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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Catoptrick.
gel mit Strohe zu überlegen. Jngleichen
machet man sie aus Gypse/ der gleichfals ü-
bergüldet wird.

Der 5. Zusatz.

48. Wenn ein Licht in den Brenn-Punct
F gesetzet wird/ so sind die reflectirten Strah-
len alle der Axe und auch untereinander selbst
parallel. Denn der einfallende Strahl ist
alsdenn BF/ und daher der reflectirte B D (§.
10. Optic.).

Der 6. Zusatz.

49. Wenn ihr demnach die parallel reflec-
tirten Strahlen mit einem anderen Brenn-
Spiegel auf fanget; so könnet ihr gleichfalls
mit denselben brennen.

Die 2. Anmerckung.

50. Zahn in seinem Oculo artificiali fund. 3.
Syntagm. 5. c. 6. art. 12. f.
753. beschreibet derglei-
chen Experiment/ welches in Wien angestellet wor-
den. Jn dem Brenn-Puncte eines Brenn-Spiegels/
der im Diameter 6 Schuhe hatte/ wurden glüende
Kohlen gesetzet/ und mit einem Blase-Balge aufge-
blasen. Dem grossen Spiegel gleich über stunde in
der Weite von 20 bis 24 Schuhen ein kleinerer
Hohl-Spiegel/ ohngefehr von 3 Schuhen im Diame-
ter. Jn seinen Brenn-Punct legte man Zunder/ oder
auch einen Zünd-Schwamm/ welcher von den zum
anderen mal reflectirten Strahlen der Kohlen ange-
zündet ward.

Der 7. Zusatz.

51. Wenn die Strahlen parallel sind/ so
bleibet das Licht immer gleich starck. Da-

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der Catoptrick.
gel mit Strohe zu uͤberlegen. Jngleichen
machet man ſie aus Gypſe/ der gleichfals uͤ-
berguͤldet wird.

Der 5. Zuſatz.

48. Wenn ein Licht in den Brenn-Punct
F geſetzet wird/ ſo ſind die reflectirten Strah-
len alle der Axe und auch untereinander ſelbſt
parallel. Denn der einfallende Strahl iſt
alsdenn BF/ und daher der reflectirte B D (§.
10. Optic.).

Der 6. Zuſatz.

49. Wenn ihr demnach die parallel reflec-
tirten Strahlen mit einem anderen Brenn-
Spiegel auf fanget; ſo koͤnnet ihr gleichfalls
mit denſelben brennen.

Die 2. Anmerckung.

50. Zahn in ſeinem Oculo artificiali fund. 3.
Syntagm. 5. c. 6. art. 12. f.
753. beſchreibet derglei-
chen Experiment/ welches in Wien angeſtellet wor-
den. Jn dem Brenn-Puncte eines Brenn-Spiegels/
der im Diameter 6 Schuhe hatte/ wurden gluͤende
Kohlen geſetzet/ und mit einem Blaſe-Balge aufge-
blaſen. Dem groſſen Spiegel gleich uͤber ſtunde in
der Weite von 20 bis 24 Schuhen ein kleinerer
Hohl-Spiegel/ ohngefehr von 3 Schuhen im Diame-
ter. Jn ſeinen Brenn-Punct legte man Zunder/ oder
auch einen Zuͤnd-Schwamm/ welcher von den zum
anderen mal reflectirten Strahlen der Kohlen ange-
zuͤndet ward.

Der 7. Zuſatz.

51. Wenn die Strahlen parallel ſind/ ſo
bleibet das Licht immer gleich ſtarck. Da-

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[61/0071] der Catoptrick. gel mit Strohe zu uͤberlegen. Jngleichen machet man ſie aus Gypſe/ der gleichfals uͤ- berguͤldet wird. Der 5. Zuſatz. 48. Wenn ein Licht in den Brenn-Punct F geſetzet wird/ ſo ſind die reflectirten Strah- len alle der Axe und auch untereinander ſelbſt parallel. Denn der einfallende Strahl iſt alsdenn BF/ und daher der reflectirte B D (§. 10. Optic.). Der 6. Zuſatz. 49. Wenn ihr demnach die parallel reflec- tirten Strahlen mit einem anderen Brenn- Spiegel auf fanget; ſo koͤnnet ihr gleichfalls mit denſelben brennen. Die 2. Anmerckung. 50. Zahn in ſeinem Oculo artificiali fund. 3. Syntagm. 5. c. 6. art. 12. f. 753. beſchreibet derglei- chen Experiment/ welches in Wien angeſtellet wor- den. Jn dem Brenn-Puncte eines Brenn-Spiegels/ der im Diameter 6 Schuhe hatte/ wurden gluͤende Kohlen geſetzet/ und mit einem Blaſe-Balge aufge- blaſen. Dem groſſen Spiegel gleich uͤber ſtunde in der Weite von 20 bis 24 Schuhen ein kleinerer Hohl-Spiegel/ ohngefehr von 3 Schuhen im Diame- ter. Jn ſeinen Brenn-Punct legte man Zunder/ oder auch einen Zuͤnd-Schwamm/ welcher von den zum anderen mal reflectirten Strahlen der Kohlen ange- zuͤndet ward. Der 7. Zuſatz. 51. Wenn die Strahlen parallel ſind/ ſo bleibet das Licht immer gleich ſtarck. Da- rumb E 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/71>, abgerufen am 20.04.2024.