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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Geometrie.
Zusatz.

36. Eine Pyramide hat zur basi eine gra-
delinichte Figur/ und ist umb und umb in so
viel Triangel als die basis Seiten hat einge-
schlossen/ welche oben in einem Puncte D mit
ihren Spietzen zusammen stossen.

Die 20. Erklährung.

37. Wenn ein Cörper in lauter gleiche
reguläre Figuren von einerley Art
(Z. E.
in lauter gleichseitige Triangel) einge-
schlossen ist/ nennet man ihn Regulär;
die übrigen werden Jrregulär genennet.

Zusatz.

38. Allso ist der Würfel ein regulärer Cör-
per. (§. 20, 22. 32.)

Der 1. Grundsatz.

39. Zwischen zwey Puncten kan nur eine
grade Linie seyn,

Anmerckung.

40. Eine grade Linie wird beschrieben/ wenn der
Punct immer einerley direction behält [§. 5.] Wäre
nun mehr als ein Weg/ den der Punct in solcher Be-
wegung nehmen könte/ so wäre keine raifon, warumb
er vielmehr diesen als einen andern nehmen sollte. Und
dannenhero könte er sich durch keinen bewegen. Da a-
ber dieses ungereimt ist/ so kan nicht mehr als ein
Weg seyn/ und folgends zwischen. zwey Puncten nicht
mehr als eine grade Linie.

Der 1. Zusatz.

41. Derowegen können zwey grade Linien

kei-
H
der Geometrie.
Zuſatz.

36. Eine Pyramide hat zur baſi eine gra-
delinichte Figur/ und iſt umb und umb in ſo
viel Triangel als die baſis Seiten hat einge-
ſchloſſen/ welche oben in einem Puncte D mit
ihren Spietzen zuſammen ſtoſſen.

Die 20. Erklaͤhrung.

37. Wenn ein Coͤrper in lauter gleiche
regulaͤre Figuren von einerley Art
(Z. E.
in lauter gleichſeitige Triangel) einge-
ſchloſſen iſt/ nennet man ihn Regulaͤr;
die uͤbrigen werden Jrregulaͤꝛ geneñet.

Zuſatz.

38. Allſo iſt der Wuͤrfel ein regulaͤrer Coͤr-
per. (§. 20, 22. 32.)

Der 1. Grundſatz.

39. Zwiſchen zwey Puncten kan nur eine
grade Linie ſeyn,

Anmerckung.

40. Eine grade Linie wird beſchrieben/ wenn der
Punct immer einerley direction behaͤlt [§. 5.] Waͤre
nun mehr als ein Weg/ den der Punct in ſolcher Be-
wegung nehmen koͤnte/ ſo waͤre keine raifon, warumb
er vielmehr dieſen als einen andern nehmen ſollte. Und
dannenhero koͤnte er ſich durch keinen bewegen. Da a-
ber dieſes ungereimt iſt/ ſo kan nicht mehr als ein
Weg ſeyn/ und folgends zwiſchen. zwey Puncten nicht
mehr als eine grade Linie.

Der 1. Zuſatz.

41. Derowegen koͤnnen zwey grade Linien

kei-
H
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[113/0133] der Geometrie. Zuſatz. 36. Eine Pyramide hat zur baſi eine gra- delinichte Figur/ und iſt umb und umb in ſo viel Triangel als die baſis Seiten hat einge- ſchloſſen/ welche oben in einem Puncte D mit ihren Spietzen zuſammen ſtoſſen. Die 20. Erklaͤhrung. 37. Wenn ein Coͤrper in lauter gleiche regulaͤre Figuren von einerley Art (Z. E. in lauter gleichſeitige Triangel) einge- ſchloſſen iſt/ nennet man ihn Regulaͤr; die uͤbrigen werden Jrregulaͤꝛ geneñet. Zuſatz. 38. Allſo iſt der Wuͤrfel ein regulaͤrer Coͤr- per. (§. 20, 22. 32.) Der 1. Grundſatz. 39. Zwiſchen zwey Puncten kan nur eine grade Linie ſeyn, Anmerckung. 40. Eine grade Linie wird beſchrieben/ wenn der Punct immer einerley direction behaͤlt [§. 5.] Waͤre nun mehr als ein Weg/ den der Punct in ſolcher Be- wegung nehmen koͤnte/ ſo waͤre keine raifon, warumb er vielmehr dieſen als einen andern nehmen ſollte. Und dannenhero koͤnte er ſich durch keinen bewegen. Da a- ber dieſes ungereimt iſt/ ſo kan nicht mehr als ein Weg ſeyn/ und folgends zwiſchen. zwey Puncten nicht mehr als eine grade Linie. Der 1. Zuſatz. 41. Derowegen koͤnnen zwey grade Linien kei- H

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/133>, abgerufen am 29.03.2024.