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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
ren Vollmondens/ die ihr aus den Astrono-
mischen Tabellen ausgerechnet/ addiret; so
kommet das Ende der Finsternis heraus:
wenn ihr sie subtrahiret/ der Anfang.

Die 1. Anmerckung.

612. Wenn ihr durch die Logarithmos rechnenn
wollet/ so ist zu wissen/ daß der Unterscheid zweyer
Ovadrate dem Produete aus der Summe der beyden
Seiten in ihre Differentz gleich sey/ und der Logari-
thmus
der Wurtzel heraus komme/ so der Logarith-
mus
des Qvadrates halbiret wird. Z. E. Es sey AI
40'8"/ AK
54'41".

Log. AK + AI _ _ 1. 9770411

Log. AK - AI _ _ 1. 1641703



Summe _ _ 3 1412114

-- -- -- -- -- 2

Log. KI _ _ 1. 5706057/ welchem in Tabellen
zukommen 36'12". Es sey nun die Bewegung des
Mondens von der Sonne in einer Stunde 28' 54"/
so findet ihr die halbe Währung der Finsternis 1. St.
15 M. und demnach die gantze 3 St. 30 M.

Die 2. Anmerckung.

613. Die Linnie IK nennet man die Scrupel
der halben Währe/
(scrupula dimidiae dura-
tionis).

Die 3. Anmerckung.

614. Das Mittel der Finsternis fället eigentlich
nicht in die Zeit des Vollmondens. Denn wenn der
Mond in D wäre zur Zeit des Vollmondens/ so ist
die gröste Verfinsterung/ wenn das centrum desselben
in I kommet. Und also muß der Bogen DC erst in
Scrupel verwandelt/ und von der Zeit des Vollmon-
dens entweder subtrahiret/ oder zu ihr addiret werden/

nach-
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der Aſtronomie.
ren Vollmondens/ die ihr aus den Aſtrono-
miſchen Tabellen ausgerechnet/ addiret; ſo
kommet das Ende der Finſternis heraus:
wenn ihr ſie ſubtrahiret/ der Anfang.

Die 1. Anmerckung.

612. Wenn ihr durch die Logarithmos rechneñ
wollet/ ſo iſt zu wiſſen/ daß der Unterſcheid zweyer
Ovadrate dem Produete aus der Summe der beyden
Seiten in ihre Differentz gleich ſey/ und der Logari-
thmus
der Wurtzel heraus komme/ ſo der Logarith-
mus
des Qvadrates halbiret wird. Z. E. Es ſey AI
40′8″/ AK
54′41″.

Log. AK + AI _ _ 1. 9770411

Log. AK - AI _ _ 1. 1641703



Summe _ _ 3 1412114

— — — — — 2

Log. KI _ _ 1. 5706057/ welchem in Tabellen
zukommen 36′12″. Es ſey nun die Bewegung des
Mondens von der Sonne in einer Stunde 28′ 54″/
ſo findet ihr die halbe Waͤhrung der Finſternis 1. St.
15 M. und demnach die gantze 3 St. 30 M.

Die 2. Anmerckung.

613. Die Liñie IK nennet man die Scrupel
der halben Waͤhre/
(ſcrupula dimidiæ dura-
tionis).

Die 3. Anmerckung.

614. Das Mittel der Finſternis faͤllet eigentlich
nicht in die Zeit des Vollmondens. Denn wenn der
Mond in D waͤre zur Zeit des Vollmondens/ ſo iſt
die groͤſte Verfinſterung/ wenn das centrum deſſelben
in I kommet. Und alſo muß der Bogen DC erſt in
Scrupel verwandelt/ und von der Zeit des Vollmon-
dens entweder ſubtrahiret/ oder zu ihr addiret werden/

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[447/0471] der Aſtronomie. ren Vollmondens/ die ihr aus den Aſtrono- miſchen Tabellen ausgerechnet/ addiret; ſo kommet das Ende der Finſternis heraus: wenn ihr ſie ſubtrahiret/ der Anfang. Die 1. Anmerckung. 612. Wenn ihr durch die Logarithmos rechneñ wollet/ ſo iſt zu wiſſen/ daß der Unterſcheid zweyer Ovadrate dem Produete aus der Summe der beyden Seiten in ihre Differentz gleich ſey/ und der Logari- thmus der Wurtzel heraus komme/ ſo der Logarith- mus des Qvadrates halbiret wird. Z. E. Es ſey AI 40′8″/ AK 54′41″. Log. AK + AI _ _ 1. 9770411 Log. AK - AI _ _ 1. 1641703 Summe _ _ 3 1412114 — — — — — 2 Log. KI _ _ 1. 5706057/ welchem in Tabellen zukommen 36′12″. Es ſey nun die Bewegung des Mondens von der Sonne in einer Stunde 28′ 54″/ ſo findet ihr die halbe Waͤhrung der Finſternis 1. St. 15 M. und demnach die gantze 3 St. 30 M. Die 2. Anmerckung. 613. Die Liñie IK nennet man die Scrupel der halben Waͤhre/ (ſcrupula dimidiæ dura- tionis). Die 3. Anmerckung. 614. Das Mittel der Finſternis faͤllet eigentlich nicht in die Zeit des Vollmondens. Denn wenn der Mond in D waͤre zur Zeit des Vollmondens/ ſo iſt die groͤſte Verfinſterung/ wenn das centrum deſſelben in I kommet. Und alſo muß der Bogen DC erſt in Scrupel verwandelt/ und von der Zeit des Vollmon- dens entweder ſubtrahiret/ oder zu ihr addiret werden/ nach- F f 4

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/471>, abgerufen am 19.04.2024.