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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.

Jch habe mir eine enge und hole Glas-
röhre dergestalt biegen lassen, daß ihre Fi-
gur die Anfangsbuchstaben eines Namens
vorstellt. Es ist auch etwas Qvecksilber
hineingethan, und die Luft durch das Feuer
herausgetrieben, und die Röhre sodann zuge-
schmelzt worden. Meine Absicht gieng da-
hin, daß ich durch die Erzeugung des electri-
schen Lichts in der gebogenen Röhre die
Buchstaben im Finstern möchte vorstellen
können. Allein ich habe zur Zeit diese Ab-
sicht nicht erreichen können: weil vielleicht die
Luft nicht rein genug herausgejagt worden,
oder die Röhre gar zu enge ist. Auch haben
mir meine Verrichtungen bisher nicht erlaubt,
andere Röhren zu biegen, und die Versuche
auf mancherley Art anzustellen.

§. 105.

Herr Gravesand beschreibt in sei-
nen Elementis Physices §. 567. eine Ma-
schine, wodurch man in einem luftleeren Rau-
me eine gläserne Kugel mit Tuche reiben
kann. Geschiehet das Reiben im Finstern;

so
von der Electricitaͤt.

Jch habe mir eine enge und hole Glas-
roͤhre dergeſtalt biegen laſſen, daß ihre Fi-
gur die Anfangsbuchſtaben eines Namens
vorſtellt. Es iſt auch etwas Qveckſilber
hineingethan, und die Luft durch das Feuer
herausgetrieben, und die Roͤhre ſodann zuge-
ſchmelzt worden. Meine Abſicht gieng da-
hin, daß ich durch die Erzeugung des electri-
ſchen Lichts in der gebogenen Roͤhre die
Buchſtaben im Finſtern moͤchte vorſtellen
koͤnnen. Allein ich habe zur Zeit dieſe Ab-
ſicht nicht erreichen koͤnnen: weil vielleicht die
Luft nicht rein genug herausgejagt worden,
oder die Roͤhre gar zu enge iſt. Auch haben
mir meine Verrichtungen bisher nicht erlaubt,
andere Roͤhren zu biegen, und die Verſuche
auf mancherley Art anzuſtellen.

§. 105.

Herr Graveſand beſchreibt in ſei-
nen Elementis Phyſices §. 567. eine Ma-
ſchine, wodurch man in einem luftleeren Rau-
me eine glaͤſerne Kugel mit Tuche reiben
kann. Geſchiehet das Reiben im Finſtern;

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[77/0109] von der Electricitaͤt. Jch habe mir eine enge und hole Glas- roͤhre dergeſtalt biegen laſſen, daß ihre Fi- gur die Anfangsbuchſtaben eines Namens vorſtellt. Es iſt auch etwas Qveckſilber hineingethan, und die Luft durch das Feuer herausgetrieben, und die Roͤhre ſodann zuge- ſchmelzt worden. Meine Abſicht gieng da- hin, daß ich durch die Erzeugung des electri- ſchen Lichts in der gebogenen Roͤhre die Buchſtaben im Finſtern moͤchte vorſtellen koͤnnen. Allein ich habe zur Zeit dieſe Ab- ſicht nicht erreichen koͤnnen: weil vielleicht die Luft nicht rein genug herausgejagt worden, oder die Roͤhre gar zu enge iſt. Auch haben mir meine Verrichtungen bisher nicht erlaubt, andere Roͤhren zu biegen, und die Verſuche auf mancherley Art anzuſtellen. §. 105.Herr Graveſand beſchreibt in ſei- nen Elementis Phyſices §. 567. eine Ma- ſchine, wodurch man in einem luftleeren Rau- me eine glaͤſerne Kugel mit Tuche reiben kann. Geſchiehet das Reiben im Finſtern; ſo

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/109>, abgerufen am 24.04.2024.