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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
sen zu bewegen, daß diese Funken wirklich ent-
stehen und zünden können.

Erstlich finden wir diese Kraft in der electri-
schen Materie des Glases und Porcelanes, welche
mit ihrem Lichte unmittelbar niemals zünden,
aber die electrische Materie des Eisens, des
Silbers, der Menschen darzu geschickt machen.
Ferner entstehet diese Wirkung durch die electri-
sche Materie aller übrigen Körper, welche zur
Zeit nicht haben können in den Stand gesetzt
werden, daß sie electrische Funken gegeben hät-
ten, aber doch die mitgetheilte Electricität fort-
pflanzen. Ehe ich diese Untersuchung vor-
genommen, so habe ich durch Hülfe eines Stri-
ckes, welcher von dem Glase unmittelbar war
electrisiret worden, eine blecherne Röhre nicht
dergestalt electrisiren können, daß ihre electri-
sche Funken die Quintam Essentiam vegeta-
bilem
gezündet hätten (§. 92). Nachdem ich
aber den Porcelanbecher, desgleichen ein neues
Glas zum Electrisiren gebraucht: so sind die
Funken aus Eisenbleche so stark geworden, daß
sie Spir. Vini gezündet. Eben diese Stärke hat
diese Röhre und der Degen erhalten, wenn ich

sie

von der Electricitaͤt.
ſen zu bewegen, daß dieſe Funken wirklich ent-
ſtehen und zuͤnden koͤnnen.

Erſtlich finden wir dieſe Kraft in der electri-
ſchen Materie des Glaſes und Porcelanes, welche
mit ihrem Lichte unmittelbar niemals zuͤnden,
aber die electriſche Materie des Eiſens, des
Silbers, der Menſchen darzu geſchickt machen.
Ferner entſtehet dieſe Wirkung durch die electri-
ſche Materie aller uͤbrigen Koͤrper, welche zur
Zeit nicht haben koͤnnen in den Stand geſetzt
werden, daß ſie electriſche Funken gegeben haͤt-
ten, aber doch die mitgetheilte Electricitaͤt fort-
pflanzen. Ehe ich dieſe Unterſuchung vor-
genommen, ſo habe ich durch Huͤlfe eines Stri-
ckes, welcher von dem Glaſe unmittelbar war
electriſiret worden, eine blecherne Roͤhre nicht
dergeſtalt electriſiren koͤnnen, daß ihre electri-
ſche Funken die Quintam Eſſentiam vegeta-
bilem
gezuͤndet haͤtten (§. 92). Nachdem ich
aber den Porcelanbecher, desgleichen ein neues
Glas zum Electriſiren gebraucht: ſo ſind die
Funken aus Eiſenbleche ſo ſtark geworden, daß
ſie Spir. Vini gezuͤndet. Eben dieſe Staͤrke hat
dieſe Roͤhre und der Degen erhalten, wenn ich

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[155/0187] von der Electricitaͤt. ſen zu bewegen, daß dieſe Funken wirklich ent- ſtehen und zuͤnden koͤnnen. Erſtlich finden wir dieſe Kraft in der electri- ſchen Materie des Glaſes und Porcelanes, welche mit ihrem Lichte unmittelbar niemals zuͤnden, aber die electriſche Materie des Eiſens, des Silbers, der Menſchen darzu geſchickt machen. Ferner entſtehet dieſe Wirkung durch die electri- ſche Materie aller uͤbrigen Koͤrper, welche zur Zeit nicht haben koͤnnen in den Stand geſetzt werden, daß ſie electriſche Funken gegeben haͤt- ten, aber doch die mitgetheilte Electricitaͤt fort- pflanzen. Ehe ich dieſe Unterſuchung vor- genommen, ſo habe ich durch Huͤlfe eines Stri- ckes, welcher von dem Glaſe unmittelbar war electriſiret worden, eine blecherne Roͤhre nicht dergeſtalt electriſiren koͤnnen, daß ihre electri- ſche Funken die Quintam Eſſentiam vegeta- bilem gezuͤndet haͤtten (§. 92). Nachdem ich aber den Porcelanbecher, desgleichen ein neues Glas zum Electriſiren gebraucht: ſo ſind die Funken aus Eiſenbleche ſo ſtark geworden, daß ſie Spir. Vini gezuͤndet. Eben dieſe Staͤrke hat dieſe Roͤhre und der Degen erhalten, wenn ich ſie

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/187>, abgerufen am 24.04.2024.