
iſt der
Muͤhlen
gleich.
ren. Sie gedencken aber nicht/ daß
das Spielen die Art und Eigenſchafft
einer Muͤhlen an ſich hat/ welche nicht
auffhoͤret zu mahlen/ als biß ſie kein
Waſſer oder Wind mehr hat/ (ſolten
und der
Katzen-
Spiel
gleich.
ſich auch letzlich die Muͤhl-Steine ſelbſt
druͤber zumalmen.) Denn mit einem
Spieler ſpielet der Teuffel/ wie die Ka-
tze mit der Mauß/ und noch viel aͤrger.
Denn die Mauß iſt traurig voller Furcht
und Schreckens/ und geluͤſtet ihr kei-

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[8/0012] der Spiel-Schande. liches Laſter. Wenn Moſes von den Kindern Jſrael/ als ſie noch in der Wuͤ- ſten geweſen/ ſaget: Das Volck ſetzte ſich nieder zu eſſen und zu trincken/ und ſtund auff zu ſpielen/ Exod. 32, 6. welches ihnen S. Paulus als eine groſſe Suͤnde und Schande auſſ- ruͤcket/ 1. Cor. 10, 7. Darum auch Ægidius Albertinus ſchreibet: Mit dem Spielen hat es eine ſolche Ge- legenheit/ wie mit einem unkeuſchen Weibe/ welches/ wenn es erſt ein Gaͤn- gel gewaget/ darnach zum oͤfftern dran will. Die Spieler wagens anfaͤng- lich mit einem ſchlechten/ und meinen/ daß ſie leichtlich werden koͤnnen auffhoͤ- ren. Sie gedencken aber nicht/ daß das Spielen die Art und Eigenſchafft einer Muͤhlen an ſich hat/ welche nicht auffhoͤret zu mahlen/ als biß ſie kein Waſſer oder Wind mehr hat/ (ſolten ſich auch letzlich die Muͤhl-Steine ſelbſt druͤber zumalmen.) Denn mit einem Spieler ſpielet der Teuffel/ wie die Ka- tze mit der Mauß/ und noch viel aͤrger. Denn die Mauß iſt traurig voller Furcht und Schreckens/ und geluͤſtet ihr kei- nes Spielen iſt der Muͤhlen gleich. und der Katzen- Spiel gleich.

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/12>, abgerufen am 28.03.2024.