Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Der physicalische Theil
welche sich aus der electrischen Atmosphäre des
electrisirten Körpers in sie ergiessen.

§. 227.

Nun lässet sich die Erzeugung der
electrischen Funken auf folgende Art erklären.

Jn einem electrischen Funken sind drey
Sachen: das Leuchten, das Zünden, das Kna-
cken; zu unterscheiden. So lange die electri-
sche Materie eines electrisirten Körpers die At-
mosphäre eines schwach- oder unelectrisirten nicht
berühret; so ist an dem electrisirten entweder
gar kein Licht, oder nur ein sehr schwaches zu
sehen. Hieraus ist demnach klar, daß das Licht
der electrischen Funken daher entstehet und ver-
stärkt wird, weil die electrische Materie des
electrisirten Körpers an dem Orte, wo der Fun-
ken wirklich wird, aus der aufgelösten Atmo-
sphäre des andern Körpers eine Vermehrung
an electrischen Theilen erhält (§. 225). Es
erstreckt sich aber dieser Funken von der Fläche
des electrisirten bis an die Fläche des andern.
Solches kömmt daher, weil die zertheilte Ma-
terie des andern gleichfalls einen Zuwachs in sei-
ner Dichtigkeit erlangt, indem die Theile der
electrisirenden in sie eindringen (§. 226.)

Fragt

Der phyſicaliſche Theil
welche ſich aus der electriſchen Atmoſphaͤre des
electriſirten Koͤrpers in ſie ergieſſen.

§. 227.

Nun laͤſſet ſich die Erzeugung der
electriſchen Funken auf folgende Art erklaͤren.

Jn einem electriſchen Funken ſind drey
Sachen: das Leuchten, das Zuͤnden, das Kna-
cken; zu unterſcheiden. So lange die electri-
ſche Materie eines electriſirten Koͤrpers die At-
moſphaͤre eines ſchwach- oder unelectriſirten nicht
beruͤhret; ſo iſt an dem electriſirten entweder
gar kein Licht, oder nur ein ſehr ſchwaches zu
ſehen. Hieraus iſt demnach klar, daß das Licht
der electriſchen Funken daher entſtehet und ver-
ſtaͤrkt wird, weil die electriſche Materie des
electriſirten Koͤrpers an dem Orte, wo der Fun-
ken wirklich wird, aus der aufgeloͤſten Atmo-
ſphaͤre des andern Koͤrpers eine Vermehrung
an electriſchen Theilen erhaͤlt (§. 225). Es
erſtreckt ſich aber dieſer Funken von der Flaͤche
des electriſirten bis an die Flaͤche des andern.
Solches koͤmmt daher, weil die zertheilte Ma-
terie des andern gleichfalls einen Zuwachs in ſei-
ner Dichtigkeit erlangt, indem die Theile der
electriſirenden in ſie eindringen (§. 226.)

Fragt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0194" n="162"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der phy&#x017F;icali&#x017F;che Theil</hi></fw><lb/>
welche &#x017F;ich aus der electri&#x017F;chen Atmo&#x017F;pha&#x0364;re des<lb/>
electri&#x017F;irten Ko&#x0364;rpers in &#x017F;ie ergie&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 227.</head><lb/>
              <p>Nun la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich die Erzeugung der<lb/>
electri&#x017F;chen Funken auf folgende Art erkla&#x0364;ren.</p><lb/>
              <p>Jn einem electri&#x017F;chen Funken &#x017F;ind drey<lb/>
Sachen: das Leuchten, das Zu&#x0364;nden, das Kna-<lb/>
cken; zu unter&#x017F;cheiden. So lange die electri-<lb/>
&#x017F;che Materie eines electri&#x017F;irten Ko&#x0364;rpers die At-<lb/>
mo&#x017F;pha&#x0364;re eines &#x017F;chwach- oder unelectri&#x017F;irten nicht<lb/>
beru&#x0364;hret; &#x017F;o i&#x017F;t an dem electri&#x017F;irten entweder<lb/>
gar kein Licht, oder nur ein &#x017F;ehr &#x017F;chwaches zu<lb/>
&#x017F;ehen. Hieraus i&#x017F;t demnach klar, daß das Licht<lb/>
der electri&#x017F;chen Funken daher ent&#x017F;tehet und ver-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rkt wird, weil die electri&#x017F;che Materie des<lb/>
electri&#x017F;irten Ko&#x0364;rpers an dem Orte, wo der Fun-<lb/>
ken wirklich wird, aus der aufgelo&#x0364;&#x017F;ten Atmo-<lb/>
&#x017F;pha&#x0364;re des andern Ko&#x0364;rpers eine Vermehrung<lb/>
an electri&#x017F;chen Theilen erha&#x0364;lt (§. 225). Es<lb/>
er&#x017F;treckt &#x017F;ich aber die&#x017F;er Funken von der Fla&#x0364;che<lb/>
des electri&#x017F;irten bis an die Fla&#x0364;che des andern.<lb/>
Solches ko&#x0364;mmt daher, weil die zertheilte Ma-<lb/>
terie des andern gleichfalls einen Zuwachs in &#x017F;ei-<lb/>
ner Dichtigkeit erlangt, indem die Theile der<lb/>
electri&#x017F;irenden in &#x017F;ie eindringen (§. 226.)</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Fragt</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0194] Der phyſicaliſche Theil welche ſich aus der electriſchen Atmoſphaͤre des electriſirten Koͤrpers in ſie ergieſſen. §. 227. Nun laͤſſet ſich die Erzeugung der electriſchen Funken auf folgende Art erklaͤren. Jn einem electriſchen Funken ſind drey Sachen: das Leuchten, das Zuͤnden, das Kna- cken; zu unterſcheiden. So lange die electri- ſche Materie eines electriſirten Koͤrpers die At- moſphaͤre eines ſchwach- oder unelectriſirten nicht beruͤhret; ſo iſt an dem electriſirten entweder gar kein Licht, oder nur ein ſehr ſchwaches zu ſehen. Hieraus iſt demnach klar, daß das Licht der electriſchen Funken daher entſtehet und ver- ſtaͤrkt wird, weil die electriſche Materie des electriſirten Koͤrpers an dem Orte, wo der Fun- ken wirklich wird, aus der aufgeloͤſten Atmo- ſphaͤre des andern Koͤrpers eine Vermehrung an electriſchen Theilen erhaͤlt (§. 225). Es erſtreckt ſich aber dieſer Funken von der Flaͤche des electriſirten bis an die Flaͤche des andern. Solches koͤmmt daher, weil die zertheilte Ma- terie des andern gleichfalls einen Zuwachs in ſei- ner Dichtigkeit erlangt, indem die Theile der electriſirenden in ſie eindringen (§. 226.) Fragt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/194
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/194>, abgerufen am 29.03.2024.