Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Die 2. Anmerckung.

578. Weil die Erde mitten zwischen der Venus
und dem Mars ihre Stelle hat/ so giebet Hugenius
in seinem System. Saturnin. p. 80 auch ihrem Dia-
meter die mittlere Arithmetische Proportional-Grös-
se zwischen dem Diameter der Venus und des Mar-
tis.
Derowegen da jener / dieser von dem
Diameter der Sonne hält/ giebt er dem Diameter
der Erde von dem Diameter der Sonne. Dan-
nenhero verhält sich die Sonne zu der Erde wie
1367631 zu 1/ das ist/ die Sonne ist 1367631
mal grösser als die Erde. Da nun die Sonne 30'
30" aussiehet/ ist ihr Diameter ihrer Weite von
der Erde/ und folgendes der Diameter der Erde
von eben derselben Weite. Demnach wäre
die mittlere Distantz der Sonne von der Erde
25086 halbe Diameter der Erde/ welches etwas
grösser ist als es die Rechnung des Cassini erfordert
(§. 572).

Die 3. Anmerckung.

579. So ihr nun den Diameter der Erde 1720
Teutsche Meilen annehmet/ so bält der Diameter der
Sonnen 190920 Meilen und ihr findet ferner durch
die Regel Detri für den Diameter im Ringe des Sa-
turni 56760/ im Saturno 25800/ im Jove 37527/
in der Venere 2273/ im Marte 1150/ im Mercurio
658: woraus ihr auch ihren Cörperlichen Jnhalt in
Cubischen Meilen finden könnet. Hieraus nun ist zu
gleich klahr/ wie der Erd-Diameter sich zu dem Dia-
meter der übrigen Planeten und seine Grösse zu ihrer
Grösse verhalte/ welches aus beygefügtem Täfelein
zu ersehen.

Ver-
Anfangs-Gruͤnde
Die 2. Anmerckung.

578. Weil die Erde mitten zwiſchen der Venus
und dem Mars ihre Stelle hat/ ſo giebet Hugenius
in ſeinem Syſtem. Saturnin. p. 80 auch ihrem Dia-
meter die mittlere Arithmetiſche Proportional-Groͤſ-
ſe zwiſchen dem Diameter der Venus und des Mar-
tis.
Derowegen da jener / dieſer von dem
Diameter der Sonne haͤlt/ giebt er dem Diameter
der Erde von dem Diameter der Sonne. Dan-
nenhero verhaͤlt ſich die Sonne zu der Erde wie
1367631 zu 1/ das iſt/ die Sonne iſt 1367631
mal groͤſſer als die Erde. Da nun die Sonne 30′
30″ ausſiehet/ iſt ihr Diameter ihrer Weite von
der Erde/ und folgendes der Diameter der Erde
von eben derſelben Weite. Demnach waͤre
die mittlere Diſtantz der Sonne von der Erde
25086 halbe Diameter der Erde/ welches etwas
groͤſſer iſt als es die Rechnung des Casſini erfordert
(§. 572).

Die 3. Anmerckung.

579. So ihr nun den Diameter der Erde 1720
Teutſche Meilen annehmet/ ſo baͤlt der Diameter der
Sonnen 190920 Meilen und ihr findet ferner durch
die Regel Detri fuͤr den Diameter im Ringe des Sa-
turni 56760/ im Saturno 25800/ im Jove 37527/
in der Venere 2273/ im Marte 1150/ im Mercurio
658: woraus ihr auch ihren Coͤrperlichen Jnhalt in
Cubiſchen Meilen finden koͤnnet. Hieraus nun iſt zu
gleich klahr/ wie der Erd-Diameter ſich zu dem Dia-
meter der uͤbrigen Planeten und ſeine Groͤſſe zu ihrer
Groͤſſe verhalte/ welches aus beygefuͤgtem Taͤfelein
zu erſehen.

Ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0454" n="430"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>578. Weil die Erde mitten zwi&#x017F;chen der Venus<lb/>
und dem Mars ihre Stelle hat/ &#x017F;o giebet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hugenius</hi></hi><lb/>
in &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Sy&#x017F;tem. Saturnin. p.</hi> 80 auch ihrem Dia-<lb/>
meter die mittlere Arithmeti&#x017F;che Proportional-Gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e zwi&#x017F;chen dem Diameter der Venus und des <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
tis.</hi> Derowegen da jener <formula notation="TeX">\frac {1}{84}</formula>/ die&#x017F;er <formula notation="TeX">\frac {1}{166}</formula> von dem<lb/>
Diameter der Sonne ha&#x0364;lt/ giebt er dem Diameter<lb/>
der Erde <formula notation="TeX">\frac {1}{111}</formula> von dem Diameter der Sonne. Dan-<lb/>
nenhero verha&#x0364;lt &#x017F;ich die Sonne zu der Erde wie<lb/>
1367631 zu 1/ das i&#x017F;t/ die Sonne i&#x017F;t 1367631<lb/>
mal gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die Erde. Da nun die Sonne 30&#x2032;<lb/>
30&#x2033; aus&#x017F;iehet/ i&#x017F;t ihr Diameter <formula notation="TeX">\frac {1}{113}</formula> ihrer Weite von<lb/>
der Erde/ und folgendes der Diameter der Erde<lb/><formula notation="TeX">\frac {1}{12543}</formula> von eben der&#x017F;elben Weite. Demnach wa&#x0364;re<lb/>
die mittlere Di&#x017F;tantz der Sonne von der Erde<lb/>
25086 halbe Diameter der Erde/ welches etwas<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t als es die Rechnung des <hi rendition="#aq">Cas&#x017F;ini</hi> erfordert<lb/>
(§. 572).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>579. So ihr nun den Diameter der Erde 1720<lb/>
Teut&#x017F;che Meilen annehmet/ &#x017F;o ba&#x0364;lt der Diameter der<lb/>
Sonnen 190920 Meilen und ihr findet ferner durch<lb/>
die Regel Detri fu&#x0364;r den Diameter im Ringe des Sa-<lb/>
turni 56760/ im Saturno 25800/ im <hi rendition="#aq">Jove</hi> 37527/<lb/>
in der <hi rendition="#aq">Venere</hi> 2273/ im <hi rendition="#aq">Marte</hi> 1150/ im <hi rendition="#aq">Mercurio</hi><lb/>
658: woraus ihr auch ihren Co&#x0364;rperlichen Jnhalt in<lb/>
Cubi&#x017F;chen Meilen finden ko&#x0364;nnet. Hieraus nun i&#x017F;t zu<lb/>
gleich klahr/ wie der Erd-Diameter &#x017F;ich zu dem Dia-<lb/>
meter der u&#x0364;brigen Planeten und &#x017F;eine Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e zu ihrer<lb/>
Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e verhalte/ welches aus beygefu&#x0364;gtem Ta&#x0364;felein<lb/>
zu er&#x017F;ehen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[430/0454] Anfangs-Gruͤnde Die 2. Anmerckung. 578. Weil die Erde mitten zwiſchen der Venus und dem Mars ihre Stelle hat/ ſo giebet Hugenius in ſeinem Syſtem. Saturnin. p. 80 auch ihrem Dia- meter die mittlere Arithmetiſche Proportional-Groͤſ- ſe zwiſchen dem Diameter der Venus und des Mar- tis. Derowegen da jener [FORMEL]/ dieſer [FORMEL] von dem Diameter der Sonne haͤlt/ giebt er dem Diameter der Erde [FORMEL] von dem Diameter der Sonne. Dan- nenhero verhaͤlt ſich die Sonne zu der Erde wie 1367631 zu 1/ das iſt/ die Sonne iſt 1367631 mal groͤſſer als die Erde. Da nun die Sonne 30′ 30″ ausſiehet/ iſt ihr Diameter [FORMEL] ihrer Weite von der Erde/ und folgendes der Diameter der Erde [FORMEL] von eben derſelben Weite. Demnach waͤre die mittlere Diſtantz der Sonne von der Erde 25086 halbe Diameter der Erde/ welches etwas groͤſſer iſt als es die Rechnung des Casſini erfordert (§. 572). Die 3. Anmerckung. 579. So ihr nun den Diameter der Erde 1720 Teutſche Meilen annehmet/ ſo baͤlt der Diameter der Sonnen 190920 Meilen und ihr findet ferner durch die Regel Detri fuͤr den Diameter im Ringe des Sa- turni 56760/ im Saturno 25800/ im Jove 37527/ in der Venere 2273/ im Marte 1150/ im Mercurio 658: woraus ihr auch ihren Coͤrperlichen Jnhalt in Cubiſchen Meilen finden koͤnnet. Hieraus nun iſt zu gleich klahr/ wie der Erd-Diameter ſich zu dem Dia- meter der uͤbrigen Planeten und ſeine Groͤſſe zu ihrer Groͤſſe verhalte/ welches aus beygefuͤgtem Taͤfelein zu erſehen. Ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/454
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/454>, abgerufen am 29.03.2024.