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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
ist keiner mehr vermögend, die andere weiter zu
subtilisiren. Jn dieser Dichtigkeit sind demnach
so viele Feuertheilchen mit einander vereiniget,
als ihrer zugleich müßen bewegt werden, wenn
dasjenige, was sich in einem Körper anzün-
den lässet, in eine Flamme kommen soll. Jn eben
der Zeit also, da die vermengten Theile der bey-
den electrischen Atmosphären sich trennen, wir-
ken alle diese Theile zugleich in das subtile We-
sen, was sich eigentlich entzünden lässet, und
sonst das Phlogiston genennet wird. Also ent-
stehet die Flamme den Augenblick, da der elec-
trische Funken mit seinem Schlage verschwindet.

Die XIX Untersuchung,
Wie das electrische Licht im
luftleeren Raume entstehen mag.
§. 230.

Weil man in keinem electrisirten Glase ein
electrisches Licht wahrnimmt, wenn der
inwendige Raum voll ist: so ist daher zu schlies-
sen, die Luft in dem Glase sey dem electrischen
Lichte hinderlich.

§. 231.
L 3

von der Electricitaͤt.
iſt keiner mehr vermoͤgend, die andere weiter zu
ſubtiliſiren. Jn dieſer Dichtigkeit ſind demnach
ſo viele Feuertheilchen mit einander vereiniget,
als ihrer zugleich muͤßen bewegt werden, wenn
dasjenige, was ſich in einem Koͤrper anzuͤn-
den laͤſſet, in eine Flamme kommen ſoll. Jn eben
der Zeit alſo, da die vermengten Theile der bey-
den electriſchen Atmoſphaͤren ſich trennen, wir-
ken alle dieſe Theile zugleich in das ſubtile We-
ſen, was ſich eigentlich entzuͤnden laͤſſet, und
ſonſt das Phlogiſton genennet wird. Alſo ent-
ſtehet die Flamme den Augenblick, da der elec-
triſche Funken mit ſeinem Schlage verſchwindet.

Die XIX Unterſuchung,
Wie das electriſche Licht im
luftleeren Raume entſtehen mag.
§. 230.

Weil man in keinem electriſirten Glaſe ein
electriſches Licht wahrnimmt, wenn der
inwendige Raum voll iſt: ſo iſt daher zu ſchlieſ-
ſen, die Luft in dem Glaſe ſey dem electriſchen
Lichte hinderlich.

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L 3
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[165/0197] von der Electricitaͤt. iſt keiner mehr vermoͤgend, die andere weiter zu ſubtiliſiren. Jn dieſer Dichtigkeit ſind demnach ſo viele Feuertheilchen mit einander vereiniget, als ihrer zugleich muͤßen bewegt werden, wenn dasjenige, was ſich in einem Koͤrper anzuͤn- den laͤſſet, in eine Flamme kommen ſoll. Jn eben der Zeit alſo, da die vermengten Theile der bey- den electriſchen Atmoſphaͤren ſich trennen, wir- ken alle dieſe Theile zugleich in das ſubtile We- ſen, was ſich eigentlich entzuͤnden laͤſſet, und ſonſt das Phlogiſton genennet wird. Alſo ent- ſtehet die Flamme den Augenblick, da der elec- triſche Funken mit ſeinem Schlage verſchwindet. Die XIX Unterſuchung, Wie das electriſche Licht im luftleeren Raume entſtehen mag. §. 230. Weil man in keinem electriſirten Glaſe ein electriſches Licht wahrnimmt, wenn der inwendige Raum voll iſt: ſo iſt daher zu ſchlieſ- ſen, die Luft in dem Glaſe ſey dem electriſchen Lichte hinderlich. §. 231. L 3

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/197>, abgerufen am 29.03.2024.