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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der physicalische Theil
getheilet worden, in einen unelectrisirten wirkt,
welcher sich gleichfalls electrisiren lässet, ohne ihn
zu berühren: so wird seine Electricität geschwächt.

Giebt der electrisirte Körper Funken: so
ist der erste der stärkste. Die folgenden werden
immer schwächer, wenn sie auch gleich alle nach
einander in unelectrisirte Körper von einer
Art wirken.

§. 195.

Weil der unelectrisirte, der sich electri-
siren lässet, eine electrische Atmosphäre hat (§.
169): so ist daher klar, daß eine electrische Ma-
terie, welche sich electrisiren lässet, aber noch
nicht in Bewegung ist, die Bewegungen ei-
ner wirkenden schwächt.

§. 196.

Wenn ein Körper, welchem die
Electricität mitgetheilet worden, einen unelec-
trisirten berühret, welcher mit einer fast unend-
lichen Reihe solcher Körper verbunden ist, die
sich alle die Electricität mittheilen lassen: so
verliehret er meistentheils (§. 32) auf einmal
seine Electricität gänzlich.

Also ist z. E. ein electrisirter Mensch, welcher
einen unelectrisirten Menschen anrühret, der auf
den Dielen in der Stube stehet, nicht vermö-

gend,

Der phyſicaliſche Theil
getheilet worden, in einen unelectriſirten wirkt,
welcher ſich gleichfalls electriſiren laͤſſet, ohne ihn
zu beruͤhren: ſo wird ſeine Electricitaͤt geſchwaͤcht.

Giebt der electriſirte Koͤrper Funken: ſo
iſt der erſte der ſtaͤrkſte. Die folgenden werden
immer ſchwaͤcher, wenn ſie auch gleich alle nach
einander in unelectriſirte Koͤrper von einer
Art wirken.

§. 195.

Weil der unelectriſirte, der ſich electri-
ſiren laͤſſet, eine electriſche Atmoſphaͤre hat (§.
169): ſo iſt daher klar, daß eine electriſche Ma-
terie, welche ſich electriſiren laͤſſet, aber noch
nicht in Bewegung iſt, die Bewegungen ei-
ner wirkenden ſchwaͤcht.

§. 196.

Wenn ein Koͤrper, welchem die
Electricitaͤt mitgetheilet worden, einen unelec-
triſirten beruͤhret, welcher mit einer faſt unend-
lichen Reihe ſolcher Koͤrper verbunden iſt, die
ſich alle die Electricitaͤt mittheilen laſſen: ſo
verliehret er meiſtentheils (§. 32) auf einmal
ſeine Electricitaͤt gaͤnzlich.

Alſo iſt z. E. ein electriſirter Menſch, welcher
einen unelectriſirten Menſchen anruͤhret, der auf
den Dielen in der Stube ſtehet, nicht vermoͤ-

gend,
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[140/0172] Der phyſicaliſche Theil getheilet worden, in einen unelectriſirten wirkt, welcher ſich gleichfalls electriſiren laͤſſet, ohne ihn zu beruͤhren: ſo wird ſeine Electricitaͤt geſchwaͤcht. Giebt der electriſirte Koͤrper Funken: ſo iſt der erſte der ſtaͤrkſte. Die folgenden werden immer ſchwaͤcher, wenn ſie auch gleich alle nach einander in unelectriſirte Koͤrper von einer Art wirken. §. 195. Weil der unelectriſirte, der ſich electri- ſiren laͤſſet, eine electriſche Atmoſphaͤre hat (§. 169): ſo iſt daher klar, daß eine electriſche Ma- terie, welche ſich electriſiren laͤſſet, aber noch nicht in Bewegung iſt, die Bewegungen ei- ner wirkenden ſchwaͤcht. §. 196. Wenn ein Koͤrper, welchem die Electricitaͤt mitgetheilet worden, einen unelec- triſirten beruͤhret, welcher mit einer faſt unend- lichen Reihe ſolcher Koͤrper verbunden iſt, die ſich alle die Electricitaͤt mittheilen laſſen: ſo verliehret er meiſtentheils (§. 32) auf einmal ſeine Electricitaͤt gaͤnzlich. Alſo iſt z. E. ein electriſirter Menſch, welcher einen unelectriſirten Menſchen anruͤhret, der auf den Dielen in der Stube ſtehet, nicht vermoͤ- gend,

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/172>, abgerufen am 29.03.2024.