Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Astronomie.
4. Nachmittage rücket das Jnstrument
umb den Punct X der Sonne nach und
mercket auf gleiche Weise den Schatten
XO.
5. Endlich theilet den Winckel YXO in
zwey gleiche Theile (§. 119 Geom.); so
ist ZX die verlangte Mittags-Linie.
Beweiß.

Wenn die Sonne vor und nach Mitta-
ge durch das Löchlein a mit ihren Strahlen
den Circul u erfüllet/ so stehet sie zu beyden
Zeiten gleich hoch und folgends von dem
Meridiano gleich weit weg. Demnach
zeigen die Schatten OX und YX zwey Ge-
genden/ die von dem Meridiano gleichweit
abstehen (§. 53 Optic). Wenn ihr nun
den Winckel OXY in zwey gleiche Theile
theilet/ so ist ZX die Mittags-Linie (§. 31.).
W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

41. Wenn ihr durch eine Perpendicular-
Linie die Mittags-Linie durchschneidet (§.
90 Geom.); so zeiget dieselbe Morgen und
Abend (§. 31).

Die 1. Anmerckung.

42. Wenn der Schatten die Mittags-Linie de-
cket und ihr habet an anderen Orten Stifte einge-
schlagen; so dörfet ihr nur in ihren Schatten zwey
Puncte mercken und ihr könnet durch dieselbe auch
die Mittags-Linien ziehen.

Der
M 3
der Aſtronomie.
4. Nachmittage ruͤcket das Jnſtrument
umb den Punct X der Sonne nach und
mercket auf gleiche Weiſe den Schatten
XO.
5. Endlich theilet den Winckel YXO in
zwey gleiche Theile (§. 119 Geom.); ſo
iſt ZX die verlangte Mittags-Linie.
Beweiß.

Wenn die Sonne vor und nach Mitta-
ge durch das Loͤchlein a mit ihren Strahlen
den Circul u erfuͤllet/ ſo ſtehet ſie zu beyden
Zeiten gleich hoch und folgends von dem
Meridiano gleich weit weg. Demnach
zeigen die Schatten OX und YX zwey Ge-
genden/ die von dem Meridiano gleichweit
abſtehen (§. 53 Optic). Wenn ihr nun
den Winckel OXY in zwey gleiche Theile
theilet/ ſo iſt ZX die Mittags-Linie (§. 31.).
W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

41. Wenn ihr durch eine Perpendicular-
Linie die Mittags-Linie durchſchneidet (§.
90 Geom.); ſo zeiget dieſelbe Morgen und
Abend (§. 31).

Die 1. Anmerckung.

42. Wenn der Schatten die Mittags-Linie de-
cket und ihr habet an anderen Orten Stifte einge-
ſchlagen; ſo doͤrfet ihr nur in ihren Schatten zwey
Puncte mercken und ihr koͤnnet durch dieſelbe auch
die Mittags-Linien ziehen.

Der
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0197" n="173"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item>4. Nachmittage ru&#x0364;cket das Jn&#x017F;trument<lb/>
umb den Punct <hi rendition="#aq">X</hi> der Sonne nach und<lb/>
mercket auf gleiche Wei&#x017F;e den Schatten<lb/><hi rendition="#aq">XO.</hi></item><lb/>
                <item>5. Endlich theilet den Winckel <hi rendition="#aq">YXO</hi> in<lb/>
zwey gleiche Theile (§. 119 <hi rendition="#aq">Geom.</hi>); &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">ZX</hi> die verlangte Mittags-Linie.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Wenn die Sonne vor und nach Mitta-<lb/>
ge durch das Lo&#x0364;chlein <hi rendition="#aq">a</hi> mit ihren Strahlen<lb/>
den Circul <hi rendition="#aq">u</hi> erfu&#x0364;llet/ &#x017F;o &#x017F;tehet &#x017F;ie zu beyden<lb/>
Zeiten gleich hoch und folgends von dem<lb/><hi rendition="#aq">Meridiano</hi> gleich weit weg. Demnach<lb/>
zeigen die Schatten <hi rendition="#aq">OX</hi> und <hi rendition="#aq">YX</hi> zwey Ge-<lb/>
genden/ die von dem <hi rendition="#aq">Meridiano</hi> gleichweit<lb/>
ab&#x017F;tehen (§. 53 <hi rendition="#aq">Optic</hi>). Wenn ihr nun<lb/>
den Winckel <hi rendition="#aq">OXY</hi> in zwey gleiche Theile<lb/>
theilet/ &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">ZX</hi> die Mittags-Linie (§. 31.).<lb/>
W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>41. Wenn ihr durch eine Perpendicular-<lb/>
Linie die Mittags-Linie durch&#x017F;chneidet (§.<lb/>
90 <hi rendition="#aq">Geom.</hi>); &#x017F;o zeiget die&#x017F;elbe Morgen und<lb/>
Abend (§. 31).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>42. Wenn der Schatten die Mittags-Linie de-<lb/>
cket und ihr habet an anderen Orten Stifte einge-<lb/>
&#x017F;chlagen; &#x017F;o do&#x0364;rfet ihr nur in ihren Schatten zwey<lb/>
Puncte mercken und ihr ko&#x0364;nnet durch die&#x017F;elbe auch<lb/>
die Mittags-Linien ziehen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[173/0197] der Aſtronomie. 4. Nachmittage ruͤcket das Jnſtrument umb den Punct X der Sonne nach und mercket auf gleiche Weiſe den Schatten XO. 5. Endlich theilet den Winckel YXO in zwey gleiche Theile (§. 119 Geom.); ſo iſt ZX die verlangte Mittags-Linie. Beweiß. Wenn die Sonne vor und nach Mitta- ge durch das Loͤchlein a mit ihren Strahlen den Circul u erfuͤllet/ ſo ſtehet ſie zu beyden Zeiten gleich hoch und folgends von dem Meridiano gleich weit weg. Demnach zeigen die Schatten OX und YX zwey Ge- genden/ die von dem Meridiano gleichweit abſtehen (§. 53 Optic). Wenn ihr nun den Winckel OXY in zwey gleiche Theile theilet/ ſo iſt ZX die Mittags-Linie (§. 31.). W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 41. Wenn ihr durch eine Perpendicular- Linie die Mittags-Linie durchſchneidet (§. 90 Geom.); ſo zeiget dieſelbe Morgen und Abend (§. 31). Die 1. Anmerckung. 42. Wenn der Schatten die Mittags-Linie de- cket und ihr habet an anderen Orten Stifte einge- ſchlagen; ſo doͤrfet ihr nur in ihren Schatten zwey Puncte mercken und ihr koͤnnet durch dieſelbe auch die Mittags-Linien ziehen. Der M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/197
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/197>, abgerufen am 19.04.2024.