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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
Er hat nemlich einen etwas dicken Bind-FadenTab. III.
Fig.
26.

ausgespannet und ist so lange zurücke getreten/ biß
ihm der Stern verdeckt worden. Denn aus der
gegebenen Dicke des Fadens AB und den Linien AC
und BC die biß in das Auge C gezogen worden/
könnet ihr den Winckel C (§. 45 Trigon.) finden.

Die 3. Aufgabe.

364. Aus der gegebenen parallaxi eines
Sternes seine Weite von der Erde zu-
finden.

Auflösung.
1. Wenn die Horizontal-Parallaxis gege-Tab. III.
Fig.
12.

ben wird/ wisset ihr in dem rechtwincklich-
ten Triangel TKV den Winckel K (§.
201). Derowegen wenn ihr den halben
Diameter der Erde TV für eines anneh-
met; könnet ihr die Distantz TK fin-
den (§. 34).
2. Wird aber die Parallaxis auf eine ge-
wisse Höhe gegeben/ so wisset ihr ihn dem
Triangel TSV den Winckel S (§. 201)
und den Winckel STV/ dessen Maaß die
Distantz des Sternes vom Zenith MZ ist
(§. 14 Geom.). Nehmet ihr nun aber-
mal den halben Diameter der Erde TV
für eines an; so könnet ihr wie vorhin (§.
34 Trigon.) die Distantz des Sternes
von dem Mittelpuncte der Erde TS fin-
den.

Z. E. die gröste Horizontal-Parallaxis des
Monds ist bey dem de la Hire (Tab. Astr.
XVIII p.
27) 1° 1' 25".

Log.

der Aſtronomie.
Er hat nemlich einen etwas dicken Bind-FadenTab. III.
Fig.
26.

ausgeſpannet und iſt ſo lange zuruͤcke getreten/ biß
ihm der Stern verdeckt worden. Denn aus der
gegebenen Dicke des Fadens AB und den Linien AC
und BC die biß in das Auge C gezogen worden/
koͤnnet ihr den Winckel C (§. 45 Trigon.) finden.

Die 3. Aufgabe.

364. Aus der gegebenen parallaxi eines
Sternes ſeine Weite von der Erde zu-
finden.

Aufloͤſung.
1. Wenn die Horizontal-Parallaxis gege-Tab. III.
Fig.
12.

ben wird/ wiſſet ihr in dem rechtwincklich-
ten Triangel TKV den Winckel K (§.
201). Derowegen wenn ihr den halben
Diameter der Erde TV fuͤr eines anneh-
met; koͤnnet ihr die Diſtantz TK fin-
den (§. 34).
2. Wird aber die Parallaxis auf eine ge-
wiſſe Hoͤhe gegeben/ ſo wiſſet ihr ihn dem
Triangel TSV den Winckel S (§. 201)
und den Winckel STV/ deſſen Maaß die
Diſtantz des Sternes vom Zenith MZ iſt
(§. 14 Geom.). Nehmet ihr nun aber-
mal den halben Diameter der Erde TV
fuͤr eines an; ſo koͤnnet ihr wie vorhin (§.
34 Trigon.) die Diſtantz des Sternes
von dem Mittelpuncte der Erde TS fin-
den.

Z. E. die groͤſte Horizontal-Parallaxis des
Monds iſt bey dem de la Hire (Tab. Aſtr.
XVIII p.
27) 1° 1′ 25″.

Log.
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[327/0351] der Aſtronomie. Er hat nemlich einen etwas dicken Bind-Faden ausgeſpannet und iſt ſo lange zuruͤcke getreten/ biß ihm der Stern verdeckt worden. Denn aus der gegebenen Dicke des Fadens AB und den Linien AC und BC die biß in das Auge C gezogen worden/ koͤnnet ihr den Winckel C (§. 45 Trigon.) finden. Tab. III. Fig. 26. Die 3. Aufgabe. 364. Aus der gegebenen parallaxi eines Sternes ſeine Weite von der Erde zu- finden. Aufloͤſung. 1. Wenn die Horizontal-Parallaxis gege- ben wird/ wiſſet ihr in dem rechtwincklich- ten Triangel TKV den Winckel K (§. 201). Derowegen wenn ihr den halben Diameter der Erde TV fuͤr eines anneh- met; koͤnnet ihr die Diſtantz TK fin- den (§. 34). 2. Wird aber die Parallaxis auf eine ge- wiſſe Hoͤhe gegeben/ ſo wiſſet ihr ihn dem Triangel TSV den Winckel S (§. 201) und den Winckel STV/ deſſen Maaß die Diſtantz des Sternes vom Zenith MZ iſt (§. 14 Geom.). Nehmet ihr nun aber- mal den halben Diameter der Erde TV fuͤr eines an; ſo koͤnnet ihr wie vorhin (§. 34 Trigon.) die Diſtantz des Sternes von dem Mittelpuncte der Erde TS fin- den. Z. E. die groͤſte Horizontal-Parallaxis des Monds iſt bey dem de la Hire (Tab. Aſtr. XVIII p. 27) 1° 1′ 25″. Log.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/351>, abgerufen am 23.04.2024.