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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Aerometrie.
Welle auf dem äusseren Gehäuse einen
Qvadranten und theilet ihn in 90 Grade
ein.

So ist die Wind-Wage fertig.

Beweiß.

Denn wenn der Wind einen Stoß wie-
der die Flügel thut/ so wird die Schraube
ohne Ende umbgekehret/ und allso das Ge-
wichte L an dem Arme IK gehoben. Je hö-
her es aber kommet/ ie schweerer wird es (§.
59 Mech.) Derowegen kan die Kraft/
welche es bis auf einen gewiessen Grad geho-
ben/ nicht bis 90 heben: sondern die Machi-
ne muß unbeweglich stehen/ so lange kein stär-
ckerer Stoß des Windes kommet. Und all-
so könnet ihr sehen/ ob der Wind starck bläset
oder nicht; nachdem er viel oder wenige Gra-
de das Gewichte gehoben. W. Z. E.

Die 1. Anmerckung.

65. Jch habe mit Fleiß die Schraube ohne Ende
in die Windwage genommen/ weil nicht allein dadurch
die geringen Winde das Gewichte heben können; son-
dern auch dasselbe/ wenn es einmal auf einen gewießen
Grad gehoben worden/ nicht wieder zurücke fallen kan:
welches absonderlich nöthig/ indem der Wind nicht
in einem fort/ sondern nur ruckweise bläset.

Die 2. Anmerckung.

66. Zu dem Ende könnet ihr auch das Gewichte
verschieben/ indem es schweerer ist/ wenn es nahe bey
K/ als wenn es nicht weit von I ist.

Die 3. Anmerckung.

67. Wenn ihr nun die Kraft der Winde zu verschie-

denen
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der Aerometrie.
Welle auf dem aͤuſſeren Gehaͤuſe einen
Qvadranten und theilet ihn in 90 Grade
ein.

So iſt die Wind-Wage fertig.

Beweiß.

Denn wenn der Wind einen Stoß wie-
der die Fluͤgel thut/ ſo wird die Schraube
ohne Ende umbgekehret/ und allſo das Ge-
wichte L an dem Arme IK gehoben. Je hoͤ-
her es aber kommet/ ie ſchweerer wird es (§.
59 Mech.) Derowegen kan die Kraft/
welche es bis auf einen gewieſſen Grad geho-
ben/ nicht bis 90 heben: ſondern die Machi-
ne muß unbeweglich ſtehen/ ſo lange kein ſtaͤr-
ckerer Stoß des Windes kommet. Und all-
ſo koͤnnet ihr ſehen/ ob der Wind ſtarck blaͤſet
oder nicht; nachdem er viel oder wenige Gra-
de das Gewichte gehoben. W. Z. E.

Die 1. Anmerckung.

65. Jch habe mit Fleiß die Schraube ohne Ende
in die Windwage genommen/ weil nicht allein dadurch
die geringen Winde das Gewichte heben koͤnnen; ſon-
dern auch daſſelbe/ wenn es einmal auf einen gewießen
Grad gehoben worden/ nicht wieder zuruͤcke fallen kan:
welches abſonderlich noͤthig/ indem der Wind nicht
in einem fort/ ſondern nur ruckweiſe blaͤſet.

Die 2. Anmerckung.

66. Zu dem Ende koͤnnet ihr auch das Gewichte
verſchieben/ indem es ſchweerer iſt/ wenn es nahe bey
K/ als wenn es nicht weit von I iſt.

Die 3. Anmerckung.

67. Wenn ihr nun die Kraft der Winde zu verſchie-

denen
C c 5
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[409/0441] der Aerometrie. Welle auf dem aͤuſſeren Gehaͤuſe einen Qvadranten und theilet ihn in 90 Grade ein. So iſt die Wind-Wage fertig. Beweiß. Denn wenn der Wind einen Stoß wie- der die Fluͤgel thut/ ſo wird die Schraube ohne Ende umbgekehret/ und allſo das Ge- wichte L an dem Arme IK gehoben. Je hoͤ- her es aber kommet/ ie ſchweerer wird es (§. 59 Mech.) Derowegen kan die Kraft/ welche es bis auf einen gewieſſen Grad geho- ben/ nicht bis 90 heben: ſondern die Machi- ne muß unbeweglich ſtehen/ ſo lange kein ſtaͤr- ckerer Stoß des Windes kommet. Und all- ſo koͤnnet ihr ſehen/ ob der Wind ſtarck blaͤſet oder nicht; nachdem er viel oder wenige Gra- de das Gewichte gehoben. W. Z. E. Die 1. Anmerckung. 65. Jch habe mit Fleiß die Schraube ohne Ende in die Windwage genommen/ weil nicht allein dadurch die geringen Winde das Gewichte heben koͤnnen; ſon- dern auch daſſelbe/ wenn es einmal auf einen gewießen Grad gehoben worden/ nicht wieder zuruͤcke fallen kan: welches abſonderlich noͤthig/ indem der Wind nicht in einem fort/ ſondern nur ruckweiſe blaͤſet. Die 2. Anmerckung. 66. Zu dem Ende koͤnnet ihr auch das Gewichte verſchieben/ indem es ſchweerer iſt/ wenn es nahe bey K/ als wenn es nicht weit von I iſt. Die 3. Anmerckung. 67. Wenn ihr nun die Kraft der Winde zu verſchie- denen C c 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/441>, abgerufen am 28.03.2024.