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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
cherer. Hevelius (Cometogr. lib. 7. f.
424.) erzehlet von zwey Flecken/ daß sie
im Anfange sehr klein und dünne gewe-
sen/ innerhalb zwey Tagen aber zehen-
mal so groß/ und dabey viel dichter und
dunckeler als vorhin worden Die mei-
sten Flecken sind mitten dichte/ umb den
Kern herumb dünner/ und endlich
gleichsam mit einem Nebel umbgeben.
Hevel
(l. c. f. 408 & seqq.) mercket an/
daß der Kern wächset und abnimmet/
auch meist beständig mitten im Flecken
bleibe/ und/ wenn der Flecken bald ver-
schwinden wil/ in viel Stücke zergehe:
gleichwie auch unterweilen in einem
Flecken viel Kerne gesehen werden/ die
öfters in einen zusammen gehen. Ab-
sonderlich ist mit dem,
Ricciolo (Almag.
Nov. lib. 3. c. 3. §. 9. f.
97.) anzumercken/
daß die Sonnen-Flecken von verschie-
denen
Astronomis an verschiedenen und
weit entlegenen Orten in einem Orte
der Sonne gesehen werden/ und dem-
nach keine
parallaxin gehabt.

Der 1. Zusatz.

241. Weil die Sonnen-Flecken in anse-
hung der Sonne keine parallaxin haben/ so
müssen sie derselben sehr nahe/ und allso von
unserer Erde weit weg seyn (§. 206).

Der

Anfangs-Gruͤnde
cherer. Hevelius (Cometogr. lib. 7. f.
424.) erzehlet von zwey Flecken/ daß ſie
im Anfange ſehr klein und duͤnne gewe-
ſen/ innerhalb zwey Tagen aber zehen-
mal ſo groß/ und dabey viel dichter und
dunckeler als vorhin worden Die mei-
ſten Flecken ſind mitten dichte/ umb den
Kern herumb duͤnner/ und endlich
gleichſam mit einem Nebel umbgeben.
Hevel
(l. c. f. 408 & ſeqq.) mercket an/
daß der Kern waͤchſet und abnimmet/
auch meiſt beſtaͤndig mitten im Flecken
bleibe/ und/ wenn der Flecken bald ver-
ſchwinden wil/ in viel Stuͤcke zergehe:
gleichwie auch unterweilen in einem
Flecken viel Kerne geſehen werden/ die
oͤfters in einen zuſammen gehen. Ab-
ſonderlich iſt mit dem,
Ricciolo (Almag.
Nov. lib. 3. c. 3. §. 9. f.
97.) anzumercken/
daß die Sonnen-Flecken von verſchie-
denen
Aſtronomis an verſchiedenen und
weit entlegenen Orten in einem Orte
der Sonne geſehen werden/ und dem-
nach keine
parallaxin gehabt.

Der 1. Zuſatz.

241. Weil die Sonnen-Flecken in anſe-
hung der Sonne keine parallaxin haben/ ſo
muͤſſen ſie derſelben ſehr nahe/ und allſo von
unſerer Erde weit weg ſeyn (§. 206).

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[276/0300] Anfangs-Gruͤnde cherer. Hevelius (Cometogr. lib. 7. f. 424.) erzehlet von zwey Flecken/ daß ſie im Anfange ſehr klein und duͤnne gewe- ſen/ innerhalb zwey Tagen aber zehen- mal ſo groß/ und dabey viel dichter und dunckeler als vorhin worden Die mei- ſten Flecken ſind mitten dichte/ umb den Kern herumb duͤnner/ und endlich gleichſam mit einem Nebel umbgeben. Hevel (l. c. f. 408 & ſeqq.) mercket an/ daß der Kern waͤchſet und abnimmet/ auch meiſt beſtaͤndig mitten im Flecken bleibe/ und/ wenn der Flecken bald ver- ſchwinden wil/ in viel Stuͤcke zergehe: gleichwie auch unterweilen in einem Flecken viel Kerne geſehen werden/ die oͤfters in einen zuſammen gehen. Ab- ſonderlich iſt mit dem, Ricciolo (Almag. Nov. lib. 3. c. 3. §. 9. f. 97.) anzumercken/ daß die Sonnen-Flecken von verſchie- denen Aſtronomis an verſchiedenen und weit entlegenen Orten in einem Orte der Sonne geſehen werden/ und dem- nach keine parallaxin gehabt. Der 1. Zuſatz. 241. Weil die Sonnen-Flecken in anſe- hung der Sonne keine parallaxin haben/ ſo muͤſſen ſie derſelben ſehr nahe/ und allſo von unſerer Erde weit weg ſeyn (§. 206). Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/300>, abgerufen am 20.04.2024.