Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite
Der physicalische Theil

Soll man zeigen, warum nicht auch zwi-
schen zween Körpern, die nicht beyde zu elec-
trischen Funken ihrer Natur nach geschickt sind,
ein solches Knacken zu hören sey? so kann man
die Erklärung daher nehmen, daß die vermeng-
ten Theile der electrischen Atmosphären an die-
sen beyden Körpern nicht die Dichtigkeit haben,
welche zu einem Funken gehöret. Denn da
ihnen diese Dichtigkeit fehlet: so entstehen, we-
gen Mangel mehrerer electrischen Theile, weni-
gere Bewegungen zugleich, die sich mit einem
Zittern durch die Luft bis in das Ohr fort-
pflanzen. Je kleiner aber die Anzahl dieser
zitternden Bewegungen ist, desto schwächer ist
der Schall. Aus dieser Ursache höret man an
diesen Körpern nur ein Geräusche.

§. 229.

Die Stärke zum Zünden scheinen
die electrischen Funken dadurch zu erhalten.

Die Oele und Spiritus werden in dem Au-
genblicke entzündet, indem der Funken zugleich
mit dem Knacken verschwindet. Das geschie-
het, wenn die beyden Atmosphären durch die
Vermengung ihrer Theile zu einer gleichen
Dichtigkeit gelanget sind. Denn solchergestalt

ist
Der phyſicaliſche Theil

Soll man zeigen, warum nicht auch zwi-
ſchen zween Koͤrpern, die nicht beyde zu elec-
triſchen Funken ihrer Natur nach geſchickt ſind,
ein ſolches Knacken zu hoͤren ſey? ſo kann man
die Erklaͤrung daher nehmen, daß die vermeng-
ten Theile der electriſchen Atmoſphaͤren an die-
ſen beyden Koͤrpern nicht die Dichtigkeit haben,
welche zu einem Funken gehoͤret. Denn da
ihnen dieſe Dichtigkeit fehlet: ſo entſtehen, we-
gen Mangel mehrerer electriſchen Theile, weni-
gere Bewegungen zugleich, die ſich mit einem
Zittern durch die Luft bis in das Ohr fort-
pflanzen. Je kleiner aber die Anzahl dieſer
zitternden Bewegungen iſt, deſto ſchwaͤcher iſt
der Schall. Aus dieſer Urſache hoͤret man an
dieſen Koͤrpern nur ein Geraͤuſche.

§. 229.

Die Staͤrke zum Zuͤnden ſcheinen
die electriſchen Funken dadurch zu erhalten.

Die Oele und Spiritus werden in dem Au-
genblicke entzuͤndet, indem der Funken zugleich
mit dem Knacken verſchwindet. Das geſchie-
het, wenn die beyden Atmoſphaͤren durch die
Vermengung ihrer Theile zu einer gleichen
Dichtigkeit gelanget ſind. Denn ſolchergeſtalt

iſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0196" n="164"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der phy&#x017F;icali&#x017F;che Theil</hi> </fw><lb/>
              <p>Soll man zeigen, warum nicht auch zwi-<lb/>
&#x017F;chen zween Ko&#x0364;rpern, die nicht beyde zu elec-<lb/>
tri&#x017F;chen Funken ihrer Natur nach ge&#x017F;chickt &#x017F;ind,<lb/>
ein &#x017F;olches Knacken zu ho&#x0364;ren &#x017F;ey? &#x017F;o kann man<lb/>
die Erkla&#x0364;rung daher nehmen, daß die vermeng-<lb/>
ten Theile der electri&#x017F;chen Atmo&#x017F;pha&#x0364;ren an die-<lb/>
&#x017F;en beyden Ko&#x0364;rpern nicht die Dichtigkeit haben,<lb/>
welche zu einem Funken geho&#x0364;ret. Denn da<lb/>
ihnen die&#x017F;e Dichtigkeit fehlet: &#x017F;o ent&#x017F;tehen, we-<lb/>
gen Mangel mehrerer electri&#x017F;chen Theile, weni-<lb/>
gere Bewegungen zugleich, die &#x017F;ich mit einem<lb/>
Zittern durch die Luft bis in das Ohr fort-<lb/>
pflanzen. Je kleiner aber die Anzahl die&#x017F;er<lb/>
zitternden Bewegungen i&#x017F;t, de&#x017F;to &#x017F;chwa&#x0364;cher i&#x017F;t<lb/>
der Schall. Aus die&#x017F;er Ur&#x017F;ache ho&#x0364;ret man an<lb/>
die&#x017F;en Ko&#x0364;rpern nur ein Gera&#x0364;u&#x017F;che.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 229.</head><lb/>
              <p>Die Sta&#x0364;rke zum Zu&#x0364;nden &#x017F;cheinen<lb/>
die electri&#x017F;chen Funken dadurch zu erhalten.</p><lb/>
              <p>Die Oele und <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> werden in dem Au-<lb/>
genblicke entzu&#x0364;ndet, indem der Funken zugleich<lb/>
mit dem Knacken ver&#x017F;chwindet. Das ge&#x017F;chie-<lb/>
het, wenn die beyden Atmo&#x017F;pha&#x0364;ren durch die<lb/>
Vermengung ihrer Theile zu einer gleichen<lb/>
Dichtigkeit gelanget &#x017F;ind. Denn &#x017F;olcherge&#x017F;talt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0196] Der phyſicaliſche Theil Soll man zeigen, warum nicht auch zwi- ſchen zween Koͤrpern, die nicht beyde zu elec- triſchen Funken ihrer Natur nach geſchickt ſind, ein ſolches Knacken zu hoͤren ſey? ſo kann man die Erklaͤrung daher nehmen, daß die vermeng- ten Theile der electriſchen Atmoſphaͤren an die- ſen beyden Koͤrpern nicht die Dichtigkeit haben, welche zu einem Funken gehoͤret. Denn da ihnen dieſe Dichtigkeit fehlet: ſo entſtehen, we- gen Mangel mehrerer electriſchen Theile, weni- gere Bewegungen zugleich, die ſich mit einem Zittern durch die Luft bis in das Ohr fort- pflanzen. Je kleiner aber die Anzahl dieſer zitternden Bewegungen iſt, deſto ſchwaͤcher iſt der Schall. Aus dieſer Urſache hoͤret man an dieſen Koͤrpern nur ein Geraͤuſche. §. 229. Die Staͤrke zum Zuͤnden ſcheinen die electriſchen Funken dadurch zu erhalten. Die Oele und Spiritus werden in dem Au- genblicke entzuͤndet, indem der Funken zugleich mit dem Knacken verſchwindet. Das geſchie- het, wenn die beyden Atmoſphaͤren durch die Vermengung ihrer Theile zu einer gleichen Dichtigkeit gelanget ſind. Denn ſolchergeſtalt iſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/196
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/196>, abgerufen am 24.04.2024.