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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der physicalische Theil
ken des Fleisches habe ich auch nicht zünden
können, wenn dasselbe von dem Glase an der
Maschine electrisiret wird (§. 90). Daher aber
folgt nicht, daß in ihnen keine Feuertheilchen
sind. Denn wenn das Fleisch an einer elec-
trisirten Röhre aus Eisenbleche electrisiret wird:
so werden seine Funken so stark, daß sie Spi-
ritum
zünden (§. 90). Man weis aber gar
wohl, daß die electrische Materie des Eisens nicht
aus demselben in das Fleisch strömet (§. 118).

§. 213.

An denen übrigen Körpern, wel-
che sich electrisiren lassen, und keine electrische
Funken geben, zeiget sich nur ein Licht, wenn
sich ihnen ein unelectrisirter Körper nähert. Jn
der Materie dieses Lichts aber pflanzt sich die
Electricität mit eben so großer Geschwindigkeit
fort, als in der Materie, aus welcher die elec-
trischen Funken erzeuget werden.

Dieses zeiget der Versuch, den ich oben
(§. 98) von dem Stricke erzählet. Ein Strick
aber giebt keine electrische Funken.

§. 214.

Auch ist die Electricität der blos leuch-
tenden Materie vermögend, die Materie, aus wel-
cher die electrischen Funken entspringen, dermas-

sen

Der phyſicaliſche Theil
ken des Fleiſches habe ich auch nicht zuͤnden
koͤnnen, wenn daſſelbe von dem Glaſe an der
Maſchine electriſiret wird (§. 90). Daher aber
folgt nicht, daß in ihnen keine Feuertheilchen
ſind. Denn wenn das Fleiſch an einer elec-
triſirten Roͤhre aus Eiſenbleche electriſiret wird:
ſo werden ſeine Funken ſo ſtark, daß ſie Spi-
ritum
zuͤnden (§. 90). Man weis aber gar
wohl, daß die electriſche Materie des Eiſens nicht
aus demſelben in das Fleiſch ſtroͤmet (§. 118).

§. 213.

An denen uͤbrigen Koͤrpern, wel-
che ſich electriſiren laſſen, und keine electriſche
Funken geben, zeiget ſich nur ein Licht, wenn
ſich ihnen ein unelectriſirter Koͤrper naͤhert. Jn
der Materie dieſes Lichts aber pflanzt ſich die
Electricitaͤt mit eben ſo großer Geſchwindigkeit
fort, als in der Materie, aus welcher die elec-
triſchen Funken erzeuget werden.

Dieſes zeiget der Verſuch, den ich oben
(§. 98) von dem Stricke erzaͤhlet. Ein Strick
aber giebt keine electriſche Funken.

§. 214.

Auch iſt die Electricitaͤt der blos leuch-
tenden Materie vermoͤgend, die Materie, aus wel-
cher die electriſchen Funken entſpringen, dermaſ-

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[154/0186] Der phyſicaliſche Theil ken des Fleiſches habe ich auch nicht zuͤnden koͤnnen, wenn daſſelbe von dem Glaſe an der Maſchine electriſiret wird (§. 90). Daher aber folgt nicht, daß in ihnen keine Feuertheilchen ſind. Denn wenn das Fleiſch an einer elec- triſirten Roͤhre aus Eiſenbleche electriſiret wird: ſo werden ſeine Funken ſo ſtark, daß ſie Spi- ritum zuͤnden (§. 90). Man weis aber gar wohl, daß die electriſche Materie des Eiſens nicht aus demſelben in das Fleiſch ſtroͤmet (§. 118). §. 213. An denen uͤbrigen Koͤrpern, wel- che ſich electriſiren laſſen, und keine electriſche Funken geben, zeiget ſich nur ein Licht, wenn ſich ihnen ein unelectriſirter Koͤrper naͤhert. Jn der Materie dieſes Lichts aber pflanzt ſich die Electricitaͤt mit eben ſo großer Geſchwindigkeit fort, als in der Materie, aus welcher die elec- triſchen Funken erzeuget werden. Dieſes zeiget der Verſuch, den ich oben (§. 98) von dem Stricke erzaͤhlet. Ein Strick aber giebt keine electriſche Funken. §. 214. Auch iſt die Electricitaͤt der blos leuch- tenden Materie vermoͤgend, die Materie, aus wel- cher die electriſchen Funken entſpringen, dermaſ- ſen

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/186>, abgerufen am 28.03.2024.