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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
C und D gleichfals von Meßing mit sehr
engen und gleichen Gängen/ die im Mit-
telpuncte des Fernglases zusammen stossen.

So ist das Jnstrument fertig.

Beweis.

Denn sehet des Nachts nach zwey Sternen/
die ihr mit eurem Fernglase auf einmal fas-
sen könnet/ und deren Weite voneinander in
Minuten und Secunden durch gnaue Ob-
servation bekandt ist. Schraubet die
Schrauben beyderseits hinein/ biß sie die
beyden Sterne berühren. Zehlet/ wie viel
mal ihr die Schrauben noch herumb drehen
müsset/ biß sie in dem Mittelpuncte zusam-
men stossen/ so wißet ihr/ wie viel Gewinde
den Minuten und Secunden der gegebenen
Weite der Sterne zukommen/ und könnet
durch die Regel detri finden/ wie viele Se-
cunden für ein Gewinde zu rechnen/ folgends
eine Tabelle verfertigen/ darinnen einer je-
den Zahl der Gewinde oder Schrauben-
Gänge ihre gehörige Secunden oder Minu-
ten zugeeignet werden. Oder ihr könnet
diese Tabelle noch sicherer ausrechnen/ wenn
ihr nach einer accuraten Perpendicul-Uhr
die Secunden und Minuten zehlet/ welche
vorbey fliessen/ ehe ein Stern der im AEquato-
re
ist in dem unbeweglichen Fernglase von
dem Ende der einen Schraube bis zu dem an-
dern kommet/ und sie in Minuten und Se-
cunden des AEquatoris (§. 115) verwandelt.

Wenn
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der Aſtronomie.
C und D gleichfals von Meßing mit ſehr
engen und gleichen Gaͤngen/ die im Mit-
telpuncte des Fernglaſes zuſam̃en ſtoſſen.

So iſt das Jnſtrument fertig.

Beweis.

Denn ſehet des Nachts nach zwey Sternen/
die ihr mit eurem Fernglaſe auf einmal faſ-
ſen koͤnnet/ und deren Weite voneinander in
Minuten und Secunden durch gnaue Ob-
ſervation bekandt iſt. Schraubet die
Schrauben beyderſeits hinein/ biß ſie die
beyden Sterne beruͤhren. Zehlet/ wie viel
mal ihr die Schrauben noch herumb drehen
muͤſſet/ biß ſie in dem Mittelpuncte zuſam-
men ſtoſſen/ ſo wißet ihr/ wie viel Gewinde
den Minuten und Secunden der gegebenen
Weite der Sterne zukommen/ und koͤnnet
durch die Regel detri finden/ wie viele Se-
cunden fuͤr ein Gewinde zu rechnen/ folgends
eine Tabelle verfertigen/ darinnen einer je-
den Zahl der Gewinde oder Schrauben-
Gaͤnge ihre gehoͤrige Secunden oder Minu-
ten zugeeignet werden. Oder ihr koͤnnet
dieſe Tabelle noch ſicherer ausrechnen/ wenn
ihr nach einer accuraten Perpendicul-Uhr
die Secunden und Minuten zehlet/ welche
vorbey flieſſen/ ehe ein Stern der im Æquato-
re
iſt in dem unbeweglichen Fernglaſe von
dem Ende der einen Schraube bis zu dem an-
dern kommet/ und ſie in Minuten und Se-
cunden des Æquatoris (§. 115) verwandelt.

Wenn
U 5
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[305/0329] der Aſtronomie. C und D gleichfals von Meßing mit ſehr engen und gleichen Gaͤngen/ die im Mit- telpuncte des Fernglaſes zuſam̃en ſtoſſen. So iſt das Jnſtrument fertig. Beweis. Denn ſehet des Nachts nach zwey Sternen/ die ihr mit eurem Fernglaſe auf einmal faſ- ſen koͤnnet/ und deren Weite voneinander in Minuten und Secunden durch gnaue Ob- ſervation bekandt iſt. Schraubet die Schrauben beyderſeits hinein/ biß ſie die beyden Sterne beruͤhren. Zehlet/ wie viel mal ihr die Schrauben noch herumb drehen muͤſſet/ biß ſie in dem Mittelpuncte zuſam- men ſtoſſen/ ſo wißet ihr/ wie viel Gewinde den Minuten und Secunden der gegebenen Weite der Sterne zukommen/ und koͤnnet durch die Regel detri finden/ wie viele Se- cunden fuͤr ein Gewinde zu rechnen/ folgends eine Tabelle verfertigen/ darinnen einer je- den Zahl der Gewinde oder Schrauben- Gaͤnge ihre gehoͤrige Secunden oder Minu- ten zugeeignet werden. Oder ihr koͤnnet dieſe Tabelle noch ſicherer ausrechnen/ wenn ihr nach einer accuraten Perpendicul-Uhr die Secunden und Minuten zehlet/ welche vorbey flieſſen/ ehe ein Stern der im Æquato- re iſt in dem unbeweglichen Fernglaſe von dem Ende der einen Schraube bis zu dem an- dern kommet/ und ſie in Minuten und Se- cunden des Æquatoris (§. 115) verwandelt. Wenn U 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/329>, abgerufen am 16.04.2024.