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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Nun fraget man in der Verhältnis/ wie viel-
mal das kleinere in dem grösseren enthalten
sey: derowegen wenn in einer Reihe ver-
schiedene Säulen-Weiten vorkommen/ müs-
sen die grossen zu den kleinen eine geschickte
Verhältnis haben. W. Z. E.

Zusatz.

182. Welches aber die geschickte Ver-
hältnisse sind/ könnet ihr nach der 1 Aufga-
be (§. 25) finden.

Der 25. Lehrsatz.

183. Alle Säulen-Weiten sollen ge-
gen den Modul ihrer Säule eine ge-
schickte Verhältnis haben.

Beweiß.

Der Modul ist der halbe Diameter der
Säule (§. 139). Nun proportioniret man
nach demselben die Höhe der Säule (§. 82).
Allso wenn alles unter einander geschieckte
Verhältnisse haben sol/ muß man auch die
Säulen-Weiten durch den Modul ausmes-
sen/ und demnach müssen sie zu demselben ge-
schieckte Verhältnisse haben. W. Z. E.

Zusatz.

184. Diese Verhältnisse findet man aber-
mals nach der 1 Aufgabe (§. 25) und hat
man vermöge derselben meistens diejenigen
erwehlet/ welche sich verhalten wie eine gan-
tze Zahl zu 1/ das ist/ man spricht die Säu-
len-Weite durch gantze Modul aus.

Die

Anfangs-Gruͤnde
Nun fraget man in der Verhaͤltnis/ wie viel-
mal das kleinere in dem groͤſſeren enthalten
ſey: derowegen wenn in einer Reihe ver-
ſchiedene Saͤulen-Weiten vorkommen/ muͤſ-
ſen die groſſen zu den kleinen eine geſchickte
Verhaͤltnis haben. W. Z. E.

Zuſatz.

182. Welches aber die geſchickte Ver-
haͤltniſſe ſind/ koͤnnet ihr nach der 1 Aufga-
be (§. 25) finden.

Der 25. Lehrſatz.

183. Alle Saͤulen-Weiten ſollen ge-
gen den Modul ihrer Saͤule eine ge-
ſchickte Verhaͤltnis haben.

Beweiß.

Der Modul iſt der halbe Diameter der
Saͤule (§. 139). Nun proportioniret man
nach demſelben die Hoͤhe der Saͤule (§. 82).
Allſo wenn alles unter einander geſchieckte
Verhaͤltniſſe haben ſol/ muß man auch die
Saͤulen-Weiten durch den Modul ausmeſ-
ſen/ und demnach muͤſſen ſie zu demſelben ge-
ſchieckte Verhaͤltniſſe haben. W. Z. E.

Zuſatz.

184. Dieſe Verhaͤltniſſe findet man aber-
mals nach der 1 Aufgabe (§. 25) und hat
man vermoͤge derſelben meiſtens diejenigen
erwehlet/ welche ſich verhalten wie eine gan-
tze Zahl zu 1/ das iſt/ man ſpricht die Saͤu-
len-Weite durch gantze Modul aus.

Die
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[356/0488] Anfangs-Gruͤnde Nun fraget man in der Verhaͤltnis/ wie viel- mal das kleinere in dem groͤſſeren enthalten ſey: derowegen wenn in einer Reihe ver- ſchiedene Saͤulen-Weiten vorkommen/ muͤſ- ſen die groſſen zu den kleinen eine geſchickte Verhaͤltnis haben. W. Z. E. Zuſatz. 182. Welches aber die geſchickte Ver- haͤltniſſe ſind/ koͤnnet ihr nach der 1 Aufga- be (§. 25) finden. Der 25. Lehrſatz. 183. Alle Saͤulen-Weiten ſollen ge- gen den Modul ihrer Saͤule eine ge- ſchickte Verhaͤltnis haben. Beweiß. Der Modul iſt der halbe Diameter der Saͤule (§. 139). Nun proportioniret man nach demſelben die Hoͤhe der Saͤule (§. 82). Allſo wenn alles unter einander geſchieckte Verhaͤltniſſe haben ſol/ muß man auch die Saͤulen-Weiten durch den Modul ausmeſ- ſen/ und demnach muͤſſen ſie zu demſelben ge- ſchieckte Verhaͤltniſſe haben. W. Z. E. Zuſatz. 184. Dieſe Verhaͤltniſſe findet man aber- mals nach der 1 Aufgabe (§. 25) und hat man vermoͤge derſelben meiſtens diejenigen erwehlet/ welche ſich verhalten wie eine gan- tze Zahl zu 1/ das iſt/ man ſpricht die Saͤu- len-Weite durch gantze Modul aus. Die

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/488>, abgerufen am 28.03.2024.