Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
gefunden wird; so sehet ihr/ daß sich die De-
clination in einer Stunde umb eine Minute
verändere. W. Z. E.

Zusatz.

407. Wenn ihr verschiedene AEquino-
ctia
hinter einander observiret/ werdet ihr
finden/ daß die Sonne länger in den Nordi-
schen Zeichen bleibet als in den Südischen.
Z. E. nach des Cassini Observationen ist die
Sonne in den Nordischen 186 Tage 14
Stunden 53 Minuten/ in den Südischen aber
118 T. 14 St. 56 Min. und allso in jenen län-
ger als in diesen 7 T. 23 St. 57 Min. Vid.
Riccioli Astron. Reform. lib. 1. c. 7. f.
22. 23.

Die 9. Aufgabe.

408. Den Eintritt der Sonne in den
Krebs und Steinbock/ oder das
Solsti-
tium
zu observiren.

Auflösung.
1. Wenn ihr aus dem Calender oder den E-
phemeridibus
vermuthet/ daß dieses ge-
schehen sol/ so observiret einige Tage hin-
ter einander die Mittags-Höhe der Son-
ne (§. 83) und zwar mit allem möglichen
Fleisse.
2. Wenn ihr drey Höhen bekommet/ unter
welchen die mittlere in dem ersten Falle
grösser/ in dem anderen aber kleiner ist als
die andern beyde/ so wisset ihr den Tag/
an

Anfangs-Gruͤnde
gefunden wird; ſo ſehet ihr/ daß ſich die De-
clination in einer Stunde umb eine Minute
veraͤndere. W. Z. E.

Zuſatz.

407. Wenn ihr verſchiedene Æquino-
ctia
hinter einander obſerviret/ werdet ihr
finden/ daß die Sonne laͤnger in den Nordi-
ſchen Zeichen bleibet als in den Suͤdiſchen.
Z. E. nach des Caſſini Obſervationen iſt die
Sonne in den Nordiſchen 186 Tage 14
Stunden 53 Minuten/ in den Suͤdiſchen aber
118 T. 14 St. 56 Min. und allſo in jenen laͤn-
ger als in dieſen 7 T. 23 St. 57 Min. Vid.
Riccioli Aſtron. Reform. lib. 1. c. 7. f.
22. 23.

Die 9. Aufgabe.

408. Den Eintritt der Sonne in den
Krebs und Steinbock/ oder das
Solſti-
tium
zu obſerviren.

Aufloͤſung.
1. Wenn ihr aus dem Calender oder den E-
phemeridibus
vermuthet/ daß dieſes ge-
ſchehen ſol/ ſo obſerviret einige Tage hin-
ter einander die Mittags-Hoͤhe der Son-
ne (§. 83) und zwar mit allem moͤglichen
Fleiſſe.
2. Wenn ihr drey Hoͤhen bekommet/ unter
welchen die mittlere in dem erſten Falle
groͤſſer/ in dem anderen aber kleiner iſt als
die andern beyde/ ſo wiſſet ihr den Tag/
an
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0382" n="358"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
gefunden wird; &#x017F;o &#x017F;ehet ihr/ daß &#x017F;ich die De-<lb/>
clination in einer Stunde umb eine Minute<lb/>
vera&#x0364;ndere. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>407. Wenn ihr ver&#x017F;chiedene <hi rendition="#aq">Æquino-<lb/>
ctia</hi> hinter einander ob&#x017F;erviret/ werdet ihr<lb/>
finden/ daß die Sonne la&#x0364;nger in den Nordi-<lb/>
&#x017F;chen Zeichen bleibet als in den Su&#x0364;di&#x017F;chen.<lb/>
Z. E. nach des <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;ini</hi> Ob&#x017F;ervationen i&#x017F;t die<lb/>
Sonne in den Nordi&#x017F;chen 186 Tage 14<lb/>
Stunden 53 Minuten/ in den Su&#x0364;di&#x017F;chen aber<lb/>
118 T. 14 St. 56 Min. und all&#x017F;o in jenen la&#x0364;n-<lb/>
ger als in die&#x017F;en 7 T. 23 St. 57 Min. <hi rendition="#aq">Vid.<lb/>
Riccioli A&#x017F;tron. Reform. lib. 1. c. 7. f.</hi> 22. 23.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 9. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>408. <hi rendition="#fr">Den</hi> E<hi rendition="#fr">intritt der</hi> S<hi rendition="#fr">onne in den<lb/>
Krebs und Steinbock/ oder das</hi> <hi rendition="#aq">Sol&#x017F;ti-<lb/>
tium</hi> <hi rendition="#fr">zu ob&#x017F;erviren.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Wenn ihr aus dem Calender oder den <hi rendition="#aq">E-<lb/>
phemeridibus</hi> vermuthet/ daß die&#x017F;es ge-<lb/>
&#x017F;chehen &#x017F;ol/ &#x017F;o ob&#x017F;erviret einige Tage hin-<lb/>
ter einander die Mittags-Ho&#x0364;he der Son-<lb/>
ne (§. 83) und zwar mit allem mo&#x0364;glichen<lb/>
Flei&#x017F;&#x017F;e.</item><lb/>
                <item>2. Wenn ihr drey Ho&#x0364;hen bekommet/ unter<lb/>
welchen die mittlere in dem er&#x017F;ten Falle<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ in dem anderen aber kleiner i&#x017F;t als<lb/>
die andern beyde/ &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;et ihr den Tag/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[358/0382] Anfangs-Gruͤnde gefunden wird; ſo ſehet ihr/ daß ſich die De- clination in einer Stunde umb eine Minute veraͤndere. W. Z. E. Zuſatz. 407. Wenn ihr verſchiedene Æquino- ctia hinter einander obſerviret/ werdet ihr finden/ daß die Sonne laͤnger in den Nordi- ſchen Zeichen bleibet als in den Suͤdiſchen. Z. E. nach des Caſſini Obſervationen iſt die Sonne in den Nordiſchen 186 Tage 14 Stunden 53 Minuten/ in den Suͤdiſchen aber 118 T. 14 St. 56 Min. und allſo in jenen laͤn- ger als in dieſen 7 T. 23 St. 57 Min. Vid. Riccioli Aſtron. Reform. lib. 1. c. 7. f. 22. 23. Die 9. Aufgabe. 408. Den Eintritt der Sonne in den Krebs und Steinbock/ oder das Solſti- tium zu obſerviren. Aufloͤſung. 1. Wenn ihr aus dem Calender oder den E- phemeridibus vermuthet/ daß dieſes ge- ſchehen ſol/ ſo obſerviret einige Tage hin- ter einander die Mittags-Hoͤhe der Son- ne (§. 83) und zwar mit allem moͤglichen Fleiſſe. 2. Wenn ihr drey Hoͤhen bekommet/ unter welchen die mittlere in dem erſten Falle groͤſſer/ in dem anderen aber kleiner iſt als die andern beyde/ ſo wiſſet ihr den Tag/ an

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/382
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/382>, abgerufen am 19.04.2024.