Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
gel aus Thon/ denen die Glut nicht schadet/ die aber
viel schweerer sind als die andern.

Die 5. Anmerckung.

50. Goldmann (lib. 1. c. 15 f. 61) erinnert/
daß die Ziegel noch einmal so harte werden/ als sonst/
wenn man sie wiederumb Wasser in sich ziehen läst/
nach dem sie aus dem Ofen kommen/ und zum an-
dern mal brennet.

Die 6. Aufgabe.

51. Die Ziegel zu probiren/ ob sie gut
sind oder nicht.

Auflösung.

Wollet ihr wiessen/ ob die Ziegel recht feste
sind oder nicht/ so dörfet ihr sie nur beschwee-
ren/ oder darauf schlagen.

Hingegen wenn ihr euch versichern wollet/
ob sie recht aus gebrandt sind oder nicht/ so
schlaget mit einem Höltzlein/ Eisen oder Fin-
ger daran/ und mercket darauf/ ob sie helle
klingen.

Oder tauchet sie ins Wasser und gebet dar-
auf acht/ ob sie schlundig werden oder nicht.
Denn wenn sie rein klingen und nicht schlun-
dig werden sind sie recht ausgebrandt.

Der 10. Lehrsatz.

52. Der Sand/ den man zum Bauen
brauchet/ muß trocken/ rauhe und rein/
das ist/ mit keiner Erde vermenget
seyn.

Beweiß.

Man mischet im Bauen den Sand unter

den

Anfangs-Gruͤnde
gel aus Thon/ denen die Glut nicht ſchadet/ die aber
viel ſchweerer ſind als die andern.

Die 5. Anmerckung.

50. Goldmann (lib. 1. c. 15 f. 61) erinnert/
daß die Ziegel noch einmal ſo harte werden/ als ſonſt/
wenn man ſie wiederumb Waſſer in ſich ziehen laͤſt/
nach dem ſie aus dem Ofen kommen/ und zum an-
dern mal brennet.

Die 6. Aufgabe.

51. Die Ziegel zu probiren/ ob ſie gut
ſind oder nicht.

Aufloͤſung.

Wollet ihr wieſſen/ ob die Ziegel recht feſte
ſind oder nicht/ ſo doͤrfet ihr ſie nur beſchwee-
ren/ oder darauf ſchlagen.

Hingegen wenn ihr euch verſichern wollet/
ob ſie recht aus gebrandt ſind oder nicht/ ſo
ſchlaget mit einem Hoͤltzlein/ Eiſen oder Fin-
ger daran/ und mercket darauf/ ob ſie helle
klingen.

Oder tauchet ſie ins Waſſer und gebet dar-
auf acht/ ob ſie ſchlundig werden oder nicht.
Denn wenn ſie rein klingen und nicht ſchlun-
dig werden ſind ſie recht ausgebrandt.

Der 10. Lehrſatz.

52. Der Sand/ den man zum Bauen
brauchet/ muß trocken/ rauhe und rein/
das iſt/ mit keiner Erde vermenget
ſeyn.

Beweiß.

Man miſchet im Bauen den Sand unter

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0424" n="292"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
gel aus Thon/ denen die Glut nicht &#x017F;chadet/ die aber<lb/>
viel &#x017F;chweerer &#x017F;ind als die andern.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Die 5. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>50. <hi rendition="#fr">Goldmann</hi> (<hi rendition="#aq">lib. 1. c. 15 f.</hi> 61) erinnert/<lb/>
daß die Ziegel noch einmal &#x017F;o harte werden/ als &#x017F;on&#x017F;t/<lb/>
wenn man &#x017F;ie wiederumb Wa&#x017F;&#x017F;er in &#x017F;ich ziehen la&#x0364;&#x017F;t/<lb/>
nach dem &#x017F;ie aus dem Ofen kommen/ und zum an-<lb/>
dern mal brennet.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Die 6. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
              <p>51. <hi rendition="#fr">Die Ziegel zu probiren/ ob &#x017F;ie gut<lb/>
&#x017F;ind oder nicht.</hi></p><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
                <p>Wollet ihr wie&#x017F;&#x017F;en/ ob die Ziegel recht fe&#x017F;te<lb/>
&#x017F;ind oder nicht/ &#x017F;o do&#x0364;rfet ihr &#x017F;ie nur be&#x017F;chwee-<lb/>
ren/ oder darauf &#x017F;chlagen.</p><lb/>
                <p>Hingegen wenn ihr euch ver&#x017F;ichern wollet/<lb/>
ob &#x017F;ie recht aus gebrandt &#x017F;ind oder nicht/ &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chlaget mit einem Ho&#x0364;ltzlein/ Ei&#x017F;en oder Fin-<lb/>
ger daran/ und mercket darauf/ ob &#x017F;ie helle<lb/>
klingen.</p><lb/>
                <p>Oder tauchet &#x017F;ie ins Wa&#x017F;&#x017F;er und gebet dar-<lb/>
auf acht/ ob &#x017F;ie &#x017F;chlundig werden oder nicht.<lb/>
Denn wenn &#x017F;ie rein klingen und nicht &#x017F;chlun-<lb/>
dig werden &#x017F;ind &#x017F;ie recht ausgebrandt.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Der 10. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>52. <hi rendition="#fr">Der Sand/ den man zum Bauen<lb/>
brauchet/ muß trocken/ rauhe und rein/<lb/>
das i&#x017F;t/ mit keiner Erde vermenget<lb/>
&#x017F;eyn.</hi></p><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
                <p>Man mi&#x017F;chet im Bauen den Sand unter<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[292/0424] Anfangs-Gruͤnde gel aus Thon/ denen die Glut nicht ſchadet/ die aber viel ſchweerer ſind als die andern. Die 5. Anmerckung. 50. Goldmann (lib. 1. c. 15 f. 61) erinnert/ daß die Ziegel noch einmal ſo harte werden/ als ſonſt/ wenn man ſie wiederumb Waſſer in ſich ziehen laͤſt/ nach dem ſie aus dem Ofen kommen/ und zum an- dern mal brennet. Die 6. Aufgabe. 51. Die Ziegel zu probiren/ ob ſie gut ſind oder nicht. Aufloͤſung. Wollet ihr wieſſen/ ob die Ziegel recht feſte ſind oder nicht/ ſo doͤrfet ihr ſie nur beſchwee- ren/ oder darauf ſchlagen. Hingegen wenn ihr euch verſichern wollet/ ob ſie recht aus gebrandt ſind oder nicht/ ſo ſchlaget mit einem Hoͤltzlein/ Eiſen oder Fin- ger daran/ und mercket darauf/ ob ſie helle klingen. Oder tauchet ſie ins Waſſer und gebet dar- auf acht/ ob ſie ſchlundig werden oder nicht. Denn wenn ſie rein klingen und nicht ſchlun- dig werden ſind ſie recht ausgebrandt. Der 10. Lehrſatz. 52. Der Sand/ den man zum Bauen brauchet/ muß trocken/ rauhe und rein/ das iſt/ mit keiner Erde vermenget ſeyn. Beweiß. Man miſchet im Bauen den Sand unter den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/424
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/424>, abgerufen am 24.04.2024.