Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Krebs oder Steinbock einen gantzen Tag
fehlen. Und darumb ist es sehr schweer die-
selbe gnau zu observiren.

Anmerckung.

410. Daher hat Edmundus Halley in den Leipziger
Actis Tom. [2] Supplem. Sect. 5. p. 228 & seqq. eine
andere Methode angegeben/ welche sich aber für An-
fänger nicht schicket.

Der 2. Zusatz.

411. Wenn ihr einige AEquinoctia und
Solstitia hinter einander observiret/ werdet
ihr inne werden/ daß die Sonne sich nicht
gleiche Zeit in den vier Qvadranten der Ecli-
ptick verweilet. Z. E. Nach dem Ricciolo
läufet die Sonne aus dem Widder in den
Krebs innerhalb 93 Tagen 36 Minuten;
aus dem Krebse in die Wage innerhalb 93
T. 12 St. 12 Min. aus der Wage in Stein-
bock innerhalb 89 T. 14 St. 11 M. aus dem
Steinbocke in Widder innerhalb 89 T. 45.
M. Vid. Astron. Reform. lib. 1. c. 7. f. 22.
23.

Der 3. Zusatz.

412. Da der Diameter der Sonne umb
den Krebs kleiner ist als umb den Steinbock;
so muß sie auch im ersten Falle weiter
von der Erde seyn als im andern (§. 76 Opt.)
Derowegen ist die Sonne weiter weg von
der Erde in dem halben Circul/ da sie scheinet
geschwinder zu laufen; als in dem andern/

da

Anfangs-Gruͤnde
Krebs oder Steinbock einen gantzen Tag
fehlen. Und darumb iſt es ſehr ſchweer die-
ſelbe gnau zu obſerviren.

Anmerckung.

410. Daher hat Edmundus Halley in den Leipziger
Actis Tom. [2] Supplem. Sect. 5. p. 228 & ſeqq. eine
andere Methode angegeben/ welche ſich aber fuͤr An-
faͤnger nicht ſchicket.

Der 2. Zuſatz.

411. Wenn ihr einige Æquinoctia und
Solſtitia hinter einander obſerviret/ werdet
ihr inne werden/ daß die Sonne ſich nicht
gleiche Zeit in den vier Qvadranten der Ecli-
ptick verweilet. Z. E. Nach dem Ricciolo
laͤufet die Sonne aus dem Widder in den
Krebs innerhalb 93 Tagen 36 Minuten;
aus dem Krebſe in die Wage innerhalb 93
T. 12 St. 12 Min. aus der Wage in Stein-
bock innerhalb 89 T. 14 St. 11 M. aus dem
Steinbocke in Widder innerhalb 89 T. 45.
M. Vid. Aſtron. Reform. lib. 1. c. 7. f. 22.
23.

Der 3. Zuſatz.

412. Da der Diameter der Sonne umb
den Krebs kleiner iſt als umb den Steinbock;
ſo muß ſie auch im erſten Falle weiter
von der Erde ſeyn als im andern (§. 76 Opt.)
Derowegen iſt die Sonne weiter weg von
der Erde in dem halben Circul/ da ſie ſcheinet
geſchwinder zu laufen; als in dem andern/

da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0384" n="360"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
Krebs oder Steinbock einen gantzen Tag<lb/>
fehlen. Und darumb i&#x017F;t es &#x017F;ehr &#x017F;chweer die-<lb/>
&#x017F;elbe gnau zu ob&#x017F;erviren.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>410. Daher hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Edmundus Halley</hi></hi> in den Leipziger<lb/><hi rendition="#aq">Actis Tom. <supplied>2</supplied> Supplem. Sect. 5. p. 228 &amp; &#x017F;eqq.</hi> eine<lb/>
andere Methode angegeben/ welche &#x017F;ich aber fu&#x0364;r An-<lb/>
fa&#x0364;nger nicht &#x017F;chicket.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>411. Wenn ihr einige <hi rendition="#aq">Æquinoctia</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Sol&#x017F;titia</hi> hinter einander ob&#x017F;erviret/ werdet<lb/>
ihr inne werden/ daß die Sonne &#x017F;ich nicht<lb/>
gleiche Zeit in den vier Qvadranten der Ecli-<lb/>
ptick verweilet. Z. E. Nach dem <hi rendition="#aq">Ricciolo</hi><lb/>
la&#x0364;ufet die Sonne aus dem Widder in den<lb/>
Krebs innerhalb 93 Tagen 36 Minuten;<lb/>
aus dem Kreb&#x017F;e in die Wage innerhalb 93<lb/>
T. 12 St. 12 Min. aus der Wage in Stein-<lb/>
bock innerhalb 89 T. 14 St. 11 M. aus dem<lb/>
Steinbocke in Widder innerhalb 89 T. 45.<lb/>
M. <hi rendition="#aq">Vid. A&#x017F;tron. Reform. lib. 1. c. 7. f.</hi> 22.<lb/>
23.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>412. Da der Diameter der Sonne umb<lb/>
den Krebs kleiner i&#x017F;t als umb den Steinbock;<lb/>
&#x017F;o muß &#x017F;ie auch im er&#x017F;ten Falle weiter<lb/>
von der Erde &#x017F;eyn als im andern (§. 76 <hi rendition="#aq">Opt.</hi>)<lb/>
Derowegen i&#x017F;t die Sonne weiter weg von<lb/>
der Erde in dem halben Circul/ da &#x017F;ie &#x017F;cheinet<lb/>
ge&#x017F;chwinder zu laufen; als in dem andern/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[360/0384] Anfangs-Gruͤnde Krebs oder Steinbock einen gantzen Tag fehlen. Und darumb iſt es ſehr ſchweer die- ſelbe gnau zu obſerviren. Anmerckung. 410. Daher hat Edmundus Halley in den Leipziger Actis Tom. 2 Supplem. Sect. 5. p. 228 & ſeqq. eine andere Methode angegeben/ welche ſich aber fuͤr An- faͤnger nicht ſchicket. Der 2. Zuſatz. 411. Wenn ihr einige Æquinoctia und Solſtitia hinter einander obſerviret/ werdet ihr inne werden/ daß die Sonne ſich nicht gleiche Zeit in den vier Qvadranten der Ecli- ptick verweilet. Z. E. Nach dem Ricciolo laͤufet die Sonne aus dem Widder in den Krebs innerhalb 93 Tagen 36 Minuten; aus dem Krebſe in die Wage innerhalb 93 T. 12 St. 12 Min. aus der Wage in Stein- bock innerhalb 89 T. 14 St. 11 M. aus dem Steinbocke in Widder innerhalb 89 T. 45. M. Vid. Aſtron. Reform. lib. 1. c. 7. f. 22. 23. Der 3. Zuſatz. 412. Da der Diameter der Sonne umb den Krebs kleiner iſt als umb den Steinbock; ſo muß ſie auch im erſten Falle weiter von der Erde ſeyn als im andern (§. 76 Opt.) Derowegen iſt die Sonne weiter weg von der Erde in dem halben Circul/ da ſie ſcheinet geſchwinder zu laufen; als in dem andern/ da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/384
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/384>, abgerufen am 24.04.2024.