Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Der physicalische Theil
nem fort zusammenhängen (§. 142). Derge-
stalt umgiebt sie die ganze Fläche des festen
Körpers. Sie gehöret aber zugleich zu seiner
eigenthümlichen Materie (§. 120). Also ist sie
ihrer Natur nach mit ihm vereiniget. Dieses
sind die Kennzeichen einer Atmosphäre (§. 141).

§. 145.

Die Materie der ursprünglichen
Electricität ist gleichfalls für eine Atmosphäre
ihrer Körper zu halten.

Denn sie ist von den festen Theilen derer
Körper, welche sich durch Reiben electrisiren
lassen, unterschieden. Solches ist nicht nur aus
dem, was §. 140. gesagt worden, klar; son-
dern auch daher erweislich, weil die Electricität,
welche man dem Glase, Peche, Siegellacke und
Porcellane ohne Reiben mittheilet, sich an ih-
ren ganzen Flächen den Augenblick wirksam
erweiset. Und obgleich die fortgepflanzte Elec-
tricität in der blauen Seide sehr schwach ist,
und nicht anders als durch viele Mühe merk-
lich gemacht werden kann: so wird sie doch
durch Reiben geschwinde erregt, und zu einer
sehr merklichen Stärke gebracht. Daß sie sich

aber

Der phyſicaliſche Theil
nem fort zuſammenhaͤngen (§. 142). Derge-
ſtalt umgiebt ſie die ganze Flaͤche des feſten
Koͤrpers. Sie gehoͤret aber zugleich zu ſeiner
eigenthuͤmlichen Materie (§. 120). Alſo iſt ſie
ihrer Natur nach mit ihm vereiniget. Dieſes
ſind die Kennzeichen einer Atmoſphaͤre (§. 141).

§. 145.

Die Materie der urſpruͤnglichen
Electricitaͤt iſt gleichfalls fuͤr eine Atmoſphaͤre
ihrer Koͤrper zu halten.

Denn ſie iſt von den feſten Theilen derer
Koͤrper, welche ſich durch Reiben electriſiren
laſſen, unterſchieden. Solches iſt nicht nur aus
dem, was §. 140. geſagt worden, klar; ſon-
dern auch daher erweislich, weil die Electricitaͤt,
welche man dem Glaſe, Peche, Siegellacke und
Porcellane ohne Reiben mittheilet, ſich an ih-
ren ganzen Flaͤchen den Augenblick wirkſam
erweiſet. Und obgleich die fortgepflanzte Elec-
tricitaͤt in der blauen Seide ſehr ſchwach iſt,
und nicht anders als durch viele Muͤhe merk-
lich gemacht werden kann: ſo wird ſie doch
durch Reiben geſchwinde erregt, und zu einer
ſehr merklichen Staͤrke gebracht. Daß ſie ſich

aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0136" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der phy&#x017F;icali&#x017F;che Theil</hi></fw><lb/>
nem fort zu&#x017F;ammenha&#x0364;ngen (§. 142). Derge-<lb/>
&#x017F;talt umgiebt &#x017F;ie die ganze Fla&#x0364;che des fe&#x017F;ten<lb/>
Ko&#x0364;rpers. Sie geho&#x0364;ret aber zugleich zu &#x017F;einer<lb/>
eigenthu&#x0364;mlichen Materie (§. 120). Al&#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie<lb/>
ihrer Natur nach mit ihm vereiniget. Die&#x017F;es<lb/>
&#x017F;ind die Kennzeichen einer Atmo&#x017F;pha&#x0364;re (§. 141).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 145.</head>
              <p>Die Materie der ur&#x017F;pru&#x0364;nglichen<lb/>
Electricita&#x0364;t i&#x017F;t gleichfalls fu&#x0364;r eine Atmo&#x017F;pha&#x0364;re<lb/>
ihrer Ko&#x0364;rper zu halten.</p><lb/>
              <p>Denn &#x017F;ie i&#x017F;t von den fe&#x017F;ten Theilen derer<lb/>
Ko&#x0364;rper, welche &#x017F;ich durch Reiben electri&#x017F;iren<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, unter&#x017F;chieden. Solches i&#x017F;t nicht nur aus<lb/>
dem, was §. 140. ge&#x017F;agt worden, klar; &#x017F;on-<lb/>
dern auch daher erweislich, weil die Electricita&#x0364;t,<lb/>
welche man dem Gla&#x017F;e, Peche, Siegellacke und<lb/>
Porcellane ohne Reiben mittheilet, &#x017F;ich an ih-<lb/>
ren ganzen Fla&#x0364;chen den Augenblick wirk&#x017F;am<lb/>
erwei&#x017F;et. Und obgleich die fortgepflanzte Elec-<lb/>
tricita&#x0364;t in der blauen Seide &#x017F;ehr &#x017F;chwach i&#x017F;t,<lb/>
und nicht anders als durch viele Mu&#x0364;he merk-<lb/>
lich gemacht werden kann: &#x017F;o wird &#x017F;ie doch<lb/>
durch Reiben ge&#x017F;chwinde erregt, und zu einer<lb/>
&#x017F;ehr merklichen Sta&#x0364;rke gebracht. Daß &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0136] Der phyſicaliſche Theil nem fort zuſammenhaͤngen (§. 142). Derge- ſtalt umgiebt ſie die ganze Flaͤche des feſten Koͤrpers. Sie gehoͤret aber zugleich zu ſeiner eigenthuͤmlichen Materie (§. 120). Alſo iſt ſie ihrer Natur nach mit ihm vereiniget. Dieſes ſind die Kennzeichen einer Atmoſphaͤre (§. 141). §. 145.Die Materie der urſpruͤnglichen Electricitaͤt iſt gleichfalls fuͤr eine Atmoſphaͤre ihrer Koͤrper zu halten. Denn ſie iſt von den feſten Theilen derer Koͤrper, welche ſich durch Reiben electriſiren laſſen, unterſchieden. Solches iſt nicht nur aus dem, was §. 140. geſagt worden, klar; ſon- dern auch daher erweislich, weil die Electricitaͤt, welche man dem Glaſe, Peche, Siegellacke und Porcellane ohne Reiben mittheilet, ſich an ih- ren ganzen Flaͤchen den Augenblick wirkſam erweiſet. Und obgleich die fortgepflanzte Elec- tricitaͤt in der blauen Seide ſehr ſchwach iſt, und nicht anders als durch viele Muͤhe merk- lich gemacht werden kann: ſo wird ſie doch durch Reiben geſchwinde erregt, und zu einer ſehr merklichen Staͤrke gebracht. Daß ſie ſich aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/136
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/136>, abgerufen am 23.04.2024.