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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
Zusatz.

15. Er ist allso einer von den grössesten Cir-
culn/ und theilet die Welt-Kugel in zwey
gleiche Theile/ (§. 5. 11 Trig. Sphaer.) nem-
lich in den Nord-Theil/ wo der Nord-Pol
ist/ und den Süder-Theil/ darinnen der
Süder-Pol ist.

Anmerckung.

16. Jhr werdet bald sehen/ daß man sich die Circul
und Puncte nicht für die lange Weile auf der Kugel-
Fläche einbildet; sondern ein jeder Circul und ein
jeder Punct seinen Nutzen hat. Mercket aber/ daß
ihr euch über der beweglichen Fläche der Welt-Kugel
noch eine andere unbewegliche einbilden müsset/ und
gebet bey einem jeden Puncte acht/ ob es auf der be-
weglichen oder unbeweglichen Fläche zu finden: wel-
ches auch von den Circuln zu mercken. Den AEqua-
torem
bildet euch auf der beweglichen ein. Nemlich
alle Puncte und Circul/ die in Ansehung eurer die
Stelle verändern/ wenn ihr auf der Erde immer auf
einer Stelle stehen bleibet/ sind in der beweglichen
Fläche; die in Ansehung der Erde sich nicht verrücken/
in der unbeweglichen.

Die 4. Erklährung.

17. Das Zenith ist ein Punct Z überTab. I.
Fig.
1.

eurer Scheitel in der unbeweglichen
Fläche der Welt-Kugel: das Nadir
aber der entgegengesetzte Puncte
N un-
ter den Füssen in eben dieser
Fläche.

Der 1. Zusatz.

18. Allso hat ein jeder auf dem Erdbo-
den sein besonderes Zenith und Nadir.

Der
der Aſtronomie.
Zuſatz.

15. Er iſt allſo einer von den groͤſſeſten Cir-
culn/ und theilet die Welt-Kugel in zwey
gleiche Theile/ (§. 5. 11 Trig. Sphær.) nem-
lich in den Nord-Theil/ wo der Nord-Pol
iſt/ und den Suͤder-Theil/ darinnen der
Suͤder-Pol iſt.

Anmerckung.

16. Jhr werdet bald ſehen/ daß man ſich die Circul
und Puncte nicht fuͤr die lange Weile auf der Kugel-
Flaͤche einbildet; ſondern ein jeder Circul und ein
jeder Punct ſeinen Nutzen hat. Mercket aber/ daß
ihr euch uͤber der beweglichen Flaͤche der Welt-Kugel
noch eine andere unbewegliche einbilden muͤſſet/ und
gebet bey einem jeden Puncte acht/ ob es auf der be-
weglichen oder unbeweglichen Flaͤche zu finden: wel-
ches auch von den Circuln zu mercken. Den Æqua-
torem
bildet euch auf der beweglichen ein. Nemlich
alle Puncte und Circul/ die in Anſehung eurer die
Stelle veraͤndern/ wenn ihr auf der Erde immer auf
einer Stelle ſtehen bleibet/ ſind in der beweglichen
Flaͤche; die in Anſehung der Erde ſich nicht verruͤcken/
in der unbeweglichen.

Die 4. Erklaͤhrung.

17. Das Zenith iſt ein Punct ZberTab. I.
Fig.
1.

eurer Scheitel in der unbeweglichen
Flaͤche der Welt-Kugel: das Nadir
aber der entgegengeſetzte Puncte
N un-
ter den Fuͤſſen in eben dieſer
Flaͤche.

Der 1. Zuſatz.

18. Allſo hat ein jeder auf dem Erdbo-
den ſein beſonderes Zenith und Nadir.

Der
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[165/0189] der Aſtronomie. Zuſatz. 15. Er iſt allſo einer von den groͤſſeſten Cir- culn/ und theilet die Welt-Kugel in zwey gleiche Theile/ (§. 5. 11 Trig. Sphær.) nem- lich in den Nord-Theil/ wo der Nord-Pol iſt/ und den Suͤder-Theil/ darinnen der Suͤder-Pol iſt. Anmerckung. 16. Jhr werdet bald ſehen/ daß man ſich die Circul und Puncte nicht fuͤr die lange Weile auf der Kugel- Flaͤche einbildet; ſondern ein jeder Circul und ein jeder Punct ſeinen Nutzen hat. Mercket aber/ daß ihr euch uͤber der beweglichen Flaͤche der Welt-Kugel noch eine andere unbewegliche einbilden muͤſſet/ und gebet bey einem jeden Puncte acht/ ob es auf der be- weglichen oder unbeweglichen Flaͤche zu finden: wel- ches auch von den Circuln zu mercken. Den Æqua- torem bildet euch auf der beweglichen ein. Nemlich alle Puncte und Circul/ die in Anſehung eurer die Stelle veraͤndern/ wenn ihr auf der Erde immer auf einer Stelle ſtehen bleibet/ ſind in der beweglichen Flaͤche; die in Anſehung der Erde ſich nicht verruͤcken/ in der unbeweglichen. Die 4. Erklaͤhrung. 17. Das Zenith iſt ein Punct Z uͤber eurer Scheitel in der unbeweglichen Flaͤche der Welt-Kugel: das Nadir aber der entgegengeſetzte Puncte N un- ter den Fuͤſſen in eben dieſer Flaͤche. Tab. I. Fig. 1. Der 1. Zuſatz. 18. Allſo hat ein jeder auf dem Erdbo- den ſein beſonderes Zenith und Nadir. Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/189>, abgerufen am 29.03.2024.