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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
Sonnen entgegen gesetzt ist/ dieses aber in
dem Mittel der Finsternis geschiehet; so
dörfet ihr nur die Zeit/ welche zwischen
zweyen Finsternissen verflossen durch
die Zahl der Synodischen Monate/ so
wehrender Zeit vorbey gestrichen dividi-
ren; der Qvotient zeiget die Grösse eines
Synodischen Monats an.
2. Rechnet die mittlere Bewegung der Son-
ne für die Zeit eines Synodischen Mo-
nats aus/ (§. 416) und addiret sie zu 360
so wisset ihr wie viel Grade und Minuten
der Mond wehrender Zeit durchlaufen.
Denn in einem Synodischen Monate
hat der Mond seine Bahn umb die Erde
oder den gantzen Thierkreiß/ und über die-
ses so viel Grade durchlaufen/ als die
Sonne in einem Synodischen Monate
in der Ecliptick fortgerückt zu seyn scheinet.
3. Sprechet: Wie die gefundene Grade
und Minuten zu der Grösse des Synodi-
schen Monats also 360 zu der Grösse des
Periodischen.

Z. E. Copernicus hat zu Rom A. 1500. zwey
Stunden nach Mitternacht d. 6 Nov. eine
Monds-Finsternis observiret/ und A. 1523.
St. 4 M. 25 im Anfange des Augustmo-
nats eine andere zu Cracau. Hieraus fin-
det ihr die Grösse des Synodischen Mo-
nats folgender gestalt:

J.
der Aſtronomie.
Sonnen entgegen geſetzt iſt/ dieſes aber in
dem Mittel der Finſternis geſchiehet; ſo
doͤrfet ihr nur die Zeit/ welche zwiſchen
zweyen Finſterniſſen verfloſſen durch
die Zahl der Synodiſchen Monate/ ſo
wehrender Zeit vorbey geſtrichen dividi-
ren; der Qvotient zeiget die Groͤſſe eines
Synodiſchen Monats an.
2. Rechnet die mittlere Bewegung der Son-
ne fuͤr die Zeit eines Synodiſchen Mo-
nats aus/ (§. 416) und addiret ſie zu 360
ſo wiſſet ihr wie viel Grade und Minuten
der Mond wehrender Zeit durchlaufen.
Denn in einem Synodiſchen Monate
hat der Mond ſeine Bahn umb die Erde
oder den gantzen Thierkreiß/ und uͤber die-
ſes ſo viel Grade durchlaufen/ als die
Sonne in einem Synodiſchen Monate
in der Ecliptick fortgeruͤckt zu ſeyn ſcheinet.
3. Sprechet: Wie die gefundene Grade
und Minuten zu der Groͤſſe des Synodi-
ſchen Monats alſo 360 zu der Groͤſſe des
Periodiſchen.

Z. E. Copernicus hat zu Rom A. 1500. zwey
Stunden nach Mitternacht d. 6 Nov. eine
Monds-Finſternis obſerviret/ und A. 1523.
St. 4 M. 25 im Anfange des Auguſtmo-
nats eine andere zu Cracau. Hieraus fin-
det ihr die Groͤſſe des Synodiſchen Mo-
nats folgender geſtalt:

J.
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[405/0429] der Aſtronomie. Sonnen entgegen geſetzt iſt/ dieſes aber in dem Mittel der Finſternis geſchiehet; ſo doͤrfet ihr nur die Zeit/ welche zwiſchen zweyen Finſterniſſen verfloſſen durch die Zahl der Synodiſchen Monate/ ſo wehrender Zeit vorbey geſtrichen dividi- ren; der Qvotient zeiget die Groͤſſe eines Synodiſchen Monats an. 2. Rechnet die mittlere Bewegung der Son- ne fuͤr die Zeit eines Synodiſchen Mo- nats aus/ (§. 416) und addiret ſie zu 360 ſo wiſſet ihr wie viel Grade und Minuten der Mond wehrender Zeit durchlaufen. Denn in einem Synodiſchen Monate hat der Mond ſeine Bahn umb die Erde oder den gantzen Thierkreiß/ und uͤber die- ſes ſo viel Grade durchlaufen/ als die Sonne in einem Synodiſchen Monate in der Ecliptick fortgeruͤckt zu ſeyn ſcheinet. 3. Sprechet: Wie die gefundene Grade und Minuten zu der Groͤſſe des Synodi- ſchen Monats alſo 360 zu der Groͤſſe des Periodiſchen. Z. E. Copernicus hat zu Rom A. 1500. zwey Stunden nach Mitternacht d. 6 Nov. eine Monds-Finſternis obſerviret/ und A. 1523. St. 4 M. 25 im Anfange des Auguſtmo- nats eine andere zu Cracau. Hieraus fin- det ihr die Groͤſſe des Synodiſchen Mo- nats folgender geſtalt: J.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/429>, abgerufen am 25.04.2024.