Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
an einen Spiegel; so wird sein Bild im
Spiegel mit ihm eine gerade Linie ma-
chen/ er mag platt oder erhaben/ oder
hohl seyn.

Der 1. Zusatz.

11. Jn dem Spiegel siehet man jeden
Punct in der Linie/ die von ihm auf die Spie-
gel-Fläche perpendicular gezogen wird.

Der 2. Zusatz.

12. Man siehet ihn aber auch in dem zurücke
gezogenen reflectirten Strahle (§. 96. Opt.)
und allso da/ wo dieser Strahl die gedachte
Perpendicular-Linie durchschneidet.

Der 1. Lehrsatz.
Fig. 1.

13. Wenn man eine Sache in einem
platten Spiegel siehet/ so erscheinet je-
der Punct
A so weit hinter dem Spie-
gel in
F/ als er von dem Spiegel wegste-
het.

Beweiß.

Ziehet AF auf den Spiegel D E perpen-
dicular. Man sol erweisen/ (§. 12) daß
AG = FG. Bey G sind rechte Winckel/
und weil o=x (§. 10. Optic.) und y=x (§. 58.
Geom.)
so ist auch y=o/ folgends sind die
Triangel FBG und GBA einander gleich (§.
68 Geom.). Derowegen ist FG-AG. W.
Z. E.

Der 1. Zusatz.

14. Dannenhero muß die Sache in ihrer

wah-

Anfangs-Gruͤnde
an einen Spiegel; ſo wird ſein Bild im
Spiegel mit ihm eine gerade Linie ma-
chen/ er mag platt oder erhaben/ oder
hohl ſeyn.

Der 1. Zuſatz.

11. Jn dem Spiegel ſiehet man jeden
Punct in der Linie/ die von ihm auf die Spie-
gel-Flaͤche perpendicular gezogen wird.

Der 2. Zuſatz.

12. Man ſiehet ihn aber auch in dem zuruͤcke
gezogenen reflectirten Strahle (§. 96. Opt.)
und allſo da/ wo dieſer Strahl die gedachte
Perpendicular-Linie durchſchneidet.

Der 1. Lehrſatz.
Fig. 1.

13. Wenn man eine Sache in einem
platten Spiegel ſiehet/ ſo erſcheinet je-
der Punct
A ſo weit hinter dem Spie-
gel in
F/ als er von dem Spiegel wegſte-
het.

Beweiß.

Ziehet AF auf den Spiegel D E perpen-
dicular. Man ſol erweiſen/ (§. 12) daß
AG = FG. Bey G ſind rechte Winckel/
und weil o=x (§. 10. Optic.) und y=x (§. 58.
Geom.)
ſo iſt auch y=o/ folgends ſind die
Triangel FBG und GBA einander gleich (§.
68 Geom.). Derowegen iſt FG-AG. W.
Z. E.

Der 1. Zuſatz.

14. Dannenhero muß die Sache in ihrer

wah-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0056" n="46"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">an einen Spiegel; &#x017F;o wird &#x017F;ein Bild im<lb/>
Spiegel mit ihm eine gerade Linie ma-<lb/>
chen/ er mag platt oder erhaben/ oder<lb/>
hohl &#x017F;eyn.</hi> </p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>11. Jn dem Spiegel &#x017F;iehet man jeden<lb/>
Punct in der Linie/ die von ihm auf die Spie-<lb/>
gel-Fla&#x0364;che perpendicular gezogen wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>12. Man &#x017F;iehet ihn aber auch in dem zuru&#x0364;cke<lb/>
gezogenen reflectirten Strahle (§. 96. <hi rendition="#aq">Opt.</hi>)<lb/>
und all&#x017F;o da/ wo die&#x017F;er Strahl die gedachte<lb/>
Perpendicular-Linie durch&#x017F;chneidet.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <note place="left"><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 1.</note>
            <p>13. <hi rendition="#fr">Wenn man eine Sache in einem<lb/>
platten Spiegel &#x017F;iehet/ &#x017F;o er&#x017F;cheinet je-<lb/>
der Punct</hi> <hi rendition="#aq">A</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;o weit hinter dem Spie-<lb/>
gel in</hi> <hi rendition="#aq">F/</hi> <hi rendition="#fr">als er von dem Spiegel weg&#x017F;te-<lb/>
het.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Ziehet <hi rendition="#aq">AF</hi> auf den Spiegel <hi rendition="#aq">D E</hi> perpen-<lb/>
dicular. Man &#x017F;ol erwei&#x017F;en/ (§. 12) daß<lb/><hi rendition="#aq">AG = FG.</hi> Bey <hi rendition="#aq">G</hi> &#x017F;ind rechte Winckel/<lb/>
und weil <hi rendition="#aq">o=x (§. 10. Optic.)</hi> und <hi rendition="#aq">y=x (§. 58.<lb/>
Geom.)</hi> &#x017F;o i&#x017F;t auch <hi rendition="#aq">y=o/</hi> folgends &#x017F;ind die<lb/>
Triangel <hi rendition="#aq">FBG</hi> und <hi rendition="#aq">GBA</hi> einander gleich (§.<lb/>
68 <hi rendition="#aq">Geom.</hi>). Derowegen i&#x017F;t <hi rendition="#aq">FG-AG.</hi> W.<lb/>
Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>14. Dannenhero muß die Sache in ihrer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wah-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0056] Anfangs-Gruͤnde an einen Spiegel; ſo wird ſein Bild im Spiegel mit ihm eine gerade Linie ma- chen/ er mag platt oder erhaben/ oder hohl ſeyn. Der 1. Zuſatz. 11. Jn dem Spiegel ſiehet man jeden Punct in der Linie/ die von ihm auf die Spie- gel-Flaͤche perpendicular gezogen wird. Der 2. Zuſatz. 12. Man ſiehet ihn aber auch in dem zuruͤcke gezogenen reflectirten Strahle (§. 96. Opt.) und allſo da/ wo dieſer Strahl die gedachte Perpendicular-Linie durchſchneidet. Der 1. Lehrſatz. 13. Wenn man eine Sache in einem platten Spiegel ſiehet/ ſo erſcheinet je- der Punct A ſo weit hinter dem Spie- gel in F/ als er von dem Spiegel wegſte- het. Beweiß. Ziehet AF auf den Spiegel D E perpen- dicular. Man ſol erweiſen/ (§. 12) daß AG = FG. Bey G ſind rechte Winckel/ und weil o=x (§. 10. Optic.) und y=x (§. 58. Geom.) ſo iſt auch y=o/ folgends ſind die Triangel FBG und GBA einander gleich (§. 68 Geom.). Derowegen iſt FG-AG. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 14. Dannenhero muß die Sache in ihrer wah-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/56
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/56>, abgerufen am 16.04.2024.