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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
und tretet für denselben. Nehmet
wahr/ wie groß der Stern im Auge ist.
Haltet beyde Hände an die Schläfe/ daß
von den Seiten kein Licht mehr in die
Augen fallen kan/ so werdet ihr sehen/
daß der Stern mercklich grösser wird.
So bald ihr aber die Hände zurücke zie-
het/ wird auch der Stern sich wieder zu-
sammen ziehen.

Der 1. Zusatz.

39. Der Stern im Auge nimmet zu/ wenn
das Licht abnimmet; hingegen nimmet er ab/
wenn das Licht zunimmet.

Der 2. Zusatz.

40. Dannenhero ist er in der hellen Mit-
tags-Sonne überaus klein; in der Abend-
Demmerung sehr groß.

Anmerckung.

41. Jhr könnet diese Veränderung der Grösse des
Sternes im Auge auch gar deutlich sehen/ wenn ihr
bey der Abend-Demmerung einen bey das Fenster
treten lasset und unverfehens mit einem angezündeten
Lichte für die Augen fahret.

Der 1. Lehrsatz.
Tab. I.
Fig.
5.

42. Die Stärcke des Lichtes in B verhält
sich zu der Stärcke des Lichtes in
C wie
das Qvadrat der Weite
AC des Ortes
C von dem lichten Cörper A zu dem Qva-
drate der Weite
AB des nahen Ortes B
von der Qvelle des Lichtes.

Be-

Anfangs-Gruͤnde
und tretet fuͤr denſelben. Nehmet
wahr/ wie groß der Stern im Auge iſt.
Haltet beyde Haͤnde an die Schlaͤfe/ daß
von den Seiten kein Licht mehr in die
Augen fallen kan/ ſo werdet ihr ſehen/
daß der Stern mercklich groͤſſer wird.
So bald ihr aber die Haͤnde zuruͤcke zie-
het/ wird auch der Stern ſich wieder zu-
ſammen ziehen.

Der 1. Zuſatz.

39. Der Stern im Auge nimmet zu/ wenn
das Licht abnimmet; hingegen nimmet er ab/
wenn das Licht zunimmet.

Der 2. Zuſatz.

40. Dannenhero iſt er in der hellen Mit-
tags-Sonne uͤberaus klein; in der Abend-
Demmerung ſehr groß.

Anmerckung.

41. Jhr koͤnnet dieſe Veraͤnderung der Groͤſſe des
Sternes im Auge auch gar deutlich ſehen/ wenn ihr
bey der Abend-Demmerung einen bey das Fenſter
treten laſſet und unverfehens mit einem angezuͤndeten
Lichte fuͤr die Augen fahret.

Der 1. Lehrſatz.
Tab. I.
Fig.
5.

42. Die Staͤrcke des Lichtes in B verhaͤlt
ſich zu der Staͤrcke des Lichtes in
C wie
das Qvadrat der Weite
AC des Ortes
C von dem lichten Coͤrper A zu dem Qva-
drate der Weite
AB des nahen Ortes B
von der Qvelle des Lichtes.

Be-
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[14/0022] Anfangs-Gruͤnde und tretet fuͤr denſelben. Nehmet wahr/ wie groß der Stern im Auge iſt. Haltet beyde Haͤnde an die Schlaͤfe/ daß von den Seiten kein Licht mehr in die Augen fallen kan/ ſo werdet ihr ſehen/ daß der Stern mercklich groͤſſer wird. So bald ihr aber die Haͤnde zuruͤcke zie- het/ wird auch der Stern ſich wieder zu- ſammen ziehen. Der 1. Zuſatz. 39. Der Stern im Auge nimmet zu/ wenn das Licht abnimmet; hingegen nimmet er ab/ wenn das Licht zunimmet. Der 2. Zuſatz. 40. Dannenhero iſt er in der hellen Mit- tags-Sonne uͤberaus klein; in der Abend- Demmerung ſehr groß. Anmerckung. 41. Jhr koͤnnet dieſe Veraͤnderung der Groͤſſe des Sternes im Auge auch gar deutlich ſehen/ wenn ihr bey der Abend-Demmerung einen bey das Fenſter treten laſſet und unverfehens mit einem angezuͤndeten Lichte fuͤr die Augen fahret. Der 1. Lehrſatz. 42. Die Staͤrcke des Lichtes in B verhaͤlt ſich zu der Staͤrcke des Lichtes in C wie das Qvadrat der Weite AC des Ortes C von dem lichten Coͤrper A zu dem Qva- drate der Weite AB des nahen Ortes B von der Qvelle des Lichtes. Be-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/22>, abgerufen am 28.03.2024.