Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Gnomonick.
Der 5. Zusatz.

8. Hingegen wenn eine Fläche gegen Mit-
ternacht dergestalt incliniret ist/ daß sie mit
der Horizontal-Fläche einen Winckel macht/
welcher der Pol-Höhe gleich ist; so ist sie in
der Fläche des sechsten Stunden-Circuls/
und kan dannenhero oben nicht eher als nach
6 Uhr vor Mittage und nicht länger als bis 6
Uhr nach Mittage; hingegen unten nicht län-
ger als biß 6 Uhr vor Mittage/ und nicht eher
als umb 6 Uhr nach Mittage beschienen wer-
den.

Die 1. Aufgabe.

9. Ein Jnstrument zu machen/ da-
durch man die Abweichung einer
Ver-Fig. 1[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
tical-Fläche von Süden oder Norden
erforschen kan.

Auflösung.
1. Theilet einen halben Circul in seine 180
Grad/ und zehlet von A bis in B und C in
jedem Qvadranten 90.
2. Jn dem Mittelpuncte D befestiget ein Li-
neal/ daran ein Kästlein mit einer Ma-
gnet-Nadel befestiget. Es muß aber da-
rinnen nicht allein die Mittags-Linie/ son-
dern auch die Declinations-Linie/ der
Magnet-Nadel beschrieben seyn.

Jch sage durch dieses Jnstrument könnet ihr
finden/ wie viel Grade eine Vertical-Fläche

von
N n 5
der Gnomonick.
Der 5. Zuſatz.

8. Hingegen wenn eine Flaͤche gegen Mit-
ternacht dergeſtalt incliniret iſt/ daß ſie mit
der Horizontal-Flaͤche einen Winckel macht/
welcher der Pol-Hoͤhe gleich iſt; ſo iſt ſie in
der Flaͤche des ſechſten Stunden-Circuls/
und kan dannenhero oben nicht eher als nach
6 Uhr vor Mittage und nicht laͤnger als bis 6
Uhr nach Mittage; hingegen unten nicht laͤn-
ger als biß 6 Uhr vor Mittage/ und nicht eher
als umb 6 Uhr nach Mittage beſchienen wer-
den.

Die 1. Aufgabe.

9. Ein Jnſtrument zu machen/ da-
durch man die Abweichung einer
Ver-Fig. 1[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
tical-Flaͤche von Suͤden oder Norden
erforſchen kan.

Aufloͤſung.
1. Theilet einen halben Circul in ſeine 180
Grad/ und zehlet von A bis in B und C in
jedem Qvadranten 90.
2. Jn dem Mittelpuncte D befeſtiget ein Li-
neal/ daran ein Kaͤſtlein mit einer Ma-
gnet-Nadel befeſtiget. Es muß aber da-
rinnen nicht allein die Mittags-Linie/ ſon-
dern auch die Declinations-Linie/ der
Magnet-Nadel beſchrieben ſeyn.

Jch ſage durch dieſes Jnſtrument koͤnnet ihr
finden/ wie viel Grade eine Vertical-Flaͤche

von
N n 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0621" n="565"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Gnomonick.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 5. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>8. Hingegen wenn eine Fla&#x0364;che gegen Mit-<lb/>
ternacht derge&#x017F;talt incliniret i&#x017F;t/ daß &#x017F;ie mit<lb/>
der Horizontal-Fla&#x0364;che einen Winckel macht/<lb/>
welcher der Pol-Ho&#x0364;he gleich i&#x017F;t; &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie in<lb/>
der Fla&#x0364;che des &#x017F;ech&#x017F;ten Stunden-Circuls/<lb/>
und kan dannenhero oben nicht eher als nach<lb/>
6 Uhr vor Mittage un<hi rendition="#fr">d</hi> nicht la&#x0364;nger als bis 6<lb/>
Uhr nach Mittage; hingegen unten nicht la&#x0364;n-<lb/>
ger als biß 6 Uhr vor Mittage/ und nicht eher<lb/>
als umb 6 Uhr nach Mittage be&#x017F;chienen wer-<lb/>
den.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 1. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>9. <hi rendition="#fr">Ein Jn&#x017F;trument zu machen/ da-<lb/>
durch man die Abweichung einer</hi> V<hi rendition="#fr">er-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 1<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></note><lb/><hi rendition="#fr">tical-Fla&#x0364;che von Su&#x0364;den oder Norden<lb/>
erfor&#x017F;chen kan.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Theilet einen halben Circul in &#x017F;eine 180<lb/>
Grad/ und zehlet von <hi rendition="#aq">A</hi> bis in <hi rendition="#aq">B</hi> und <hi rendition="#aq">C</hi> in<lb/>
jedem Qvadranten 90.</item><lb/>
                <item>2. Jn dem Mittelpuncte <hi rendition="#aq">D</hi> befe&#x017F;tiget ein Li-<lb/>
neal/ daran ein Ka&#x0364;&#x017F;tlein mit einer Ma-<lb/>
gnet-Nadel befe&#x017F;tiget. Es muß aber da-<lb/>
rinnen nicht allein die Mittags-Linie/ &#x017F;on-<lb/>
dern auch die Declinations-Linie/ der<lb/>
Magnet-Nadel be&#x017F;chrieben &#x017F;eyn.</item>
              </list><lb/>
              <p>Jch &#x017F;age durch die&#x017F;es Jn&#x017F;trument ko&#x0364;nnet ihr<lb/>
finden/ wie viel Grade eine Vertical-Fla&#x0364;che<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N n 5</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0621] der Gnomonick. Der 5. Zuſatz. 8. Hingegen wenn eine Flaͤche gegen Mit- ternacht dergeſtalt incliniret iſt/ daß ſie mit der Horizontal-Flaͤche einen Winckel macht/ welcher der Pol-Hoͤhe gleich iſt; ſo iſt ſie in der Flaͤche des ſechſten Stunden-Circuls/ und kan dannenhero oben nicht eher als nach 6 Uhr vor Mittage und nicht laͤnger als bis 6 Uhr nach Mittage; hingegen unten nicht laͤn- ger als biß 6 Uhr vor Mittage/ und nicht eher als umb 6 Uhr nach Mittage beſchienen wer- den. Die 1. Aufgabe. 9. Ein Jnſtrument zu machen/ da- durch man die Abweichung einer Ver- tical-Flaͤche von Suͤden oder Norden erforſchen kan. Fig. 1_ Aufloͤſung. 1. Theilet einen halben Circul in ſeine 180 Grad/ und zehlet von A bis in B und C in jedem Qvadranten 90. 2. Jn dem Mittelpuncte D befeſtiget ein Li- neal/ daran ein Kaͤſtlein mit einer Ma- gnet-Nadel befeſtiget. Es muß aber da- rinnen nicht allein die Mittags-Linie/ ſon- dern auch die Declinations-Linie/ der Magnet-Nadel beſchrieben ſeyn. Jch ſage durch dieſes Jnſtrument koͤnnet ihr finden/ wie viel Grade eine Vertical-Flaͤche von N n 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/621
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/621>, abgerufen am 29.03.2024.