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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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sehr schröckliche Straffen.
nimmer könne müde noch ersätti-
get werden?
Hat ein gelehrter
Mann darauff geantwortet: Des Ge-
winns.
Wir sehens zwar in irrdischen
und zeitlichen Dnigen/ daß der Welt- und
Geld-gierigen Menschen ihr Hertz nim-
mermehr könne ersättiget werden/ denn
je mehr Ehr und Würde/ ie mehr Geld
und Guth/ ie mehr Haab/ Güter/ Häu-
ser und Aecker einer hat/ je mehr er zu er-
langen und zu gewinnen begehret. Denn
unsere Seele/ als die zum ewigen Leben
erschaffen/ kan durch das Jrrdische nicht
ersöttiget werden. Drumb müssen wir
Christen die Gewinnsucht mit S.
Paulo bey dem geistlichen Gewinne
des HErrn Christi
practiciren. Denn
wenn wir Christum gewinnen/ so
haben wir zeitlich und ewig Gut und
genug/ ja wir haben GOtt/ den Him-
mel und die ewige Seeligkeit.
Darum
so mercke man zum Beschluß dieses Ca-
pitels:

Spielen soll man höchlich straffen/
Und diß Laster hinwegschaffen/
Denn es bringet GOttes Zorn/
Geht auch manche Seel verlohrn.
GOtt

ſehr ſchroͤckliche Straffen.
nimmer koͤnne muͤde noch erſaͤtti-
get werden?
Hat ein gelehrter
Mann darauff geantwortet: Des Ge-
winns.
Wir ſehens zwar in irrdiſchen
und zeitlichen Dnigen/ daß der Welt- und
Geld-gierigen Menſchen ihr Hertz nim-
mermehr koͤnne erſaͤttiget werden/ denn
je mehr Ehr und Wuͤrde/ ie mehr Geld
und Guth/ ie mehr Haab/ Guͤter/ Haͤu-
ſer und Aecker einer hat/ je mehr er zu er-
langen und zu gewinnen begehret. Denn
unſere Seele/ als die zum ewigen Leben
erſchaffen/ kan durch das Jrrdiſche nicht
erſoͤttiget werden. Drumb muͤſſen wir
Chriſten die Gewinnſucht mit S.
Paulo bey dem geiſtlichen Gewinne
des HEꝛrn Chriſti
practiciꝛen. Denn
wenn wir Chriſtum gewinnen/ ſo
haben wir zeitlich und ewig Gut und
genug/ ja wir haben GOtt/ den Him-
mel und die ewige Seeligkeit.
Darum
ſo mercke man zum Beſchluß dieſes Ca-
pitels:

Spielen ſoll man hoͤchlich ſtraffen/
Und diß Laſter hinwegſchaffen/
Denn es bringet GOttes Zorn/
Geht auch manche Seel verlohrn.
GOtt
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[127/0131] ſehr ſchroͤckliche Straffen. nimmer koͤnne muͤde noch erſaͤtti- get werden? Hat ein gelehrter Mann darauff geantwortet: Des Ge- winns. Wir ſehens zwar in irrdiſchen und zeitlichen Dnigen/ daß der Welt- und Geld-gierigen Menſchen ihr Hertz nim- mermehr koͤnne erſaͤttiget werden/ denn je mehr Ehr und Wuͤrde/ ie mehr Geld und Guth/ ie mehr Haab/ Guͤter/ Haͤu- ſer und Aecker einer hat/ je mehr er zu er- langen und zu gewinnen begehret. Denn unſere Seele/ als die zum ewigen Leben erſchaffen/ kan durch das Jrrdiſche nicht erſoͤttiget werden. Drumb muͤſſen wir Chriſten die Gewinnſucht mit S. Paulo bey dem geiſtlichen Gewinne des HEꝛrn Chriſti practiciꝛen. Denn wenn wir Chriſtum gewinnen/ ſo haben wir zeitlich und ewig Gut und genug/ ja wir haben GOtt/ den Him- mel und die ewige Seeligkeit. Darum ſo mercke man zum Beſchluß dieſes Ca- pitels: Spielen ſoll man hoͤchlich ſtraffen/ Und diß Laſter hinwegſchaffen/ Denn es bringet GOttes Zorn/ Geht auch manche Seel verlohrn. GOtt

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/131>, abgerufen am 29.03.2024.